Selber Wölfe vor Duell mit den FüchsenEV Duisburg ist am Freitag zu Gast
(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe)
Würde es Zwischenzeugnisse für die Selber für Haupt- und Meisterrunde geben, würden Floskeln wie „Sie haben sich redlich bemüht“ mit Sicherheit keinen Platz finden. „Wir haben eine absolut überzeugende Saison gespielt. Wir stehen defensiv sehr gut, die Jungs setzen unser System sehr gut um. Für uns gilt es die spielerische Form mit in die Play-offs zu nehmen und den Kampf anzunehmen. Ab jetzt weht ein anderer Wind“, sagte Wölfe-Trainer Henry Thom. Denn ab morgen beginnt nicht nur die schönste Zeit des Jahres, sondern praktisch eine neue Saison.
Im Play-off-Achtelfinale, das in dieser Saison erstmals sofort nach der Meisterrunde gegen die Nordstaffel ausgetragen wird, treffen die Wölfe als Dritter des Südens auf den Sechsten des Nordens. Und bei den Füchsen Duisburg ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich zufrieden. Querelen rund um Trainerentlassungen, Kritik am Umgang mit Journalisten und das sportliche Abschneiden hatten in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen rund um den EV Duisburg gesorgt.
Henry Thom sagt dazu: „Das darf uns alles herzlich egal sein. Was für uns zählt, steht nicht in der Zeitung und läuft auch nicht im Fernsehen bei WDR. Wir bereiten uns akribisch auf den Gegner Füchse Duisburg vor, die einen hervorragenden Kader haben und sich mit Sicherheit mehr als Platz sechs ausgerechnet hatten. Sie haben nicht nur viele gute Einzelkönner, die technisch hervorragend sind und auf den Schlittschuhen sehr gut ausgebildet wurden – sie haben auch einen breiten Kader. Wenn eine Saison nicht so wirklich gut gelaufen ist, kann man in den Play-offs einiges wieder gut machen. Duisburg wird Wiedergutmachung wollen und darauf werden wir uns vorbereiten.“
Schlüsselpositionen nehmen bei den Füchsen unter anderem der holländisch-kanadische Topscorer Raphael Joly und Torhüter Mathis ein. Thom: „Joly wurde in den letzten Spielen geschont, hieß es. Was dahinter steckt, weiß ich nicht. Ich beschäftige mich auch nicht damit. Fest steht jedenfalls, dass er ein gefährlicher Stürmer ist. Aber davon haben wir auch ein paar. Ein wichtiges Duo sehe ich bei den beiden Torhütern. Mathis hat mehr gespielt, Lehr ist sein Backup. Wir wissen alle, wie stark Philipp Lehr ist. Duisburg hat einen ausgeglichenen und breiten Kader. Das zeigen auch die ersten Videos, die ich mir ansehen konnte.“
Doch auch trotz aller Videos – was zählt ist, wie sich der Gegner auf dem Eis in der Netzsch-Arena zeigen wird. „Natürlich wird das alles neu sein. Das geht den Füchsen ja nicht anders. Wir werden uns einen Matchplan zurechtlegen und nach den ersten zehn, zwölf Minuten werden wir sehen, was der Gegner vorhat“, sagt Thom.
Ein nicht unerheblicher Faktor könnte natürlich das Heimrecht sein. Die Wölfe haben im heimischen Vorwerk 57 Punkte in 23 Heimspielen eingesackt (19 Siege, 4 Niederlagen) und sind somit die zweitbeste Heimmannschaft der Oberliga Süd hinter den Starbulls Rosenheim. „Der Heimvorteil ist auf vielen Ebenen wichtig. Taktisch kann man natürlich besser Einfluss nehmen. Uns gehört der letzte Wechsel im Spiel, wir spielen zweimal auf die bessere Seite für fliegende Wechsel. Aber natürlich gibt dir dein Wohnzimmer Sicherheit, unsere Fans sind absolut unglaublich und kein Gegner spielt gerne gegen so eine Kulisse, gegen so eine Wand aus Blau, Weiß, Rot und gellender Lautstärke. Das kann uns tragen und ich weiß, dass unsere Fans immer wie der siebte Mann hinter uns stehen.“
Ein Wiedersehen wird es am Freitag ebenfalls geben. Sogar gleich zwei. Mit Jari Neugebauer kommt ein ehemaliger Wölfe-Stürmer als Fuchs zurück in die Netzsch-Arena und Marius Nägele hat in dieser Saison sogar schon für die Selber Farben gespielt. Für Jari Neugebauer scheinen die Erinnerungen an die Saison 2014/15 nicht die besten zu sein. So äußerste er sich zumindest auf der Homepage der Füchse Duisburg. „Eine Zeit, die er missen möchte.“, gab er den Fragestellern im Ruhrpott zur Antwort. In 41 Spielen hatte Neugebauer 17 Scorerpunkte für die Wölfe verbuchen können. Ein herzliches Wiedersehen wird es mit Marius Nägele geben. Zwei Jahre schnürte Marius die Schlittschuhe in der Netzsch-Arena (2013/14 und 2014/15) und auch in dieser Saison kam er zu einem Einsatz im Heimspiel gegen die Blue Devils Weiden. Für dieses Spiel wurde er mit einer Förderlizenz von den Lausitzer Füchsen ausgestattet, bevor es ihn von Weißwasser nach Duisburg zog.