Selber Wölfe müssen sich dem SC Riessersee geschlagen gebenKeine Punkte am Fuße der Zugspitze
(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe)
Abgesehen vom ersten Spielabschnitt und dem Endergebnis zeigte sich Wölfe-Trainer Henry Thom sowohl mit der Aufholjagd als auch der Gesamtleistung durchaus zufrieden: „Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen wir ins Spiel. Im ersten Drittel gaben wir dem Gegner zu viel Platz – und das bestraft ein so starkes Team wie Riessersee gnadenlos.“ Neben Ondruschka gab auch McDonough sein Debüt. In seinem ersten Spiel für die Wölfe steuerte der Kanadier zwei Tore bei und ließ auch ansonsten seine Torgefahr mehrmals aufblitzen.
Keinen guter Start für die Wölfe im Olympiastadion zu Garmisch-Partenkirchen. Nach kurzem Abtasten legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und waren klar die spielbestimmende Mannschaft auf dem Eis. Die Selber hatten alle Hände voll zu tun und waren gegen stürmisch agierende Werdenfelser vorwiegend mit Defensivaufgaben bemüht. Der SCR läuferisch stark auftretend, unterband jegliches Aufbauspiel der Gäste durch starkes Forechecking bereits im Keime. Dann kam es knüppeldick für Selb. Zweimal zu weit weg vom Gegner und der SCR sagte danke: Doppelschlag innerhalb von neun Sekunden und die Wölfe lagen früh mit 0:2 in Rückstand. Es dauerte bis sich die Gäste davon erholten, zur Mitte des ersten Drittels kamen die Wölfe etwas besser ins Spiel, überstanden eine erste Unterzahl schadlos, aber eigene Torchancen weiterhin Mangelware. Konsequent und eiskalt im Abschluss hingegen der Gastgeber. Nach überstandener Unterzahl rettete zuerst der Pfosten für Deske, im Nachschuss besorgte Vollmer den 3:0-Pausenstand.
Der zweite Abschnitt begann wie der erste. Die Wölfe waren überwiegend mit Abwehraufgaben beschäftigt, fanden selbst nicht richtig ins Spiel. Unpräzise Pässe und viele Scheibenverluste taten ihr Übriges dazu, dass die Gastgeber weiterhin klar das Geschehen beherrschten. Die erste nennenswerte Selber Aktion gab es in der 28. Minute – ein Schlagschuss von Kolb, jedoch kein Problem für SCR-Goalie Reich. Ein Missverständnis des SCR an der blauen Line nutzte McDonald eiskalt aus. Kaltschnäuzig verwandelte der Kanadier im Alleingang zum 1:3-Anschlusstreffer. Ein Treffer, der dem Team Auftrieb gab, das Spiel der Gäste wurde druckvoller und gute Einschussmöglichkeiten wurden erarbeitet. Die Wölfe belohnten sich für ihre Bemühungen. Zuerst McDonough mit seinem ersten Pflichtspieltor – sehenswerter Abschluss mit der Rückhand, wenig später war es erneut McDonough, dem in Überzahl per Nachschuss der Ausgleich gelang. Die Wölfe wieder voll im Spiel, leisteten sich jedoch einen kapitalen Lapsus und kassierten 48 Sekunden vor Ende in eigener Überzahl den vierten Garmischer Treffer.
Die Wölfe gingen überaus konzentriert in den Schlussabschnitt, mussten dabei aber höllisch auf die blitzschnellen Konter der Hausherren aufpassen. Die Partie gewann an Qualität, die Gäste gaben sich nicht auf und drängten zwischenzeitlich auf den Ausgleich. McDonald, McDonough und Gare hatten den Ausgleich mehrmals vor Augen, dennoch wollte das ersehnte Tor nicht fallen. Im Gegenteil. Aus dem Nichts stellte der SCR auf 5:3, Deske ohne Abwehrchance. Wölfe-Coach Thom setzte nun alles auf eine Karte, aber ohne Erfolg. Als Deske vom Eis genommen wurde, markierte Quaas per Empty-Net-Goal mit einem Fernschuss aus dem eigenen Drittel den 6:3-Endstand.