Starbulls Rosenheim besiegen Tabellenführer SelbWölfe müssen Platz eins abgeben
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Weder das frühe Gegentor, noch ein prächtig aufgelegter Torwart Florian Mnich im gegnerischen Gehäuse konnten die Starbulls bremsen. Vor einer Woche unterlagen die Rosenheimer beim Auswärtsspiel dem gleichen Gegner trotz ähnlich klarer Überlegenheit noch unglücklich mit 4:5.
Beide Teams gingen personell sehr gut aufgestellt ins Spitzenspiel. Bei den Gästen aus Hochfranken feierte der neu verpflichtete und mit der Erfahrung von mehr als 350 Zweitligaspielen ausgestattete Feodor Boiarchinov sein Debüt. Im Fokus stand aber vom Eröffnungsbully an Selbs Torwart Florian Mnich. Er entschärfte wie schon am vergangenen Freitag zahlreiche gute Rosenheimer Einschussmöglichkeiten. Anstatt durch Curtis Leinweber, Tobias Meier oder Florian Heidenreich selbst in Führung zu gehen, wurden die euphorisch agierende Gastgeber zu Beginn der 5. Spielminute eiskalt erwischt. Nick Miglio, Toptorschütze der Liga und vor Wochenfrist Vorbereiter von drei Selber Treffern gegen die Starbulls, schloss einen Unterzahl-Gegenstoß erfolgreich zum 0:1 ab. Die Hausherren aber blieben bissig und kamen zu weiteren hochkarätigen Chancen, während das vom gut spielenden Andreas Mechel gehütete Rosenheimer Tor nur in Gefahr geriet, als Selb wegen einer kleinen Strafe für Kyle Gibbons zwei Minuten lang in Überzahl spielen konnte und dabei große spielerische Klasse zelebrierte.
Mit Anbruch der letzten Minute des ersten Spielabschnitts durften die Starbulls endlich den erlösenden Ausgleichstreffer bejubeln. Dominik Kolb, letzte Saison noch für den Gegner aktiv, schloss aus der Halbdistanz ab, die Scheibe sprang ans Eisen des Gästetores und von dort auf oder sogar bereits knapp hinter die Torlinie. Letztlich wurde der Treffer zum 1:1 aber dem reaktionsschnell ins Netz abstaubenden Curtis Leinweber gutgeschrieben (20.). Noch vor der Pausensirene fing sich Starbulls-Kapitän Michael Baindl eine unnötige Strafzeit ein, so dass die Gäste den zweiten Spielabschnitt in Überzahl begannen und an der erneuten Führung schnupperten. Andreas Mechel konnte einen Gegentreffer mit starken Paraden gegen Jan Hammerbauer und Sam Verelst aber verhindern. Mechels Vorderleute brauchten einige Minuten, um das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen, erarbeiteten sich die Dominanz langsam, aber sicher wieder zurück. Tobias Meier brachte sich mit einer technisch sehenswerten Aktion in tolle Abschlussposition, verzog jedoch knapp (28.). Kevin Slezak schien den Gästetorwart per Rückhand auf dem falschen Fuß zu erwischen, doch Mnich löste auch diese schwierige Aufgabe mit einem bemerkenswerten Reflex (29.). Dann spritzte Dominik Daxlberger an der Bande geistesgegenwärtig in eine schlampig gespielte Scheibe eines Selber Verteidigers und legt sofort auf für Simon Heidenreich, der direkt abzog und per Flachschuss die Rosenheimer 2:1-Führung erzielte. Der Puck sprang, bevor der die Torlinie überschritt, vom einen zum anderen Innenpfosten. Zwei Minuten später verhinderte einer dieser Pfosten des Selber Tores dann den dritten Rosenheimer Treffer, als Baindl flach abgezogen hatte (33.).
Entscheidende Momente im Hinblick auf den Ausgang der Partie ereigneten sich in der Schlussphase des Mitteldrittels. Die Gäste konnten eine knappe Minute lang mit zwei Spielern mehr agieren, präsentierten sich dabei aber untypisch überhastet im Abschluss. Schließlich verhinderte Starbulls-Schlussmann Mechel mit einer Glanztat gegen Verelst den 2:2-Ausgleichstreffer (38.). Sekunden später scheiterte der von der Strafbank kommende Florian Krumpe frei auf Gästetorwart Mnich zufahrend. Eine halbe Minute vor der zweiten Pausensirene entsprang einem schnelle Rosenheimer Gegenangriff aber doch noch das 3:1. Baindl legte ab und Maximilian Vollmayer zwirbelte die Scheibe aus dem Handgelenk ins rechte Kreuzeck, wobei er den exakt richtigen Moment für den Abschluss wählte, um Mnich keine Abwehrchance zu lassen (40.).
Im zunächst zerfahrenen Schlussdrittel waren klare Torchancen Mangelware. Mechel verhinderte mit einer guten Tat gegen Carl Zimmermann einen zweiten Gästetreffer (46.), der die Partie noch einmal richtig spannend gemacht hätte. Ein Rezept, die Hausherren entscheidend unter Druck zu setzen, hatten die Hochfranken aber nicht. Die Starbulls waren ihrem vierten Treffer – zweimal durch Florian Krumpe, je einmal durch Leinweber und Kevin Slezak – deutlich näher als die Gäste dem Anschlusstor. Die finale Selber Maßnahme, den Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler zu ersetzten, blieb ohne Wirkung. Gästetrainer Herbert Hohenberger, der den Starbulls einen verdienten Sieg attestierte, blieb mit seiner Mannschaft damit auch beim zweiten Gastspiel im ROFA-Stadion ohne Punkte. Den ersten Saisonvergleich gewannen die Starbulls auf Rosenheimer Eis am 6. Januar mit 2:1.
In der Quotientenwertung mussten die Selber Wölfe (2,40 Zähler pro Partie) die Tabellenführung an die am gleichen Abend mit 6:2 gegen Memmingen siegreichen Eisbären Regensburg (2,47) abgeben. Die Starbulls belegen mit 2,23 im Schnitt pro Spiel erzielten Punkten Rang drei. Am Sonntag treffen Selb und Regensburg im direkten Duell aufeinander, während die Starbulls ihr nächstes Punktspiel in der Oberliga Süd erst am kommenden Freitag bestreiten. Die Grün-Weißen sind dann zu Gast bei den Memmingen Indians.