Selber Wölfe besiegen Tabellenführer Deggendorf in der OvertimeEin Krimi zum Weihnachtsfest
(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe)
Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts, kämpften um jeden Zentimeter Eis. Die Gastgeber nahmen das Heft in die Hand und es entwickelte sich zum Teil ein Spiel auf ein Tor. Jedoch sollte noch nichts Zählbares herausspringen. Entweder der Torabschluss war nicht präzise genug oder der bestens aufgelegte Brenner im Tor des Deggendorfer SC entschärfte die Torabschlüsse der Wölfe. Erwähnenswert war auch das unglaublich aggressive und effektive Unterzahlspiel der Gäste, die dadurch bei zahlenmäßiger Überlegenheit unserer Wölfe kaum Torchancen zuließen.
War man doch auf den Rängen schon nach dem ersten Spielabschnitt überrascht, wie gut der VER den Spitzenreiter im Griff hatte, traute man in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels kaum seinen Augen. Angriff auf Angriff rollte auf das Deggendorfer Tor. Kapitän Florian Ondruschka war es, der diese Druckphase der Heimmannschaft mit zwei Gewaltschüssen von der blauen Linie startete. Deggendorf konnte sich jetzt kaum mehr aus der Umklammerung lösen. In der 25. Minute hatten viele Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, aber der emsig arbeitende Hördler hatte nur das Außennetz getroffen. Just als Ondruschka einen der in dieser Spielphase seltenen Entlastungsangriffe der Gäste unterband und seine Sturmkollegen Mudryk und Moosberger in eine Kontersituation schickte, bebte die Netzsch-Arena in ihren Grundmauern: Mudryk hatte den Gegenstoß mit dem ersten Treffer des Abends abgeschlossen. Der Gästetrainer sah sich veranlasst, eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannen neu einzustellen. Dies zeigte auch Wirkung. Deggendorf konnte sich jetzt öfters befreien, aber spätestens bei Deske im Selber Tor war Endstation für die Angriffsbemühungen der Niederbayern.
Im letzten Spielabschnitt waren es die Gäste, die den besseren Start hatten. In der 42. Minute hat sich Selb bei vier gegen vier ausspielen lassen und die Gäste nutzten dies eiskalt zum Ausgleich. Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Deggendorf witterte Morgenluft und die Wölfe agierten jetzt ein wenig nervös und fahrig im Spielaufbau. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr bekamen die Selber wieder Zugriff auf das Spiel. In den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit hatten Müller, Mudryk, McDonald und Hördler den Siegtreffer auf dem Schläger, aber es sollte nicht mehr sein. So musste die Verlängerung die Entscheidung bringen: Und hier zeigte Mudryk seine Klasse, als er sich nach Vorarbeit von McDonald lange Zeit ließ, um dann die Scheibe unhaltbar zum vielumjubelten Siegtreffer einzunetzen.