Spielbetrieb der Bayreuth Tigers geht weiterKeine Play-off-Teilnahme

Das letzte Spiel findet am 25. Februar statt. Aufgrund der Statuten des Eishockey-Verbands ist eine Teilnahme an den Playoffs nicht möglich.
In den vergangenen Tagen hat das PLUTA-Team konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der Gesellschaft, den Spielern und dem Deutschen Eishockey-Bund geführt. Die Voraussetzungen sind erfüllt, damit die Eishockeymannschaft den Spielbetrieb bis zum Ende der laufenden Saison fortführen kann. Die Busfahrten zu den Auswärtsfahrten sind geregelt und auch für die Heimspiele ist die Stadionnutzung sichergestellt. Einige Spieler sind bereits zu anderen Mannschaften gewechselt, aber mit dem derzeitigen Kader ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich. Das Transferfenster für die laufende Saison schließt am 15. Februar. Die Gehälter der Spieler sind über das Insolvenzgeld gesichert und die Insolvenzgeldvorfinanzierung wurde bereits in die Wege geleitet.
Finanzieller Beitrag der Dauerkartenbesitzer notwendig
Peter Roeger sagt: „Wir haben zahlreiche Gespräche geführt, damit die Mannschaft weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann. Das ist uns gelungen und wir hoffen auf die Unterstützung der Fans.“ Zugleich ist ein finanzieller Beitrag aller Zuschauer nötig, da aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Gläubiger bevorzugt werden dürfen. Daher müssen auch die rund 500 Dauerkartenbesitzer aus rechtlichen Gründen einen Beitrag von 5 Euro für jedes Heimspiel bezahlen. Der Kauf ist an der Abendkasse und online als Zusatzticket möglich. Eine Dauerkarte ist rechtlich gesehen eine Forderung gegen das Unternehmen und muss seit dem Insolvenzantrag unter insolvenzrechtlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Diese Maßnahme betrifft alle Inhaber eines Saisontickets, also Steh- und Sitzplätze in allen Kategorien. Tagestickets werden weiter zu den normalen Preisen zwischen 8 Euro und 22 Euro angeboten. Den Verantwortlichen ist bewusst, dass diese Maßnahme für die Dauerkartenbesitzer überraschend sein kann, aber aus rechtlichen Gründen gebe keine Alternative.
Langfristige Perspektive für die Tigers
Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Insolvenzverwalterteam an einer möglichen langfristigen Lösung für die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH. Nach einer ersten Prüfung der Sachlage ist eine Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können. Hierzu müssen allerdings mehrere Bedingungen eintreten.
Der Insolvenzverwalter und sein Team werden in den kommenden Tagen und Wochen intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit sind, in Zukunft die Verantwortung bei den Bayreuth Tigers zu übernehmen. Sobald diese Unterstützung feststeht, wird auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden muss. Zudem braucht es die Zustimmung des Deutschen Eishockey-Bundes.
Roeger erklärt: „Ich möchte ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die gestern hervorragenden Einsatz gezeigt hat und auch den mitgereisten Fans gebührt großer Respekt. Das gestrige Spielergebnis ist zweitrangig, denn es geht nun um die Zukunft des Eishockey-Clubs. In den kommenden Wochen werden wir daher sämtliche Optionen prüfen, um der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH eine Zukunft in der Oberliga Süd ermöglichen zu können. Dazu müssen viele Faktoren passen, aber eine solche Lösung ist aus rechtlicher Sicht möglich. Jetzt geht es darum, dass alle an einem Strang ziehen, die Fans durch ihr Kommen und den Support für das Team, die Mannschaft durch ihr Spielen, die Unterstützung aller Beteiligten, die Spiele ermöglichen und die zukünftigen Sponsoren/Investoren für die Plansanierung.“
Peter Roeger ist Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. Er wird im Verfahren unterstützt von Diplom-Wirtschaftsjurist Holger Christian Buehler.