Peitinger bauen Führung im Spitzenspiel aus
Josef Kottmair erzielte den Siegtreffer für den EC Peiting. (Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.de)Zwei Drittel lang sah es so aus, als könnten die von Trainer Georg „Schorsch“ Holzmann taktisch blendend eingestellten Herausforderer die Punkte aus dem Oberland entführen. Eine frühe Strafzeit gegen Thomas Zeck wegen eines Schecks gegen Kopf und Nacken nutzten die Leoparden zur Führung: Gegen den Schlagschuss von Daniel Schmölz aus zentraler Position in den Fanghand-Winkel war Goalie Florian Hechenrieder machtlos.
Danach entwickelte sich ein schnelles Spiel auf hohem Niveau mit Chancen auf beiden Seiten. So traf Peitings Offensiv-Verteidiger Milos Vavrusa in der 14. Spielminute den Pfosten und Topscorer Sascha Golts verpasste auf der Gegenseite kurz darauf nach glänzendem Zuspiel von Ruslan Bezshchasnyi am langen Pfosten sträflich. Gleichwohl schien Zecks lange Absenz im ersten Drittel die Peitnach-Städter aus ihrem gewohnten Konzept zu bringen. Zudem hatten die „Leoparden“ ihre Lektion aus der 1:7-Schlappe vom Weihnachtsvortag an gleicher Stelle gelernt: breit in der neutralen Zone aufgestellt, ließen sie den Mannen von Coach Alexej „Leos“ Sulak kaum Kombinationsmöglichkeiten.
Erst im zweiten Spielabschnitt kam so Peitings Punktbester, Michael Kreitl, zur ersten Schusschance, die er aber unplatziert liegen ließ. Nun ging es hin und her: Großmöglichkeit für Füssen, dann Glanzparade ihres Torwarts André Irrgang nach einem Schuss von Manfred Eichberger. In Unterzahl beschäftigte Bezshchasnyi zwei ECP-Verteidiger hinter deren Tor und bediente dann wiederum Golts, der zwei Meter vor dem Tor die Vorentscheidung erneut fahrlässig ausließ. Im selben Powerplay tat es ihm auf der anderen Seite dann Florian Thomas gleich: statt aus derselben Entfernung hoch in das verwaiste Gästetor zu vollenden, konnte Irrgang im Liegen noch mit dem Schläger den Flachschuss parieren.
Nur 25 Sekunden nach dem zweiten Pausentee machte Thomas es besser. Sein Ausgleichstreffer ließ das Spiel nun kippen. Gut vier Minuten später ging eine schöne Kombination diesmal von ihm aus und wurde von „Seppi“ Kottmair vollendet. Auffällig, dass an beiden Treffern nicht nur dieselben Spieler beteiligt waren, sondern Thomas als Führer des dritten Sturms mit seinen Kollegen aus der Peitinger Paradereihe gemeinsame Sache machte. Doch bereits eineinhalb Minuten später schlug Füssen zurück. Allerdings wurde die hinter der Torlinie liegende Scheibe von Schiedsrichter Niejodek nicht als Treffer gewertet; lediglich eine Strafzeit gegen die Hausherren und damit doppelte Überzahl sprang für die Gäste dabei heraus, blieb aber ungenutzt.
In der Folge wuchsen beide Torhüter über sich hinaus: selbst 2:0- und 2:1-Situationen konnten sie nicht erschüttern und auch eine 6:5-Überzahl, 21 Sekunden vor Schluss, half den Gästen nicht mehr zum Ausgleich. So gewann schließlich „das glücklichere Team im Spiel zweier hervorragender Torhüter, das der noch etwas bessere Schlussmann entschied“. Dieser treffenden Analyse von Peitings Sportchef Peter Gast ist nichts hinzuzufügen.
Tore: 0:1 (4.) Schmölz (Holzmann, Sezemsky) 5-4, 1:1 (41.) Thomas (Eichberger, Kottmair), 2:1 (46.) Kottmair (Eichberger, Thomas)
Strafen: Peiting: 16 + 10 Zeck, Füssen: 12
HSR: Niejodek, LR: Bittner, Rajic
Zuschauer: 870