Oberliga-Play-off-Auftakt wird von den Südteams dominiertBeide Hannover-Teams kassieren Heimniederlagen
Timo Pielmeier war einer der Matchwinner des Deggendorfer SC. (Foto: Manfred Schneider)Ansonsten zeigte der Süden dem Norden klare Grenzen auf, lediglich die Heimniederlage der Eisbären Regensburg gegen die Icefighters Leipzig überraschte. Dass die Blue Devils Weiden nur mit 3:0 gegen die Black Dragons Erfurt gewannen, konnte noch unter normal verbucht werden, aber dass die Herner in Memmingen zweistellig untergehen nicht. Allerdings ist den Ruhrstädtern am Sonntag in heimischen Gefilden einiges zuzutrauen. Auch die relativ knappe Niederlage der Crocodiles Hamburg in Rosenheim war eine kleine Überraschung. Auf alle Fälle gab es am Freitag jede Menge Spannung und man gespannt sein, wie es am Sonntag weitergehen wird.
Starbulls Rosenheim – Crocodiles Hamburg 4:2 (0:1, 1:0, 3:1)
Serienstand: 1:0
Vor 2606 Zuschauern gewannen die Rosenheimer ihre Play-off-Auftaktpartie verdient und gehen in der Gesamtserie mit 1:0 in Führung. Allerdings hatten die Bayern mit ihren norddeutschen Gästen einige Probleme, vor allem am Anfang. Diese gingen durch ein Überzahlspiel in Führung, hielten diesen Vorsprung fast eine halbe Stunde und ließen sich erst durch einen Empty-Netter, erzielt von den Starbulls 13 Sekunden vor Ende, besiegen. Überragender Akteur der Starbulls war Curtis Leinweber mit drei Assist. Ebenfalls beeindruckend der Doppeltorschütze Alexander Höller und der zweifache Voralgengeber Maximilian Vollmayer. Bei Hamburg agierten Norman Martens und Dominik Lascheit sehr stark. Großartig im Tor Kai Kristian mit 93 Prozent Fangquote.
Tore: 0:1 (07:11) Dennis Reimer (Lascheit, Martens 5-4), 1:1 (31:55) Zackary Phillips (Vollmayer, Leinweber 5-4), 2:1 (46:02) Marc Schmidpeter (Leinweber, Vollmayer), 2:2 (50:27) Dominik Lascheit (Martens, Zuravlev 5-4), 3:2 (56:06) Alexander Höller (Tölzer, Reinig), 4:2 (59:57) Alexander Höller (Leinweber, ENG)
Blue Devils Weiden – Black Dragons Erfurt 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)
Serienstand: 1:0
Ein klarer Erfolg des Favoriten, wobei auch die Erfurter den Blue Devils das Leben schwer machten. Sie standen kompakt in der Abwehr, und ließen sich auch nach dem schnellen Rückstand nicht aus der Reserve locken. Andererseits fand ein sogenanntes Offensivspiel der Thüringer auch nicht statt, so dass der Weidener Sieg ungefährdet war. Beste Akteure bei Weiden war Chad Bassen und Keeper Jaroslav Hübl, dem ein Shutout gelang. Bei Erfurt gefiel die harte, aber faire Defensivarbeit und natürlich Torhüter Konstantin Kessler.
Tore: 1:0 (02:58) Edgars Homjakovs (Müller, Ostwald), 2:0 (09:42) Chad Bassen (4-5), 3:0 (59:01) Chad Bassen (Lichnowsky, Thielsch ENG)
ECDC Memmingen Indians – Herner EV Miners 10:3 (2:1, 4:1, 4:1)
Serienstand: 1:0
Ein überlegener Erfolg des Vizemeisters über einen HEV, der weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Vermutlich hatten die Gäste noch die Belastung der Pre-Play-offs in den Beinen und da Memmingen auch noch fast 650 Km von Herne entfernt ist, gab es auch noch zwei deftige Auswärtsfahrten in der Woche zu erledigen, die auch Kraft gekostet haben. Die Indians hatten jedenfalls nach keine Mühe mit den Miners und einen starken Anteil an dem höchsten Heimsieg seit vier Jahren, damals ein 12:1 gegen Geretsried, hatte das russisch-tschechische Trio Sergei Topol, Petr Pohl und Jaroslav Hafenrichter. Bei Herne konnte kein Spieler wirklich gefallen.
