Selber Wölfe gleichen Oberliga-Finalserie nach Penaltyschießen ausAm Dienstag geht es in Mellendorf weiter
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Wieder startete der Gast hellwach und erfolgreicher in die Partie und wieder führte man mit 1:0. Torschütze war der Finne Tomi Wilenius. Der Finne glänzt übrigens schon seit Saisonbeginn mit schnellen Toren. Ein Umstand, den man im Süden hätte vorher wissen können. Die Wölfe wischten sich den Mund und starteten zu Gegenangriffen und brauchten für den Ausgleich schlappe sieben Minuten. Feodor Boiachinov, 2012/13 schon mal in Niedersachsen aktiv und zwar bei den Hannover Indians, glich nach Vorlage von Jan Hammerbauer aus. Jetzt wollten die Selber das Ruder komplett übernehmen, wurden jedoch von einem eigenen Mann kalt erwischt. Nicholas Miglio kassierte bei einem Check von hinten zwei Minuten und eine „Zehner“ und konnte von Glück reden, dass er nicht unter die Dusche musste. Das reichte dem hannoverschen Duo Koziol/Wilenius zu einer geglückten Kombination und dem daraus resultierenden 2:1. Wieder musste Selb einem Rückstand hinterherlaufen, aber die Oberfranken hatten ja noch ihren im ersten Drittel enorm starken Jan Hammerbauer. Der Deutsch-Tscheche vollendete ein Zusammenspiel mit Felix Linden und Lukas Slavetinsky in der 19. Minute zum 2:2.
Die gleichen Assistgeber waren auch in der 24. Minute für die erste Selber Spielführung verantwortlich. Das Duo bediente in Überzahl Lucas Miculka und dieser ließ sich nicht lange bitten, traf zum 3:2. Drei Gegentore für die Scorpions innerhalb von 24 Minuten. Das war kein gutes Zeichen und so taktierte Scorpions-Coach Tobias Stolikowski erst einmal defensiv, brachte Ruhe in die eigenen Aktionen. Damit gab es für die Selber kaum ein richtiges Durchkommen, obwohl sie 19 Schüsse in dieser Phase abgaben, aber Gästekeeper Brett Jaeger war schon, wie am Freitag, eine lebende Mauer und er verbesserte seine Fangquote in dieser Zeit von 82,3 auf 90,9 Prozent.
Das dritte Drittel zeigte sich als Fortsetzung des zweiten. Es wurde in Play-off-Manier um jeden Meter gerungen und weil beide Verteidigungen äußerst diszipliniert agierten, gab es auch keine weiteren Tore zu vermelden. Vermutlich wäre es bei diesem Endstand geblieben, hätte sich Selbs Verteidiger Max Gimmel in der 55. Minute nicht eine Strafe wegen Spielverzögerung geleistet. Stolikowski schickte seine Überzahlspezialisten Koziol und Wilenius auf das Eis zusammen mit Glemser und das Trio war erfolgreich, überwand in der 57. Minute Michael Weidekamp zum 3:3.
Wieder ging es in die Overtime. Obwohl in dieser zusätzlichen Spielzeit 18 Schüsse abgegeben wurden (Selb: 11, Scorpions: 7), blieb es bei dem Spielstand 3:3, so dass am Ende das Penaltyschießen über den Sieger aufklären musste. Und auch hier wurde es noch einmal richtig spannend. Nachdem die beiden ersten Schützen trafen, verschoss Miglio (Selb), während Koziol (Scorpions) traf. Ondruschka glich aus und Peleikis hatte die Siegestorchance, vergab sie aber. Es stand 2:2 und erneute Verlängerung. Wilenius vergab und Miculka überwand Jaeger zum 4:3-Endstand für die Selber Wölfe.