Selber Wölfe erzwingen mit Shutout fünftes Oberliga-FinalspielWeidekamp gegen Hannover Scorpions Spieler des Tages
(Foto: dpa)Auch Spiel vier dieser ausgesprochen ausgeglichenen Serie zeigte alles, was man sich von einer derartigen Serie wünscht. Zwei Teams, die absolut gleichstark sind, versuchten, von Anfang an zu dominieren, was ihnen aber nicht gelang. Im Gegenteil, die Statistik sagte etwas aus, was so nicht zu sehen war. Die Selber führten in der Schussstatistik nach zehn Minuten mit 9:2, aber die besseren Chancen hatten die Scorpions. Schon jetzt zeichnete sich aus, dass die Defensive der Selber deutlich besser aussehen würde als am Dienstag und vor allem: Keeper Michel Weidekamp hatte seine Nerven im Griff. Vermutlich tat ihm dieses Drittel gut, denn er wurde immer stärker, hatte am Ende nicht nur seinem Team den Sieg gerettet, er holte in einem Finale einen Shutout.
Die Scorpions, die ein fünftes Spiel, wenn auch mit Heimrecht, vermeiden wollten, so jedenfalls ihr Trainer Tobias Stolikowski im Vorfeld, mussten im ersten Drittel die Überlegenheit ihres Gegners anerkennen. Lediglich zwei Großchancen in der Anfangsphase waren drin, ansonsten galt es, ohne Gegentor die erste Pausensirene zu erreichen.
Das schafften die Scorpions auch, um gleich in der ersten Minute des zweiten Drittels kurzfristig die Konzentration zu verlieren und sich das erste Gegentor des Abends einzufangen. Steven Deeg entwischte seinem Bewacher, bediente Nicholas Miglio und der schob Scorpions-Keeper Brett Jaeger die Scheibe unter dem Schoner durch zur bis dahin verdienten 1:0-Führung. In der Folge veränderte sich das Spielgleichgewicht. Die Scorpions wussten jetzt um die Schwere der Aufgabe und bekamen als kleinen Bonus gleich drei Überzahlspiele, die sie jedoch alle vergeigten. Maßgeblich daran beteiligt der bereits erwähnte Michel Weidekamp, dessen größte Tat man in der 34. Minute bewundern konnte, als er mit langem rechten Bein den Ausgleich gegen Robert Peleikis verhinderte. Auf der anderen Seite lief Sam Verelst alleine auf Brett Jaeger zu, verhedderte sich aber und ließ diese Großchance aus.
Im letzten Drittel merkte man den Scorpions die Kraftanstrengung an. Die Partie wogte hin und her, beide Teams kreierten Chancen, aber da die beiden besten Spieler jeweils ihr Tor hüteten, blieb es bei dem einen Treffer von der 21. Spielminute. Nun hatten die Gäste das Problem, dass der aktuelle Spielstand ein fünftes Spiel bedeutete. Also versuchten sie die Spielkontrolle zu erhalten, griffen mit aller Macht an, mussten dabei auf die gefährlichen Konter der Wölfe acht nehmen und kassierten prompt vier Minuten vor Ende das vorentscheidende 0:2, als Richard Gelke vom Selber Kontingentspielerduo Miculka/Snetsinger freigespielt wurde und Brett Jaeger überwand. Zwar nahmen die Scorpions 106 Sekunden vor Ende noch ihren Keeper vom Eis, aber eine Resultatsveränderung konnte nicht mehr erreicht werden.