Starbulls Rosenheim sichern sich die Dienste von Brad SnetsingerStürmer kommt aus Selb
(Foto: dpa)
Mit dem 34-jährigen Brad Snetsinger wechselt einer der Top-Angreifer der letzten Oberliga-Dekade nach Rosenheim und trägt ab sofort die grün-weißen Starbulls Farben. Als wäre das nicht schon Grund genug zum Feiern, macht ein spezielles Detail diesen Transfer nochmals wertvoller: Der gebürtige Kanadier erhält in wenigen Tagen einen deutschen Pass und gilt damit nicht mehr als Kontingentspieler.
„Brad ist in meinen Augen einer der intelligentesten Spieler der gesamten Oberliga. Alles was er macht hat Hand und Fuß und oftmals braucht er gar nicht alle Wege gehen, die andere gehen, denn er ist meistens intuitiv schon dort wo sich andere erst hinbewegen müssen. Sowas kann man nicht erlernen, sowas hat man einfach im Blut“, sagt Starbulls-Coach John Sicinski zum Wechsel von Brad Snetsinger nach Rosenheim.
Brad Snetsinger wurde 1987 in der Stadt Ajax, einem Vorort von Toronto in Ontario/Kanada, geboren. Nach einem vielversprechenden Karrierebeginn in der ECHL (East Coast Hockey League, 0,9 Punkte im Schnitt) sowie in der AHL (American Hockey League, zweitstärkste Spielklasse in Nordamerika, 0,28 Punkte im Schnitt) wechselte der 185 cm große Snetsinger im Jahr 2011 zum damaligen Serie A Team Fassa SHC nach Italien. Bereits dort zeigte Snetsinger seine große Klasse und erzielte in 47 Saisonpartien 40 Scorerpunkte. Im darauffolgenden Jahr stand der 86 kg schwere Snetsinger dann das erste Mal auf deutschem Eis und trug das Trikot des damaligen Oberligisten Kassel Huskies. In der Zeit zwischen 2012 und 2014 schoss sich Brad mit 103 Toren und 143 Vorlagen in 106 Spielen in die Fanherzen der Nordhessen und trug maßgeblich zum Aufstieg der Huskies in die DEL2 bei.
Nach einem „Abstecher“ und einer Saison beim DEL2-Team des ESV Kaufbeuren und 20 Spielen bei den Tilburg Trappers, mit denen er niederländischer Meister wurde, kehrte Snetsinger in die Eishockey Oberliga-Nord zurück. Nach einer bärenstarken Spielzeit bei den Icefighters Leipzig (50 Spiele, 40 Tore, 53 Vorlagen; Auszeichnung „Spieler des Jahres“) folgte ein dreijähriges Engagement beim Herner EV, einem der Traditionsvereine im Ruhrgebiet. In der durch die Corona Pandemie abgebrochenen Saison 2019/2020 stand Snetsinger im Kader des Starbulls-Konkurrenten Memmingen Indians und war auch dort von den gegnerischen Abwehrreihen nur selten zu halten. 37 Tore und 56 Vorlagen in nur 50 Spielen, sowie die Wahl zum Spieler des Jahres in der Eishockey-Oberliga Süd sprechen eine klare Sprache.
In der gerade abgelaufenen Spielrunde krönte Snetsinger seine Leistungen der vergangenen Jahre und feierte mit den Selber Wölfen die Meisterschaft in der Eishockey-Oberliga. Speziell in den Play-offs avancierte Snetsinger zum Leader seines Teams und überzeugte mit unbändigem Kampf und viel Leidenschaft. 14 Punkte (5 Tore, 9 Vorlagen) in 17 Play-off-Spielen zeigen, dass der linke Flügelspieler speziell in der Crunchtime einer Saison zu Höchstform aufläuft.