Spitzenreiter gegen NeulingSelber Wölfe

„Wir nehmen die Favoritenrolle an und müssen damit auch umgehen können. Schließlich wollen wir vorne mitspielen.“
Dass die Wölfe nach fünf Spieltagen den Platz an der Sonne einnehmen, sieht Holden als „Belohnung für die harte Arbeit der gesamten Mannschaft.“ Auch wenn es nur eine Momentaufnahme sei. „Die Oberliga ist heuer ganz ausgeglichen. Da wird es bis zum Ende eng zugehen und jeder Punkt ganz wichtig sein.“ Auch der eine, den die Selber am vergangenen Freitag aus Bad Tölz mit nach Hause gebracht haben. „Natürlich war es bitter, neun Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich zu kassieren. Aber in Bad Tölz muss man nach einem 0:2-Rückstand erst einmal wieder so zurückkommen.“
Sehr zufrieden war Holden mit dem Auftritt seiner Schützlinge auch am Sonntag beim 6:2-Sieg gegen Füssen. Eine ähnlich konzentrierte und disziplinierte Vorstellung mit möglichst wenig Scheibenverlusten erhofft sich der Trainer auch heute gegen Schweinfurt. „Wir dürfen den Aufsteiger auf keinen Fall unterschätzen“, warnt Holden – und erinnert an das vergangene Wochenende. „Da hat Schweinfurt in Erding einen Punkt geholt. Auch das 0:2 gegen Bad Tölz war ein gutes Ergebnis.“ Personell entspannt sich die Lage bei den „Wölfen“ wieder. Zwar steht der Bietigheimer Förderlizenzspieler Achim Moosberger an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. Dafür sind nach der Rückkehr von Kapitän Christopher Schadewaldt in dieser Woche auch Yann Jeschke, Tim Schneider, Dennis Schiener und Fabian Bauer wieder voll ins Training eingestiegen.Wer gegen Schweinfurt auch auf dem Spielformular stehen wird, wollte Cory Holden aber erst nach dem gestrigen Abschlusstraining entscheiden. „Ein Risiko werden wir auf jeden Fall nicht eingehen.“ Und auch den Gedanken an vier Reihen schob der Trainer am Mittwoch noch beiseite. „Ich bin da langsam vorsichtig. Es geht immer ganz schnell, dass wieder einer fehlt.“ Aktuell könnte es David Hördler (krank) betreffen.
Auf einen Einsatz gedulden muss sich nach den starken Leistungen von Torwart Marko Suvelo derweil noch dessen Backup Manuel Kümpel. „Er muss fit bleiben, im Trainer weiter hart arbeiten und auf seine Chance warten“, sagt Holden.
Weitaus größere Probleme als der VER Selb hat der heutige Gast aus Schweinfurt. Und das nicht nur wegen der unterschiedlichen Platzierungen in der Tabelle. Was den sportlichen Leiter des Neulings, Steffen Reiser, noch viel mehr schmerzt, sind die ausbleibenden Zuschauer. Nur 596 Zahlende beim Auftaktsieg gegen Klostersee, 474 gegen Füssen und zuletzt 502 gegen Bad Tölz bedeuten den schlechtesten Schnitt der Liga und lassen schon die ersten Alarmglocken schrillen. Im Vergleich dazu lockten die Wölfe bei ihren drei Heimspielen bereits rund 5000 Fans in die Autowelt-König-Arena.
Auch sportlich droht den Schweinfurtern der Absturz auf den letzten Tabellenplatz – zumal sie am Sonntag spielfrei sind und das aktuelle Schlusslicht Deggendorf zwei Mal im Einsatz ist. Also müssen und werden die Unterfranken heute Abend in Selb alle Kraft investieren, um irgendwie zu punkten. „Und eine Mannschaft, die in Erding einen Punkt holt, ist auch in Selb nicht chancenlos.“, sagt Reiser, der den Hausherren dennoch allen Respekt zollt. „Der VER Selb ist sicherlich ein Vorbild in der Gesamtentwicklung der vergangenen Jahre. Aber wir müssen auf uns und unsere Möglichkeiten schauen.“ Schmerzlich vermisst wird bei den Unterfranken derzeit vor allem Torjäger Mikhail Nemirovsky (Innenbandriss).
Am Sonntag (18 Uhr) müssen die Wölfe beim bislang unberechenbaren EC Peiting antreten. „Dort haben wir uns immer schwer getan“, weiß Cory Holden. „Es wird Zeit, dass sich da was ändert.“ „Der VER Selb ist ein Vorbild in der Gesamtentwicklung der vergangenen Jahre. “ Steffen Reiser, sportlicher Leiter des ERV Schweinfurt Sebastian Lehmann erzielte gegen Füssen im zweiten Punktspiel gleich seinen ersten Treffer für den VER.