Selber Wölfe besiegen Erfurt nach PenaltyschießenGeneralprobe geglückt
(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe) (PIXMAWI Mario Wiedel)In einer temporeichen typischen Testpartie, steigerten sich die Selber mit zunehmender Spielzeit und gingen in den 60 Minuten viermal in Führung. Erfurt antwortet aber immer zum richtigen Zeitpunkt, so musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Die Wölfe-Akteure, die beim Shootout herausragten: Einerseits Goalie Kümpel, der gegen Vazan und Kostourek blendend parierte. Andererseits Gare und McDonald, die ihre beiden Versuche eiskalt einetzten. Fader Beigeschmack dieses Wölfe-Erfolges: Stürmer Zimmermann musste bereits in der Anfangsphase verletzt vom Eis. Eine genaue Diagnose zu seiner Verletzung steht noch aus.
Wölfe-Coach Henry Thom ging mit geringfügigen Umstellungen in die Generalprobe. Für Böhringer, dessen Verletzung sich glücklicherweise nicht so schlimm als ursprünglich angenommen erwies, lief Förderlizenzspieler Nijenhuis in der Verteidigung auf. Im Sturm fehlte Tryout-Spieler Turner, dessen Einbürgerung bis zum Saisonstart – nach aktuellem Stand – nicht erfolgreich abgeschlossen sein wird. Der erste Spielabschnitt geprägt von vielen Scheibenverlusten auf beiden Seiten, es war „sprichwörtlich“ viel Sand im Getriebe, zwingende Torchancen in der durchaus temporeichen Partie lange Zeit Fehlanzeige. Auffälligster Wölfe-Akteur war Graaskamp, der für viel Unruhe in der Erfurter Verteidigung sorgte und einige gute Einschussmöglichkeiten für sich verbuchte. Dem US-Boy war es auch vorbehalten, seine Farben in Führung zu bringen. Nach einem schadlos überstandenen Wölfe-Unterzahlspiel Break von Kabitzky und Graaskamp, schließt Letzterer eiskalt im linken oberen Winkel ab. Die Führung hielt jedoch leider nicht lange. Gästestürmer Schüpping sagte danke, als in der Wölfe-Defensive etwas zu nachlässig agiert wurde und es stand leistungsgerecht 1:1.
Beide Teams nahmen mehr Fahrt auf, die Spielzüge wirkten gefälliger, die Wölfe waren am Drücker und hatten die Chance auf die Führung, die Ondruschka besorgte. In einer 81-sekündigen 5:3-Überzahlsituation hämmerte der Kapitän im zweiten Versuch die Scheibe unhaltbar ins Erfurter Tor. Mittlerweile wurde es ein durchaus ansehnliches Eishockeyspiel, ein offener Schlagabtausch, beide Teams suchten die Entscheidung in der Offensive. Glück für die Wölfe, dass in einer kurzen Sturm- und Drangphase der Gäste der Ausgleich nicht fiel. Vazan blieb bei einem brandgefährlichen Konter ohne Erfolg, der Ex-Selber Körner mit Gewalt aus dem Hinterhalt und Kostourek ebenfalls im Alleingang – Wölfe-Goalie Deske im Mittelpunkt des Geschehens. Kostourek war es dann aber, der in Überzahl den Mittlerweile eingewechselten Kümpel durch die Schoner zum 2:2 überwand. Es ging danach hin und her in einer heißen Endphase bis zur nächsten Sirene. Zuerst legten die Wölfe wieder vor – Gelke traf nach feiner Einzelleistung. Schümann antwortete für Erfurt prompt und es stand wieder 3:3.
Die erste gute Chance gehörte den Gästen, doch Kostourek brachte die Scheibe nicht im verwaisten Tor unter. Besser machte es auf der Gegenseite Wölfe-Stürmer Schmidt, der einen sehenswerten Spielzug zum 4:3 abschloss. Wird Erfurt nochmals zurückzukommen? Sie kamen zurück. Schüpping mit dem 4:4 und 69 Sekunden vor Ende gelang Kostourek sogar der vielumjubelte 5:4-Führungstreffer. Die Freude der wenig mitgereisten Erfurter Fans verstummte sehr schnell. Ganze zehn Sekunden nach dem Gästeführungstreffer stellte Kabitzky das Ergebnis auf 5:5 – was für eine hochdramatische Schlussphase. Das anschließende Penaltyschießen ist schnell erzählt: Vazan und Kostourek scheiterten beide an Goalie Kümpel, Gare und McDonald blieben eiskalt und verwandelten.