Starbulls Rosenheim starten mit Auswärtssieg in Oberliga-FinalserieAusverkauftes Haus in Weiden
Tyler McNeely war an allen drei Rosenheimer Toren beteiligt. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)Blue Devils Weiden – Starbulls Rosenheim 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
Serienstand: 0:1
Rosenheims Trainer Jari Pasanen brachte es in der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ein stellenweise hochklassiges Finale, das wir am Ende etwas glücklich, aber nicht unverdient für uns entschieden haben.“ Auch Weidens Trainer Sebastian Buchwieser war (fast) dieser Meinung. „Der Sieg war etwas glücklich, aber wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben. Am Anfang waren wir viel zu nervös, fanden dann gut ins Spiel, beherrschten den Gegner im zweiten Drittel und mussten dann zusehen, wie ein Zufallstreffer das Spiel entschied. Noch ist nichts verloren und wir sehen uns am Sonntag wieder.“
Tatsächlich fanden die Starbulls im ersten Drittel schneller ins Spiel, brachten den Weidener Kreisel durch ihr starkes Pressing nicht ins Laufen und hatten Glück, dass gleich das erste Powerplay ausgenutzt werden konnte. Zehn Sekunden waren gespielt, als McNeely hinter dem gegnerischen Tor an der Bande stehend seinen Mitspieler Norman Hauner in bester Schussposition sah, diesen bediente und gegen dessen Schuss hatte Weidens Keeper Jaroslav Hübl keine echte Abwehrchance. In der Folgezeit fanden die Weidener nur mühevoll ins Spiel, während Rosenheim, das interessanterweise auf die bisherigen Torhüterhelden Mechel und Kolarz verzichtete, Kolarz stand als Back-up zur Verfügung, und dafür der Torhüterlegende Tomas Pöpperle vertraute, auf seinem Können vertrauend ruhig aus der Abwehr aufbaute und mit seinen schnellen Kontern die Weidner Defensive immer wieder in Schwierigkeiten brachte. Das 1:0 nach den ersten zwanzig Minuten war verdient.
Ganz anders, zumindest aus Weidener Sicht, dann das zweite Drittel. Weiden übernahm auch mit Hilfe des schnellen Ausgleichstores das Kommando. Bereits in der 23. Minute prüfte Thielsch Pöpperle mit einem Fernschuss, denn der Rosenheimer Zerberus nur mit dem rechten Schlittschuh halten konnte; den daraus resultierenden Abpraller versenkte Edgars Homjakovs gekonnt im gegnerischen Netz. Jetzt regierten die Oberpfälzer, konnten jedoch nur bedingt Torchancen kreieren und dann mussten die Blue Devils auch weiterhin auf die, wenn auch deutlich weniger gewordenen Konter der Starbulls achten. Das klappte auch, bis auf eine Situation in der 28. Minute, als McNeely links durchbrach, nicht entscheidend gehindert wurde und den mitgelaufenen Strodel in der Mitte bediente. Dagegen war Hübl machtlos und dementsprechend bedient. Weiden blieb spielbestimmend, wurde jedoch viel zu häufig in die Ecken gedrückt und außerdem standen meist bis zu zwei Starbulls-Abwehrspieler direkt vor Pöpperle, räumten fair alles ab und ließen kaum gegnerische Chancen zu.
Im letzten Drittel konnte man die Spannung förmlich in der Luft spüren. Beide Teams gingen mit ihren letzten Reserven in die letzten zwanzig Minuten, wollten eine Verlängerung vermeiden. Zunächst erwischten die Blue Devils den besseren Start. In der 42. Spielminute bekam Schmidbauer an der blauen Linie die Scheibe, wollte sie an Kechter weiterleiten, schlug über das Spielgerät und verwirrte vielleicht damit ungewollt den Gegner, denn im zweiten Versuch erhielt sie Kechter dennoch und der schoss, per Handgelenkschuss, nicht sehr scharf, aber platziert, ins kurze Eck. Der echte einzige Fehler von Pöpperle. Nach dem 2:2 war überraschend Rosenheim wieder im Spiel, während den Weidenern nicht allzu viel einfiel und das wurde dann in der 55. Minute brutal bestraft. Der überragende Akteur des Tages, Starbulls-Stürmer McNeely, bediente aus dem Eck den wartenden Travis Oleksuk und dessen Schuss wurde ausgerechnet von Weidens Bassen so unglücklich abgefälscht, dass die Scheibe in einer Art Bogenlampe über Hübl ins Weidener Tor senkte. Natürlich nahm Buchwieser kurz darauf, exakt 135 Sekunden vor dem Ende, seinen Torhüter vom Eis, aber die cleveren Rosenheimer ließen, bis auf eine Chance zwei Sekunden vor Spielende, nichts mehr zu und gewannen am Ende etwas glücklich, aber auch verdient.
0:1 (05:06) Norman Hauner (McNeely, Schmidpeter 5-4), 1:1 (22:47) Edgars Homjakovs (Samanski), 1:2 (27:21) Manuel Strodel (McNeely, Vollmayer), 2:2 (41:18) Roman Kechter (Schmidbauer, Voit), 2:3 (54:29) Travis Oleksuk (Tölzer, McNeely)