Quo vadis, Black Hawks?

Derzeit prüft ein Trio aus Unternehmer, Unternehmensberater und ehemaligem Eishockeyprofi die Möglichkeiten der Vermarktung und wird sich bis zur Ende Mai anstehenden Jahreshauptversammlung der Black Hawks entscheiden. „Es klingt bislang alles positiv. Man muss aber auch Verständnis dafür haben, dass das Ganze nicht nur eine Herzens-, sondern vor allem eine kaufmännische Entscheidung sein wird. Dafür sind alle drei zu sehr Profi um hier blauäugig heranzugehen.“, zeigt sich Christian Eder nach einem Gespräch vorsichtig optimistisch. Dabei wurden aber von den Profis auch schnell die Schwachstellen im bisherigen Passauer Etat aufgedeckt. Zum einen sind die Sponsoreneinnahmen nach wie vor zu gering für semiprofessionelles Eishockey und zum anderen treffen unübliche Ausgaben wie für Security und Kioskbetrieb einen kleinen Etat umso härter. Andererseits sind die Kooperation mit der Universität, das hohe ehrenamtliche Engagement im Verein und das damit verbundene positive Umfeld durchaus ein großes Plus für Passau. Davon unabhängig gehen die Black Hawks erneut mit fünf Nachwuchsmannschaften in den Spielbetrieb des Bayerischen Eissport-Verbandes. Damit ist in jedem Fall die Grundvoraussetzung für einen Kooperationsvertrag mit einer GmbH gewährleistet, die eine entsprechende Nachwuchsarbeit vorweisen müsste. Nach eingehender Prüfung der finanziellen Rahmenbedingungen fehlt angeblich für einen Oberligaspielbetrieb zumindest vorläufig noch ein sechsstelliger Betrag.
Die unsichere Klassenfrage in Passau hat indes auch dazu geführt, dass der letztjährige Interimstrainer Dave Rich einen Vertrag als neuer Headcoach in seiner Heimat beim EV Füssen unterschrieben hat. „Wir haben vollstes Verständnis für Daves Entscheidung. Er hat in den wenigen Wochen, die er bei uns in Passau war, noch für eine wichtige Trendwende bei der ersten Mannschaft gesorgt. Durch seine Art und sein Engagement hat er sich hier viele Freunde gemacht. Wir möchten uns auf diesem Weg auch nochmals herzlich bei ihm dafür bedanken, dass er hier in Passau so kurzfristig in die Bresche gesprungen ist und wünschen ihm für seine neue Aufgabe viel Erfolg“, so Vereinsvorstand Christian Eder.
In einer Beiratssitzung am Dienstagabend wurde auch beschlossen, dass die Black Hawks nur dann eine Mannschaft für die Bezirksliga stellen, wenn die GmbH-Gründung nicht zustande kommen sollte. Ansonsten stehen die Eishockeyfreunde vor dem sportlichen Neubeginn, wobei man dann bereits auf die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der letzten Jahre bauen kann.