Selber Wölfe schlagen Füssen in der VerlängerungDer Kapitän erlöste seine Farben spät

Die Wölfe starteten mit viel Biss und mächtig Tempo in die Partie – die Schussstatistik von 18:9 nach 20 Minuten unterstrich die Überlegenheit der Gastgeber. Die knappe Pausenführung durch Hammerbauers frühen Treffer spiegelte nicht das wahre Spielgeschehen wider. Füssen rührte Beton an und die Wölfe rannten dagegen an. Slavetinsky, Ondruschka oder Miglio per Alleingang scheiterten an Füssens Goalie Hötzinger. Letzterer avancierte sehr schnell zum Turm in der Schlacht, der 23-Jährige war ein sehr sicherer Rückhalt für seine Farben. Offensive Akzente seiner Vorderleute um EVF-Topscorer Payeur blieben bis dahin aus, Wölfe-Goalie Mnich hatte im Gegensatz zu seinem gutbeschäftigten Gegenüber wenig bis gar nichts zu tun.
Ähnliches Bild und Spielverteilung im Mittelabschnitt, auch wenn Füssen seine Anfangspassivität etwas ablegte und nun offensiv allmählich etwas besser in Fahrt kam. Dennoch. Das Heft hatten weiterhin die Wölfe in der Hand, aber immer war Endstation bei EVF-Goalie Hötzinger. Der 23-Jährige brachte die Wölfe schier zur Verzweiflung, Verelst, Gare oder auch wenig später Miglio hatten guten Szenen. Selbst als die Wölfe zweimal in Unterzahl agieren mussten, brannte dank eines starken Penaltykillings nichts an.
In einem nun offenen Schlagabtausch schenkten sich beide Teams im Schlussdrittel nichts. Die Gäste hatten sich angesichts des knappen Rückstandes verständlicherweise nicht aufgegeben und witterten ihre Chance. Die Wölfe ihrerseits verzweifelten weiterhin an Goalie Hötzinger. Was Deubler in Unterzahl noch verwehrt blieb – er scheiterte freistehend am glänzend reagierenden Mnich – gelang wenig später Stocker im Nachschuss: 1:1-Ausgleich. Der Ausgleich machte weitere Kräfte frei bei den Gästen und eine heiße, temporeiche Endphase wurde eingeläutet. Kampf um jeden Zentimeter Eis, keine Pucks verlorengegeben und für alle Akteure war klar, dass der nächste Fehler die Partie entscheiden könnte. Zum tragischen Helden entpuppte sich EVF-Routinier Velebny, der sich 49 Sekunden vor dem regulären Ende zu einem unnötigen Stockschlag gegen Möchl hinreißen ließ. Eine Strafzeit mit Folgen. Wölfe-Kapitän Ondruschka hämmerte in der Verlängerung in 4:3-Überzahl das 2:1 in die Maschen.