Starker Wille der TigersEHC Bayreuth
Starker Wille der TigersBegleitet von knapp 500 friedlichen, aber sehr stimmungsvollen Fans im Sonderzug, Fanbussen und Privatautos begannen die Oberfranken dieses Spitzenspiel schwungvoll und übernahmen vom Bully weg die Initiative. Nach ersten ungenutzten Chancen war es dem glänzend aufgelegten Geigenmüllers konsequent verwerteter eigener Nachschuss, der ihnen den ersten Eintrag auf dem Spielbericht verschaffte. Davon weiter beflügelt dominierte man das Spielgeschehen und ließ den Gastgebern nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Erst durch einige aus Bayreuther Sicht fragwürdige Überzahlsituationen kamen sie zu einigen Chancen und eine davon nutzte Mangold per Fernschuss zum Ausgleich. Die anderen Unterzahlsituationen überstand man sonst aber schadlos und bei 5 gegen 5 war man klar die bessere Mannschaft. Das Remis nach 20 Minuten spiegelte den Spielverlauf jedenfalls nur unzureichend wider.
Im Mittelabschnitt begannen die Löwen aggressiver und offensiver, doch bei zwei Großchancen durch den Alleingang von Strobl und der Biersack-Chance zeigte EHC-Goalie Bädermann seine Klasse und vereitelte einen möglichen Rückstand. Als Thielsch fast im Gegenzug sein Solo nach feinem Steilpass von Kasten in typischer Manier mit der Rückhand verwandelte zeigten die Tigers ungewohnte Effektivität. Die Hausherren machten weiter Druck auch weil die Tigers in dieser Phase viele Zweikämpfe verloren oder schlampige Fehlpässe spielten. Speziell in der eigenen Zone leistete man sich da einiges, aber der glänzende Bädermann wurde richtig zum „Turm in der Schlacht“ und hielt sein Team famos im Spiel. Beim 2:2 durch den Unterzahlkonter von Sedlmayr war aber auch er machtlos. Zu gut war dessen Rückhandschuss direkt „unters Dach“. Dazu kam auch noch der latente Hang zum Heimschiedsrichter. Es waren meist nur Kleinigkeiten, doch auch die summierten sich, weil die engen Szenen fast ausnahmslos in eine Richtung entschieden wurden. Nur wenige Entlastungsangriffe gelangen den Oberfranken dabei, doch als erneut Geigenmüller einen dieser schön ausgespielten Konter eiskalt verwandelte, ging man trotz Vorteile der „Buam“ mit einer knappen Führung in die zweite Pause.
Für das letzte Drittel hatten dann wieder die Wagnerstädter den besseren Start. Erst traf Kolozvary nur die Latte, doch Geigenmüller hatte noch einen im Petto. Thielsch verzögerte bei einem schnellen 2:1-Gegenstoß fast unendlich, schaffte es damit aber Torhüter und Verteidiger auf dem Boden liegend aus dem Spiel zu nehmen und der Dreifachtorschütze traf auch aus extrem spitzen Winkel noch sicher. Viele im Stadion dachten vermutlich das die Kräfte der Bayreuther gegen die „volle Kapelle“ des ECT schwinden müssten, doch der vermutete Einbruch kam nicht. Mit riesigem Willen stemmten sie sich gegen die nicht aufgebenden Tölzer und ließen sich auch vom 3:4 ins leere Tor, weil Bädermann bei einem Seitenwechsel mit der Kufe am Pfosten hängen blieb und stürzte, nicht beirren. Die Löwen versuchten noch mal Druck zu machen – Bayreuth hielt relativ sicher Stand und Bartosch setzte mit einem Empty-Net-Goal den Schlusspunkt dieser temporeichen Partie über den Tigerdompteur Waßmiller sehr stolz war, auch wenn er sich manchmal wundert „woher die Jungs immer wieder die Körner nehmen“.
Tore: 0:1 (10.) Geigenmüller (Potac, Bartosch), 1:1 (18.) Mangold (Neal, Biersack/5-4), 1:2 (23.) Thielsch (Kasten, Wolsch), 2:2 (35.) Sedlmayr (Strobl, Sternkopf/4-5), 2:3 (38.) Geigenmüller (Bartosch, Mayer), 2:4 (48.) Geigenmüller (Thielsch, Hermann), 3:4 (53.) Mangold (Strobl, Biersack), 3:5 (60.) Bartosch (Kolozvary/ENG). Strafen: Bad Tölz 10, Bayreuth 16. Zuschauer: 1737.