Sonnenmüde Löwen erliegen feurigen Blue DevilsBad Tölz - Weiden 1:2

Der sonnig-warme Herbsttag im bayerischen Oberland wollte so gar nicht zum Anlass des Abends passen. Das dachte sich wohl auch der ein oder andere Bewohner des Isarwinkels, der dem Spitzenspiel beider Tabellenführenden fern blieb. Auch die Gastgeber selbst schienen sich diesem Gedanken anzuschließen und brauchten bis zur 50. Spielminute, um in der Auseinandersetzung anzukommen, die der Aufsteiger schließlich „verdient gewann“, wie Meister-Coach Florian Funk anschließend unumwunden zugab.
Bereits in der ersten Minute musste Andreas Jenike im Tor der Hausherren sein ganzes Können aufbieten, um gegen den allein auf ihn zulaufenden Marcel Waldowsky einen ganz frühen Rückstand zu verhindern. So dauerte es immerhin bis zur Drittelmitte, als der Slowake Dusan Andrasovsky zur Führung der Gäste aus kurzer Entfernung einnetzen konnte. Bezeichnend, dass Tölz kurz zuvor die in der eigenen Ecke gewonnene Scheibe postwendend wieder herschenkte und so den Pass durch Waldowsky ermöglichte.
In der 28. Spielminute kündigte sich das nächste Ungemach für die Löwen an. Ein zu schneller Pfiff der Unparteiischen verhinderte die Anerkennung des zweiten Gästetreffers. Kurz darauf war es dann aber soweit. Pascal Sternkopf träumte wohl noch von der Sonne des Tages, als er, nur gefolgt von Waldowsky, in der eigenen Ecke den Puck aufnahm und ihn gegenwehrlos seinem Verfolger überließ, der dann vor das Tor zog, Jenike umkurvte und erfolgreich abschloss.
Zwar konnte Kottmair im Gegenzug zwar den alten Abstand wieder herstellen, doch änderte sich an dem Spielverlauf vorerst nichts: Tölz hatte mehr Puckbesitz, „fand aber keinen Weg, um wirklich Druck aufzubauen“, wie Funk treffend analysierte. Brandgefährlich waren immer wieder die Blue Devils, die mit schnellen Kontern zumeist nur an Jenike scheiterten. „Gut in der Defensive stehen, einfaches Eishockey spielen und einen Daniel Huber im Tor in Topform haben“, so fasste Gästetrainer Josef Hefner anschließend das Erfolgsrezept des Aufsteigers zusammen.
Eine Doppelchance von Florian Strobl und Marco Pfleger war in der 51. Spielminute schließlich das Signal zur Schlussoffensive der „Buam“. Nun schlossen die Löwen ihre vermeintliche Beute phasenweise in deren Drittel ein. Das Spiel wurde hitziger, doch trotz einer blutenden Kieferverletzung von Johannes Sedlmayr nie unfair. Gleichwohl konnte David Musial eine Tölzer 3:1-Situation nur auf Kosten einer Zweiminutenstrafe klären, Marco Pfleger tauchte allein vor Huber auf und mit der Schlusssirene hatte Kottmair nochmals den Ausgleich auf dem Schläger. Es blieb jedoch beim verdienten Sieg der Oberpfälzer, die nun „bis Sonntag den ersten Platz genießen“, wie Teufelstrainer Hefner erfreut dem Wochenende entgegen blickt.
Tore: 0:1 (12.) Andrasovsky (Musial, Waldowsky), 0:2 (31.) Waldowsky, 1:2 (32.) Kottmair (Pfleger)
Strafen: Tölz 6 + 10 Pommersberger, Weiden 6
SR: Maier, LR: Kastenmaier, Walter
Zuschauer: 1.248