Stellungnahme des EHC Klostersee zur Zweitliga-FrageDiskussion zum Thema DEL II gegen DEB

»Aufgrund der in der Öffentlichkeit geführten nachhaltigen Diskussion zum Thema DEL 2 und den sich daraus ergebenden Nachteilen für den Sport, sieht sich der EHC Klostersee genötigt, die Thematik aus Sicht eines Traditionsvereins in der Oberliga Süd zu kommentieren.
Zunächst ist zu bedauern, dass die Diskussion von Teilen der Medien und auch von den Protagonisten selbst überwiegend in unsachlicher Form geführt wird. Insbesondere die Argumente der ESBG-Clubs sind bei genauer Betrachtung nicht nachvollziehbar.
So wird immer wieder angeführt, dass eine Profiliga von Profis geführt werden muss. Dem kann man nur zustimmen. Wenn man sich die veröffentlichten Bilanzen der Bundesliga-Clubs ansieht, bleibt die Frage, warum dann die Clubs – sie nehmen ja für sich in Anspruch professionell geführt zu werden – selbst offensichtlich nicht in der Lage sind, einen Club professionell zu führen. Fast ausnahmslos machen die Clubs deutliche Verluste und leben am Rande der Insolvenz. Fakt ist, dass sich die Clubs die Mehrkosten für eine neue Gesellschaft inkl. Personal und Inventar nicht leisten können.
Zum anderen bleibt völlig offen, welche Vermarktungsmöglichkeiten die Clubs sehen, die sie in der bisherigen Struktur nicht nutzen können. Da werden dann Stimmen laut, die sich daran stören, dass ihr Produkt nicht im TV zu sehen ist. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die TV-Präsenz des Eishockeys deutlich höher wäre. Aber die Vorstellung, dass eine 2. Liga im TV zu sehen sein muss (natürlich mit Ausnahme der 2. Fußball-Bundesliga) ist lediglich ein Zeugnis totaler Ahnungslosigkeit von den Gesetzmäßigkeiten im TV-Geschäft.
Auch die konkreten Ansätze für eine DEL 2 sind schlicht unsinnig. Die faktische Abschottung gegenüber der Oberliga durch die bisher bekannten Voraussetzungen für einen Aufstieg in die 2. Bundesliga zeigen, dass es hier nicht um eine einheitliche Struktur geht, sondern um die Auswahl „genehmer“ Aufsteiger (Stichwort: 5000-Punkte-Stadionplan).
Clubs, die noch vor einiger Zeit den gleitenden Auf- und Abstieg forderten, wollen davon nichts mehr wissen. An vorderster Front steht da Bremerhaven, die bekanntlich für die Nachwuchsausbildung im Eishockey keinerlei nennenswerten Beitrag leisten. Der Grund ist einfach: Wenn man selber absteigen könnte (wie vor kurzem), setzt völlige Amnesie ein!
Der bislang angedachte Lizenzvertrag für die neue Gesellschaft bzw. deren Gesellschafter ist in Teilen übereinstimmend mit dem DEL-Lizenzvertrag. In der Vergangenheit wurde dieser immer wieder von den ESBG-Clubs kritisiert; plötzlich werden dieselben Punkte übernommen.
Nach unserer Auffassung ist eine Struktur unter dem Dach des DEB die einzig sinnvolle Lösung und würde v.a. auch eine nachhaltige Nachwuchsförderung sicherstellen. Insbesondere wäre die dringend notwendige Verzahnung der DEB-Ligen gewährleistet. Der EHC Klostersee bittet den DEB, seine Haltung zu bewahren und keinesfalls den unsinnigen Forderungen einiger Hasardeure nachzugeben. «