Starbulls Rosenheim besiegen Garmisch im PenaltyschießenZwei Punkte nach einem wilden Ritt
(Foto: dpa)
Nach der unglücklichen 1:2-Auswärtsniederlage am Freitagabend gegen Tabellenführer Regensburg wollten die Starbulls im Heimspiel gegen den SC Riessersee unbedingt punkten. Allerdings fehlte neben Michael Baindl, Kevin Slezak und Simon Heidenreich zusätzlich auch noch Andreas Höller. Dominik Daxlberger wärmte sich zwar auf, musste aber dann auf Rat der medizinischen Abteilung ebenfalls passen. Trotzdem waren die Starbulls zunächst das aktivere Team, das früh die Torabschlüsse suchte, aber kalt erwischt wurde. Gästeverteidiger Markus Weber lenkte ein Zuspiel von Eetu-Ville Arkioma freistehend im Slot über die Torlinie (5.), Keeper Jonas Stettmer im Rosenheimer Gehäuse hatte keine Abwehrchance. Sekunden zuvor hatte Samuel Soramies die Starbulls-Führung verpasst. Er scheiterte frei auf Gästekeeper Daniel Allavena zufahrend und konnte auch den Rebound nicht verwerten.
Gleich drei Powerplaymöglichkeiten ließen die Hausherren außerdem im ersten Drittel ungenutzt. In der Schlusssekunde der dritten dieser Überzahlsituationen leitete ein unnötiger Scheibenverlust von Garret Pruden an der gegnerischen blauen Linie gar das 0:2 ein. Florian Vollmer ließ sich völlig ungestört vor Keeper Stettmer nicht zweimal bitten (19.). Vier Minuten zuvor hatte Pruden mit einer starken Defensivaktion gegen den durchgebrochenen Benjamin Kronawitter noch eine große Chance der Gäste zum zweiten Treffer zunichte gemacht.
Im zweiten Spielabschnitt dauerte es aber nur 38 Sekunden, bis die Starbulls zum Anschlusstreffer kamen. Dennis Schütt fing einen Pass der Gäste knapp bevor die Scheibe deren Zone verließ ab und bediente Dominik Kolb, der das Spielgerät eiskalt versenkte. Und lediglich zwölf Spielsekunden später zappelte die Scheibe erneut im Netz des Gästetores. Maximilian Vollmayer war nach Zuspiel von Tobias Meier erfolgreich und hob den Puck technisch versiert über den Schoner des Gästekeepers. Mit einem Mann mehr auf dem Eis wären die Hausherren aber fast erneut in Rückstand geraten und hatten Glück, dass der Pfosten dies verhinderte (23.). Und nachdem die achte Rosenheimer Überzahlminute ohne Torerfolg verstrichen war, benötigte der SCR ganze 22 Sekunden, um im ersten Powerplay der Partie zu treffen. Arkiomaa traf mit einem abgefälschten Schuss aus dem linken Anspielkreis zum 2:3 (27.). In der nächsten Überzahlsituation der Gäste kamen aber die Starbulls zum Torerfolg. Zunächst traf Henriquez-Morales bei einem Gegenstoß noch den Pfosten (29.), eine halbe Minute später war dann aber Tobias Meier per Shorthander erfolgreich – 3:3 (30.). Und wiederum nur eine knappe Minute später stand die Unterkante der Latte des Gästetores der ersten Rosenheimer Führung im Wege – Sebastian Stanik hatte sehenswert abgezogen (31.).
Die Partie war nun endgültig ein wilder Ritt. Arkiomaa netzte mit einem verdeckten Schuss aus dem Gewühl zum 3:4 ein (33.), Vollmayer glich mit einem abgefälschten Schuss nach guter Vorarbeit von Kyle Gibbons und Curtis Leinweber zum 4:4 aus (34.). Riesserses Ulrich Maurer beförderte Rosenheims Philipp Lode per Bandencheck in die Kabine und – wie sich herausstellen sollte – ins Krankenhaus kam dafür mit einer kleinen Strafe davon (36.). Und die Starbulls kamen auch im fünften Powerplay zu keinem Torerfolg. 20 Sekunden vor der zweiten Pausensirene fiel er dann aber doch, der erste Rosenheimer Führungstreffer. Tobias Meier stand goldrichtig, um nach einem kuriosen Scheiben-Ping-Pong einen Schuss von Pruden, der weit am Tor vorbeigegangen wäre, aus kurzer Distanz über die Torlinie zu lenken – 5:4 (40.).
Ins letzte Drittel starteten die Gäste aus dem Werdenfelser Land in Überzahl und hatten durch Wachter aus ganz kurzer Distanz die große Chance zum Ausgleich, Torwart Stettmer reagierte aber bravourös. Dann scheiterte Gibbons per „Bauerntrick“ nur denkbar knapp, ehe Tobias Meier die Scheibe an die Latte nagelte, von wo sie auf die Torlinie sprang und im Anschluss noch ins Tor gestochert wurde. Hauptschiedsrichter Roland Aumüller hatte aber bereits abgepfiffen, weshalb der vermeintliche Treffer zum 6:4 keine Anerkennung fand (44.). Bei einem Alleingang von Robin Soudek war erneut der starke Jonas Stettmer im Rosenheimer Gehäuse Endstation (47.). Der sechste Starbulls-Treffer lag ebenso mehrfach in der Luft wie der fünfte Einschlag ins Rosenheimer Gehäuse. Und der wurde auf kuriose Weise Realität: Bei einem Gegenstoß flog die Scheibe abgefälscht durch die Luft und wurde vom heranstürmenden Kronawitter gegen den zupacken wollenden Torwart Jonas Stettmer über die Torlinie gedrückt. Die Rosenheimer Proteste auf „hohen Stock“ halfen nichts, der Hauptschiedsrichter entschied auf Tor – 5:5 (52.).
In der Verlängerung präsentierten sich die Gäste cleverer als die Starbulls, kontrollierten das Geschehen und erzwangen ein Überzahlspiel, ein Treffer gelang ihnen aber nicht. Im Shootout trafen zunächst Henriquez-Morales und Dennis Schütt für Rosenheim sowie Maurer und Vollmer für Riessersee. während Arkiomaa und Gibbons scheiterten. Henriquez-Morales scheiterte mit seinem zweiten Versuch am Pfosten. Auch Schütt konnte seinen zweiten Versuch nicht verwerten. Weil aber auch die Gäste nicht mehr trafen, konnte Henriquez-Morales ein drittes Mal antreten – und mit seinem zweiten erfolgreichen Versuch den Zusatzpunkt für die Starbulls sichern.
Für die Starbulls Rosenheim geht es nun drei Wochen lang im Dienstag-Freitag-Sonntag-Rhythmus weiter. Zunächst sind die Grün-Weißen am 1. Dezember bei den Memmingen Indians zu Gast. Spielbeginn ist um 20 Uhr.