Tore: 1:0 (02:45) Jaroslav Hafenrichter (Pohl, Svedlund), 1:1 (14:15) Tomi Wilenius (Liesegang, Swinnen), 2:1 (18:14) Sergei Topol (Kasten, Pekr 5-4), 3:1 (20:48) Sergei Topol (Pohl, Ahlroth), 4:1 (23:11) Donat Peter (Hafenrichter, Pohl), 4:2 (27:00) Sebastian Moberg (Orendorz, Polter), 5:2 (37:32) Petr Pohl (Pfalzer 4-5), 6:2 (38:45) Sergei Topol (Ahlroth, Stange), 6:3 (42:53) Robert Peleikis (Kirchhoff, Wilenius), 7:3 (47:42) Jaroslav Hafenrichter (Ahlroth), 8:3 (50:20) Matej Pekr (Topol, Svedlund), 9:3 (54:42) Milan Pfalzer (Huhn, Bergen), 10:3 (58:04) Jaroslav Hafenrichter (Peter, Kittel)
Eisbären Regensburg – Icefighters Leipzig 4:5 (2:0, 1:1, 1:3, 0:1) n.V.
Serienstand: 0:1
Das war eine der ersten echten Überraschungen in den diesjährigen Oberliga-Play-offs. Die zuletzt leicht schwächelnden Leipziger, deren Tiefpunkt sicherlich das 3:4 in Hamm war, zeigten eine erstklassige kämpferische, spielerische und vor allem moralische Einstellung, so dass sie am Ende zu Recht in Regensburg das Break machten. Dabei lagen sie schon klar mit 0:3 zurück und Regensburg machte alle Anstalten, ähnlich wie in der ersten Serie in der Saison 2015/16, als der EVR mit 3:0 Siegen, darunter einem 7:3 und 5:2, erneut die Leipziger klar in ihre Schranken zu weisen. Doch die Icefighters schlugen zurück. Mit Hilfe eines leistungsfähigen Powerplays (fast 60 Prozent Erfolgsquote) und einem treffsicheren Connor Hannon, sowie einem perfekt aufspielenden Joonas Riekkinen, machten die Leipziger innerhalb von einer Viertelstunde eine 4:3 Führung. Zwar konnte Ontl kurz vor Spielende für den EVR zum 4:4 ausgleichen, aber das bessre Ende behielten die Gäste durch ihren überragenden Connor Hannon für sich.
Tore: 1:0 (08:41) Andrew Schembri (Divis, Gulda 5-4), 2:0 (10:46) Nikola Gajovsky (Schembri, Divis 5-4), 3:0 (30:46) Andrew Schembri (Plihal, Gajowsky 5-4), 3:1 (36:09) Robin Slanina (Spöttel, Stopinski 5-4), 3:2 (40:36) Michael Burns (Geiseler, Riekkinen 5-4), 3:3 (45:34) Connor Hannon (Burns, Riekkinen 5-4), 3:4 (52:27) Connor Hannon (Burns, Riekkinen 5-4), 4-4 (58:44) Constantin Ontl (Heger, Schwamberger), 4:5 (70:56) Connor Hannon
Hannover Indians – Deggendorfer SC 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) n.V.
Serienstand: 0:1
Der Sieg der Deggendorfer trug zwei Namen: Thomas und Timo Pielmeier. Die Brüder verschweißten im Spiel ihr Tor und fast wären sie ohne ein Gegentor mit einem 1:0 nach Hause gefahren. Dieses Tor hatte Liam Blackburn in der neunten Minute in Überzahl gezielt und damit einen kollektiven Schock innerhalb der ECH-Fans ausgelöst. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Indians bereits die ersten Chancen, waren aber nicht in der Lage, den überragenden Torhüter der Gäste zu überwinden. Nach der Führung zogen sich die Deggendorfer, wohl wissen über ihre Abwehrstärke und einem Ex-Nationaltorhüter , der an einem Toptag auch ein DEL-Team aufhalten könnte, extrem zurück, lauerten aber regelmäßig auf Konter. Der zweite war Thomas Pielmeier. Der 34jährige mit dem gewaltigem Gesichtsbart, der in der Saison 2009/10 drei Spiele für die Hannover Indians absolviert hatte, zeigte eine starke Defensivleistung und nahm häufig seinem Torhüter viel Arbeit ab. Im zweiten Drittel gaben die Hannoveraner alles, drückten und retteten diese Power bis in die Schlussphase. Als keiner mehr mit dem Ausgleich rechnete, passierte es doch. Igor Bacek drückte die Scheibe kurz vor Schluss zum verdienten Ausgleich in die Maschen. In der Verlängerung waren die Indians weiterhin überlegen, hatten auch zwei halbwegs gute Chancen, ehe sich Nicolas Sauer in der 65. Minute auf den Weg machte und mit einem leicht verdeckten Schuss von der blauen Linie ECH-Keeper David Böttcher-Miserotti überwand.
Tore: 0:1 (09:15) Liam Blackburn (Zitzer, Matheson 5-4), 1:1 (53:44) Igor Bacek (Pohanka, Bowles), 1:2 (64:21) Nicolas Sauer
Hannover Scorpions – SC Riessersee 3:4 (1:0, 0:2, 2:1, 0:1) n.V.
