Rumpftruppe ertrotzt zwei PunkteERV Schweinfurt

Neben den Ausfällen von Alex Funk, Lukas Rindos und Jakub Vojta fehlte nach seiner Matchstrafe von Peiting nun auch Shahab Aminikia, dazu Justin Zilla wegen einer schweren Erkältung – und das sollte noch nicht alles sein, wie der Spielverlauf zeigt. Unter diesen Umständen brachte Trainer Ollila noch fünf Verteidiger auf das Eis, davor unter Einbezug der beiden Juniorenspieler drei Notreihen. Aber das funktionierte nicht. Von Anfang an sahen sich die Dogs derart in das eigene Drittel gedrückt, dass man schon das Schlimmste befürchten musste. Nach zehn Minuten wurde bereits auf zwei Reihen umgestellt, wobei immer mal wieder ein frischer Spieler in den zweiten Sturm wechselte.
Das lief weitaus besser, vor allem nach dem Ausgleich zum 1:1. Immer mehr knieten sich die Schweinfurter jetzt in die Partie hinein, agierten zwangsläufig vor allem aus der Defensive, konnten damit aber den zahlenmäßig starken Gästen Paroli bieten. Und die Zuschauer gingen voll mit, würdigten diesen Einsatzwillen. Im zweiten Durchgang erreichte die Emotionalität ihren Höhepunkt, nicht nur auf den Rängen. Bei einer Attacke auf Vitali Stähle wehrte sich der am Boden liegende mit Händen und Füßen, traf dabei auch seinen Angreifer. Wegen Schlittschuhtritts erhielt er eine Matchstrafe, die dritte für die Mighty Dogs in der laufenden Saison. Kaum ein Trost war es, dass auch sein Kontrahent vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, denn das konnten sich die mit vier Reihen operierenden Gäste weit eher leisten.
Als die also nochmals verminderte Truppe des ERV dennoch in Führung ging, glich der Icedome einem Tollhaus. Allerdings wendete Regensburg gleich wieder das Blatt. Zweimal binnen weniger Sekunden überrumpelten sie die Schweinfurter Abwehr. Nach Filoboks 3:3 nutzte man dann die Schwäche der Gäste in Unterzahl erneut.
Die Frage war jetzt nur, würde die Kraft für die letzten 20 Minuten reichen. Nicht ganz. 15 Minuten lang hielt man sich ausgezeichnet gegen die drängenden Regensburger, dann schafften sie das 4:4. Eine Strafzeit der Gäste in den letzten 90 Sekunden bot den Mighty Dogs die letzte Chance, die Verlängerung zu vermeiden. Was da nicht mehr gelang, holten sie 28 Sekunden nach Beginn der Overtime bei noch laufendem Powerplay nach: Der damit dreifache Torschütze Simon Knaup jagte den Puck ins Netz.
Tore: 0:1 (4.) Rinke (Feuerecker, Fical), 1:1 (15.) Stähle (Nemirovsky, Litesov/5-4), 2:1 (25.) Knaup S. (Stähle, Nemirovsky/5-4), 2:2 (26.) Tegkaev (Schmidt), 2:3 (26.) Sochatsky (Tegkaev, Weber), 3:3 (28.) Filobok (Zimmermann, Fissekis), 4:3 (32.) Knaup S. (Filobok, Nemirovsky/5-4), 4:4 (56.) Welter (Feuerecker, Tahedl), 5:4 (61.) Knaup S. (Filobok, Nemirovsky). Strafen: Schweinfurt 8 + 10 (Filobok) + Matchstrafe (Stähle), Regensburg 12 + 10 (Sochatsky) + 5 + Spieldauer (Rinke). Zuschauer: 625.