Starbulls Rosenheim starten mit einem Heimspiel in die MeisterrundeHauptrundenfinale startet mit Freitagheimspiel gegen Selb
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Doch Selb kommt mit der Empfehlung eines 6:3-Erfolgs gegen Topteam Deggendorfer SC und einem stark eingeschlagenem neuen Kontingentspieler an die Mangfall. Am Sonntag (in Weiden) und am Dienstag (in Deggendorf) müssen die Starbulls dann noch zweimal auswärts antreten, ehe es in der Meisterrunde am 10. Januar mit einem Rosenheimer Heimspiel im ROFA-Stadion weiter geht
Ihre beiden Auswärtsspiele der laufenden Saison in Selb gewannen die Starbulls. Am 15. November behielten die Grün-Weißen in der Netzsch-Arena mit 4:2, am 13. Dezember schließlich mit 6:4 die Oberhand. Beim Rosenheimer Heimspiel am 4. Oktober jubelten dagegen die Wölfe. Damals zeigten die Starbulls nach 1:3- und 2:4-Rückstand Moral und gingen zwei Minuten vor der Schlusssirene mit 5:4 in Führung. Doch Selb schlug mit drei Toren binnen 1:08 Minuten zurück – und die über die gesamte Partie deutlich dominierenden Hausherren standen mit leeren Händen da. Gästecoach Henry Thom gab nach der Partie zu, gar nicht erklären zu können, wie seine Mannschaft dieses verrückte Spiel gewinnen konnte. Eiskalt in der Chancenauswertung, hatten die Wölfe die wenigen Rosenheimer Fehler konsequent bestraft und davon profitiert, dass die Starbulls lange Zeit beste Tormöglichkeiten in Hülle und Fülle ungenutzt ließen.
Das Team von Henry Thom startet in der Folge durch und kletterte bis auf den zweiten Tabellenplatz. Doch dann begann ein freier Fall. Nach acht Niederlagen in Folge fanden sich die Wölfe auf dem vorletzten Rang wieder. Nach Heimsiegen gegen Weiden und Höchstadt vor und nach Weihnachten sowie zwei positiven Auftritten jüngst gegen Deggendorf (4:5-Auswärtsniederlage und 6:3-Heimsieg gegen einen personell bestens aufgestellten Gegner) hat sich die Stimmung in Selb aber wieder zum Positiven gewandelt. Die Demission von Trainer Henry Thom – die Vorstandschaft hatte ein Ultimatum gestellt, das faktisch nicht erfüllt wurde – ist wieder vom Tisch, obwohl die Qualifikation für die Meisterrunde bei vier Zählern Vorsprung drei Spieltage vor Hauptrundenende noch nicht sicher ist und der Rückstand auf den letzten Play-off-Platz derzeit fünf Punkte beträgt.
Mitentscheidend für die Rückkehr des Erfolgs und der Zuversicht sind auch personelle Veränderungen im Team. Mit Andreas Mechel (kam kurz vor Weihnachten aus Bad Tölz) sind die Wölfe auf der Torhüterposition nun deutlich besser aufgestellt, so dass auch der jüngste Ausfall von Niklas Deske ohne Qualitätsverlust kompensiert werden konnte. Mit Pavel Pisarik, der Mitte Dezember von Nord-Oberligist Duisburg in die Porzellanstadt wechselte, haben die Selber auch auf dem Importspielersektor nachgelegt. Der 26-jährige Tscheche erzielte in fünf Spielen bereits sieben Tore. Für ihn musste der US-Amerikaner Charley Graaskamp pausieren, von dem sich die Wölfe nun ganz getrennt haben. Und der zweite ausländische Stürmer, Ian McDonald, scheint seine Formschwäche und Ladehemmung, die eng in Zusammenhang mit der schlimmen Wölfe-Talfahrt stand, überwunden zu haben.
Die Starbulls bekommen es am Freitagabend also mit einem Gegner zu tun, der nicht nur punkten will und muss, sondern auch in der Kaderqualität und dem Leistungspotenzial unbestritten zu den „Top Six“ der Liga zählt. Ungeachtet dessen möchten Trainer John Sicinski und sein Team an die letzten starken Heimspielleistungen gegen Deggendorf und Regensburg anknüpfen und zum fünften Mal in Folge alle drei Punkte auf dem eigenen Eis einfahren. Auf alle Fälle werden die Starbulls wieder mit vier Sturmreihen agieren – und möglicherweise auch wieder mit Kevin Slezak. Die endgültige Entscheidung über das Comeback des 18-jährigen Stürmers fällt aber erst nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Sicher ausfallen wird lediglich Stürmer Dominik Daxlberger, der verletzungsbedingt frühestens in zwei Wochen wieder Eishockey spielen kann. Einem Einsatz von Verteidiger Tobias Draxinger, der im Heimspiel gegen Regensburg nach einem Check im letzten Drittel nicht mehr auf das Eis ging, steht dagegen nichts im Wege. Das Rosenheimer Tor wird nach seinem Shutout gegen Regensburg erneut Luca Endres hüten.
Auch am Sonntag bekommen es die Starbulls mit einem Gegner zu tun, der noch um die Qualifikation für die Meisterrunde kämpft. Die Reise führt zu den Blue Devils nach Weiden, Spielbeginn in der Hans-Schröpf-Arena ist um 18.30 Uhr. Zwei klaren Heimspielerfolgen (5:0 und 6:0) steht eine unglückliche Rosenheimer 2:3-Auswärtsniederlage nach Penaltyschießen vom 1. November gegen das Team von Ken Latta zu Buche. Diesmal wollen die Grün-Weißen alle drei Punkte aus der Oberpfalz mitnehmen. Im letzten Hauptrundenspiel gastieren die Starbulls Rosenheim dann am Dienstag um 20 Uhr beim Deggendorfer SC, mit dem sie das Jahr 2019 punktgleich abgeschlossen haben. Nur noch das bessere Torverhältnis der Niederbayern (plus 34) trennt die Starbulls (plus 31) derzeit von Tabellenrang zwei.
Bereits drei Tage später startet die Meisterrunde der Oberliga Süd, in der die besten zehn Mannschaften der Hauptrunde unter Mitnahme aller bisher erzielten Punkte und Tore in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten. Die Starbulls Rosenheim starten mit einem Freitagheimspiel, wer am 10. Januar im ROFA-Stadion (Spielbeginn 19.30 Uhr) zu Gast sein wird, steht aber noch nicht fest.