Starbulls Rosenheim schlagen Sonthofen mit 2:1Sieg dank Geduld
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Vor 1848 Zuschauern im Rosenheimer Emilo-Stadion musste sich die Mannschaft von Manuel Kofler gegen ein taktisch klug und defensiv konsequent agierendes Gästeteam aber in Geduld üben. Nach einem 0:1-Rückstand im ersten Drittel drehten Michael Baindl und Daniel Bucheli mit ihren Treffern im zweiten Spielabschnitt die Partie. Die Starbulls stehen mit 14 Punkten aus fünf Spielen damit nun auf Tabellenrang zwei, einen Zähler hinter dem noch verlustpunkfreien EC Peiting.
Starbulls-Coach Manuel Kofler musste verletzungsbedingt neben Tobias Draxinger und Chase Witala auch auf Torwart Lukas Steinhauer verzichten. „Dem Lukas ist bei einer Abwehraktion im ersten Drittel in Höchstadt etwas eingeschossen. Aber für das heutige Spiel war ohnehin Luca Endres vorgesehen und der hat seine Sache sehr gut gemacht“, erklärte der Rosenheimer Trainer. Sein Gegenüber Martin Sekera musste mit Petr Sinagl auf einen seiner beiden tschechischen Stürmer verzichten, der sich im Spiel am Freitag gegen Weiden eine Zerrung zugezogen hatte. Der Gästetrainer hatte sein Team aber hervorragend eingestellt. Die Allgäuer agierten von der ersten Minute an taktisch clever mit einer hervorragenden Raumaufteilung und konsequentem Defensivverhalten.
Torchancen waren deshalb zunächst Mangelware – vor allem auf Rosenheimer Seite. Stattdessen klingelte es einmal mehr bereits beim ersten gegnerischen Powerplay im Rosenheimer Kasten. Nachdem sich die Hausherren befreien konnten, machte Gästetorwart Patrick Glatzel das Spiel schnell, bediente via Bande den außer Acht gelassenen tschechischen Stürmer Martin Frolik, der die Scheibe ohne Gegenwehr aus der Halbdistanz hoch im langen Eck versenkte (15.). Eine nicht unverdiente Führung der Gäste, die im ersten Abschnitt auch bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis den etwas routinierteren Eindruck machten und ihrerseits zwei Unterzahlspiele unbeschadet überstanden.
Im zweiten Spielabschnitt läutete dann eine Überzahlsituation die Wende zu Gunsten der Starbulls ein. Zunächst checkte Sonthofens Jaden Schubert den auf das Tor schießenden Vitezslav Bilek deutlich nach dem Abschluss, so dass Hauptschiedsrichter Alexander Singer regelkonform eine große Strafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe aussprach. Als dann auch noch Marc Sill auf die Strafbank musste nutzten die Hausherren die doppelte Überzahlsituation zum Ausgleich. Matthias Bergmann zog von der blauen Linie ab, Torwart Glatzel konnte abwehren, die Scheibe aber nicht sichern, und Michael Baindl schob das Spielgerät über die Linie – 1:1 (29.).
Die Gäste, die nach dem Ausschluss von Schubert nur noch 14 Feldspieler zur Verfügung hatten, präsentierten sich aber auch weiterhin als unangenehmer Gegner, ließen die Starbulls in der Offensive kaum zur Entfaltung kommen und setzten immer wieder gefährliche Gegenstöße. Trotzdem gelang den Gastgebern noch vor der zweiten Pause der Führungstreffer: Einen satten Flachschuss von Tom Pauker fälschte der vor dem Tor stehende Daniel Bucheli unhaltbar zum 2:1 ab (39.). Nicht nur wegen dieses Treffers erhielt die dritte Rosenheimer Sturmreihe von Trainer Kofler ein Sonderlob: „So einfach und geradlinig stelle ich mir Eishockey vor.“
Im letzten Spielabschnitt konnten die mit nur 15 Feldspielern angereisten und durch den Ausschluss von Schubert zusätzlich dezimierten Gäste ihr zuvor defensiv wie offensiv hervorragend durchstrukturiertes Auftreten nicht mehr konsequent aufrecht erhalten. Die Starbulls versäumten es aber trotzdem, ihre Führung auszubauen, so dass es bis in die Schlussminute beim knappen 2:1 blieb. In Überzahl und mit einem weiteren zusätzlichen Feldspieler für den vom Eis genommenen Torwart Glatzel hatte Frolik wenige Sekunden vor der Schlusssirene dann sogar noch den Ausgleich auf dem Schläger, doch Starbulls-Keeper Endres hielt die drei insgesamt verdienten Punkte für die Grün-Weißen fest.
„Leider sind wir schon wieder durch unnötiges Tor in Unterzahl in Rückstand geraten. Aber die Mannschaft hat sich danach gut gefangen, ordentlich und vor allem geduldig gespielt und einmal mehr Moral bewiesen. Mit 14 Punkten aus den ersten fünf Spielen können wir zufrieden sein, das hätte ich vor Saisonbeginn sofort unterschrieben“ resümierte Rosenheims Trainer Manuel Kofler nach der Partie.