Serienstand: 0:1
Nur 891 Zuschauer konnten sich für einen Besuch dieses Partie vorab erwärmen und sie waren vermutlich nach der Begegnung enttäuscht. Einen wirklichen sportlichen Unterschied zwischen dem Nordvizemeister und dem Südsiebten gab es nicht zu sehen. Im Gegenteil, die Süddeutschen waren schnell auf den Beinen und brachten die Mellendorfer immer wieder in Bedrängnis. Diese gingen zwar im ersten Drittel in Führung, konnten diese aber nicht ausbauen und bekamen im zweiten Abschnitt die Quittung, als dem Altmeister zwei Tore gelangen. Auch der schnelle Ausgleich im dritten Drittel konterten die Werdenfelser sofort mit ihrem dritten Tor, aber auch die Scorpions hatten eine schnelle Antwort im Köcher. Allerdings blieb es bis zum Ende beim Remis und in der anschließenden Verlängerung hatten die Gäste das bessere Ende für sich, als Torjäger Robin Soudek schließlich Scorpions-Keeper Brett Jaeger überwand. Beste Akteure bei den Scorpions waren Robin Just, Julian Airich und Mario Valery Trabucco, bei Riessersee glänzten Keeper Daniel Allavena sowie Florian Vollmer, Robin Soudek und Simon Mayr.
Tore: 1:0 (06:30) Tyler Gron (Valery Trabucco, Just 5-4), 1:1 (28:07) Florian Vollmer (Eckl, Soudek), 1:2 (39:02) Benjamin Kronawitter (Kircher, Mayr), 2:2 (42:57) Mario Valery Trabucco (Ross, Airich), 2:3 (43:42) Michael Knaub (Ehliz, Vollmer 5-4), 3:3 (44:54) Robin Just (Klöpper, Airich), 3:4 (63:57) Robin Soudek (Mayr, Vollmer)
Saale Bulls Halle – EC Peiting 4:1 (2:0, 2:1, 0:0)
Serienstand: 1:0
Ein Spaziergang war es nicht für den Nordmeister beim ersten Zusammentreffen der beiden Kontrahenten seit 13 Jahren. Damals gewann Halle 6:5, heute 4:1. Aber es brauchte, bis man den Sieg unter Dach und Fach hatte. Grundlegend war dabei, dass die Bulls-Defensive, diesmal weniger geschwächt als gegen die Indians, deutlich konzentrierter wirkte und weil die Offensivkraft der ersten Reihe wieder funktionierte. Ein Fast-Doppelschlag brachte die beruhigende 2:0 Führung. Gleich zu Beginn der zweiten zwanzig Minuten erhöhte Joonas Niemelä auf 3:0, ehe Shane Heffernan verkürzte. Danach hatte Peiting eindeutig mehr vom Spiel, bekam aber nicht die Kurve, u.a. auch, weil Halles-Torhüter Jakub Urbisch einen Sahnetag hatte, mit 96,2 Prozent Fangquote seinen Gegenüber Florian Hechenrieder um genau 10 Prozent ausstach und die Führugn in die zweite Pause rettete. Mit dem 4:1 von Roman Pfennings war dann auch ziemlich klar, dass der heutige Sieger nur Halle sein konnte.
Tore: 1:0 (14:07) Lukas Valasek (Vihavainen, Niemelä 5-4), 2:0 (16:50) Michael Fomin (Niemelä, Grosse), 3:0 (22:20) Joonas Niemelä (Vihavainen), 3:1(27:28) Shane Heffernan (Heger, Stauder 5-4), 4:1 (31:22) Sören Sturm
Tilburg Trappers – Höchstadt Alligators 4:1 (1:0, 3:1, 0:0)
Serienstand: 1:0
Immer wenn Play-off-Zeit ist, dann laufen die Tilburger zu Höchstform auf. In der Auftaktpartie zur Serie zwischen dem Dritten der Oberliga Nord und dem Südsechsten hatte dieser keine Siegchance, was 35:10 Torschüsse zugunsten der Niederländer dokumentieren. Nach dem schnellen 1:0 nach 71 Sekunden durch Diego Hofland konnten die Niederländer nicht nachlegen, holten dies jedoch im Mitteldrittel nach. Wie in Halle, wo das Spiel auch 4:1 endete, fielen alle Tore bis zur 32. Minute. Danach begnügte sich Tilburg mit der Spielkontrolle und Höchstadt sparte lieber Kraft für das Rückspiel am Sonntag.
Tore: 1:0 (01:11) Diego Hofland (Loginov, Stempher), 2:0 (26:51) Kevin Bruijsten (Bastings, de Bonth), 2:1 (27:11) Dmitrij Litesov (Stobbe), 3:1 (30:06) Delany Hessels (Verkiel, Bastings), 4:1 (31:11) Max Hermens (Bulmer, van der Schuit)