Starbulls Rosenheim schlagen Weiden mit 8:5Torfestival auch zu Hause
(Foto: dpa)Schon in der dritten Spielminute zappelte die Scheibe dann zum ersten Mal im Netz der Gäste. Daniel Bucheli hatte abgezogen, Wiedemann reagierte noch gut, aber Fabian Zick versenkte den Nachschuss eiskalt zur 1:0-Führung. Völlig chancenlos war der Gästekeeper dann eine gute Minute später nach einer schönen Rosenheimer Kombination über Dominik Daxlberger und Dusan Frosch, die Vitezslav Bilek mit einem tollen Abschluss ins rechte obere Eck krönte – 2:0 (4.). Keine 60 Sekunden später erhöhte Michael Fröhlich auf Zuspiel von Neuzugang Robin Slalina auf 3:0 (5.). Auch eine Auszeit von Gästetrainer Latta konnte den Rosenheimer Sturmlauf nicht stoppen. Für das 4:0 der Starbulls im Anschluss an ein Powerplay, als die Gäste gerade wieder komplett waren, sorgte Chase Witala (12.), ehe Matthias Bergmann mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie zum 5:0 ins rechte untere Eck traf – 15 Minuten und sieben Sekunden waren erst gespielt.
Noch in der gleichen Spielminute verkürzten die Oberpfälzer durch Kapitän Ralph Herbst nach Zuspiel von Martin Heinisch auf 5:1 (16.). Und nachdem Witala in Unterzahl und schließlich der frei aus wenigen Metern zum Schuss kommende Maximilian Vollmayer den sechsten Rosenheimer Treffer verpassten, traf Weiden zwanzig Sekunden vor der Pausensirene erneut. Ausgerechnet der neu von den Saale Bulls Halle verpflichtete Ex-Rosenheimer Herbert Geisberger war es, der einen Querpass von Philipp Siller zum 5:2 eindrückte.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich die Gäste in der Defensive deutlich engagierter. Die Starbulls mussten mehr Aufwand betreiben, um zu Abschlüssen zu kommen – Anzahl und Qualität der Chancen konnten sich mit dem, was der erste Durchgang bot, nicht mehr messen. Das 6:2 für die Hausherren resultierte schließlich aus einem überzeugenden Überzahlspiel, bei dem Maximilian Vollmayer den idealen Rückpass von Dusan Frosch kompromisslos im kurzen Eck versenkte (28.). Ein schneller Rosenheimer Gegenstoß nach einem abgefangenen Weidener Angriff führte zum 7:2. Witala legte uneigennützig quer und Fabian Zick schoss ins leere Eck ein (32.).
Die Starbulls hätten jetzt alles klarmachen können. Doch insgesamt sechs Minuten Überzahlspiel, zwei davon sogar mit zwei Spielern mehr auf dem Eis, entsprang kein weiterer Treffer. Stattdessen waren es wie schon in der Schlussphase des ersten Drittels erneut die Gäste, die doppelt trafen. Matt Abercrombie verwandelte den fälligen Strafschuss zum 7:3, nachdem Niki Meier gegen ihn die „Notbremse“ gezogen hatte (38.). Und fünf Sekunden vor der Sirene fand bei Weidener Überzahl ein Schuss von Christian Oullet, abgefälscht von einem Rosenheimer Schläger, den Weg zum 7:4 in die Maschen.
Im letzten Spielabschnitt verkürzten die Blue Devils gar auf 7:5. Erneut war es ein Treffer in Überzahl, erneut war Oullet der Torschütze – diesmal jedoch nach einer Einzelleistung gegen eine viel zu inkonsequente Rosenheimer Abwehr (46.). Deutlich schöner war dann jedoch die Einzelleistung von Chase Witala, welcher exakt zehn Minuten vor Schluss der Endstand zum 8:5 entsprang. Der junge Kanadier tankte sich von der Mittellinie technisch hochklassig gegen gleich drei Gästespieler durch und zwirbelte trotz Bedrängnis die Scheibe an Gästekeeper Wiedemann vorbei unter die Latte (51.).
Die Trainerstimmen
Ken Latta (Blue Devils Weiden): „Wenn man 5:0 in Rückstand gerät, dann ist es natürlich schwierig zu punkten. Wir haben im ersten Drittel nur zugeschaut und erst ab dem 2. Drittel begonnen Eishockey zu spielen. Aber erst im letzten Drittel waren wir wieder voll da, so wie in den Spielen zuvor, in denen wir zuletzt viermal in Folge gepunktet haben. Wir müssen 60 Minuten so spielen. Die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie nie aufgibt.“
Manuel Kofler (Starbulls Rosenheim): Wir haben zu Beginn nahtlos an die Leistung vom Freitag angeknüpft. In den ersten 15 Minuten haben wir die Mannschaft gesehen, die das Derby in Landshut gewonnen hat. Aber schon Ende des ersten Drittels hat dann nicht mehr alles gepasst. Einige Spieler wollten Dinge machen, die sie nicht können. Jeder wollte ein Tor schießen, der Körpereinsatz war nicht mehr voll da. Wir haben das nach dem Spiel in der Kabine angesprochen. Wichtig sind aber die Punkte. Es war ein Pflichtsieg, der uns gelungen ist, und darüber bin ich glücklich.“