Starker Auftritt gegen den TabellenführerERV Schweinfurt

Dieses 5:3 (1:0, 2:1, 2:2) gegen den EC Peiting war auch Ausdruck des Selbstvertrauens, das sich die Schweinfurter Spieler trotz aussichtsloser Position neu erarbeitet haben.
In den ersten fünf Minuten konnte es einem als Schweinfurter Anhänger allerdings angst und bange werden, denn die Gäste begannen voll offensiv und verlagerten das Geschehen ausschließlich in das Drittel der Dogs. Die waren ohne den an der Schulter laborierenden Marvin Moch angetreten, dafür wieder mit Marc Vorderbrüggen. Als Back up für Goalie Benjamin Dirksen fungierte wegen Ole Swolenskys Knieverletzung erneut der Juniorenkeeper David Christian Lehmann.
Peiting demonstrierte sofort die Tugenden, die den Verein ganz oben stehen lassen: Schnelligkeit, Passgenauigkeit fast ohne Fehler und eine Ordnung im Spiel, der die Akteure blind vertrauen konnten. Nach dem ersten Feuerwerk, bei dem sich Dirksen schon mal auszeichnete - und um es vorwegzunehmen, der Schweinfurter Torhüter sollte an diesem Abend noch viele hervorragende Szenen haben -, bestimmten wechselnde Strafzeiten das Bild. Die Dogs waren zunächst eher kämpferisch gut unterwegs und suchten ihre Chancen durch Konter. Ein erster Treffer, der den Icedome schon mal zum Jubeln brachte, wurde wegen Torraumabseits nicht gegeben. Dann aber: Beppi Eckmair setzte von der eigenen Torauslinie zu einem Solo übers ganze Feld an und leistete damit die Vorarbeit für das 1:0.
Nach 43 Sekunden im zweiten Drittel war das egalisiert. Peiting drehte wieder minutenlang auf und nagelte die Dogs in deren eigener Zone fest. Ausgerechnet eines ihrer Powerplays sollte ihnen zum Verhängnis werden - nach trickreichem Zuspiel von Mikhail Nemirovsky zog Alex Funk auf und davon und überwand Hechenrieder im Kasten der Gäste. Situationen wie diese hatte es auch in den Pleitewochen viele gegeben und versiebt worden; jetzt wurde wie selbstverständlich an frühere Zeiten angeknüpft. Dass Edgars Apelis kurz darauf das 3:1 aus dem Hinterhalt gelang, war vielleicht etwas glücklich zu nennen, ganz sicher aber nicht unverdient. Denn Chancen erspielten die Dogs sich nun auch, spielten trotz des anhaltenden Peitinger Drucks ruhig und überlegt und nutzten jede Gelegenheit zum Break.
Ein Zwei-Tore-Vorsprung ist in dieser Liga nichts, auf dem man ausruhen könnte. Diese Erkenntnis kann man fast wöchentlich bestätigt sehen, zudem haben gerade die Mighty Dogs inzwischen oft genug Rückstände erfolgreich aufgeholt. Die Erfahrung konnten sie nun selbst machen, als der EC erst in Überzahl, dann in einer weiteren Druckphase zum Ausgleich kam. Aber die Schweinfurter Mannschaft zeigte sich gefestigter und fiel durch diese Rückschläge in keiner Weise in die frühere Unsicherheit zurück. Apelis mit seinem zweiten Tor des Abends von der blauen Linie brachte die Wende. Jetzt brachten die Dogs die Partie von hinten heraus ziemlich gut unter Kontrolle. Peiting brachte nicht mehr vele Angriffe durch, hatte aber mit einem Pfostenkracher Pech. Doppelt sogar: Direkt im Anschluss schloss der heute sehr agile Igor Filobok ein Break zum 5:3 ab. Damit war die Banane geschält, und der ERV hatte wenig Probleme, die Partie über die noch verbleibenden knapp vier Minuten zu bringen.
Tore: 1:0 (17.) Stähle (Litesov, Rindos), 1:1 (21.) Guth (Saal), 2:1 (28.) Funk (Nemirovsky, Filobok/4-5), 3:1 (32.) Apelis (Nemirovsky, Filobok), 3:2 (44.) Velebny (Saal, Weyrich/5-4), 3:3 (50.) Stauder (Gillam, Simon), 4:3 (52.) Apelis (Nemirovsky, Filobok/5-3), 5:3 (57.) Filobok (Knaup S., Litesov). Strafen: Schweinfurt 20 + 10 (Vorderbrüggen), Peiting 18. Zuschauer: 637.
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