Oberfränkisches Derbys im TigerkäfigBayreuth trifft auf Selb

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Es gibt kaum noch einen Superlativ, der noch nicht für dieses oberfränkische Eishockeyderby benutzt wurde, das am Freitag um 20 Uhr in Bayreuth wieder steigt.

Der Tabellendritte der Oberliga, die Bayreuth Tigers, empfängt den Tabellenführer und großen Nachbarrivalen Selber Wölfe. Die Hochfranken stellen den besten Sturm der noch jungen Spielzeit und die Wagnerstädter die beste Abwehr. Der VER ist eine Macht im Powerplay und die Gelb-Schwarzen beherrschen bisher das Unterzahlspiel wie kein anderes Team. Man könnte diese Liste noch viel weiter ausbauen, aber der größte Punkt ist vielleicht die Rivalität auch unter den beiden Fanlagern, womit Zuschauermassen aus beiden Regionen und die Eishockey typische Atmosphäre bei dieser Partie fast garantiert sind.

Der Spitzenreiter baut hauptsächlich auf seinen schon seit Jahren bewährten Kader um die Topreihe Piwowarczyk, Mudryk und Geisberger mit Torwart Suvelo, als größte Leistungsträger. Auch dahinter ist noch einiges an Qualität. In diesem Sommer hat man aber mit dem Ex-Frankfurter (DEL2) Lanny Gare noch einen routinierten Deutschkanadischen Hochkaräter im Angriff dazu bekommen. Die Abwehrprobleme versucht das Team vom ebenfalls schon langjährigen Trainer Holden mit den Neuzugängen Eickmann und Botzenhart (beide ebenfalls aus der DEL2) aufzufangen und außer dem vorletzten Wochenende (Verlängerungsniederlage gegen Peiting und ein 4:1 in Regensburg) traf man Vorne immer deutlich häufiger als es Hinten einschlug. Zuletzt z.B. 17:2 Tore in den Spielen in Schönheide und gegen Weiden.

Verständlicherweise etwas im Schatten steht das Sonntagsspiel in Bad Tölz (19 Uhr). Der Traditionsclub aus dem Isarwinkel hat nach dem Play-off-Aus im Vorjahr gegen die Tigers viele Änderungen vorgenommen, um wieder eine bessere Rolle zu spielen. Neu an der Bande steht jetzt der Ur-Tölzer und Ex-Nationalspieler Axel Kammerer. Auch im Kader gab es einige größere Änderungen. Stammtorwart ist jetzt Markus Janka (zuletzt Schwenningen DEL). Im Angriff lotste man Eigengewächs J.Sedlmayer aus Ravensburg (DEL2) zurück und stellte mit dem Tschechen Curilla auch einen neuen Kontingentstürmer ins Team. Geblieben sind neben dem aktuellen Torjäger Mangold auch Ex-Nationalspieler Kathan, oder Fischhaber, Strobl und Kimmel im Sturm. Das größte Faustpfand des ECT sind aber sicher die Supertalente Tobias Eder und Christoph Kiefersauer. Hinten führt der schussgewaltige, erfahrene Slowake Lubos Velebny Regie und man fühlte sich gerüstet um im Vorderfeld der Liga anzugreifen. Der Start missglückte aber total und nach sechs Partien zierte man mit nur zwei Punkten das Tabellenende. Zuletzt stellte sich aber mit einem 5:3-Heimsieg über Deggendorf und dem spät erkämpften Penaltyerfolg in Landshut ein deutlicher Aufwärtstrend ein. Die Blockade scheint gelöst und mit den „Buam“ ist nun wieder zu rechnen.

Mit nur zwei Zählern weniger als die Wölfe liegen die Oberfranken aber ganz dicht in Schlagdistanz hinter dem Klassenprimus und haben nach dem erfolgreichen Sturz des vorherigen Tabellenführers Regensburg „Blut geleckt“. Allerdings bangt man beim EHC um Torjäger Geigenmüller, der sich gegen den EVR eine heftige Handprellung zugezogen hat, beim zuerst befürchteten Bruch konnte aber Entwarnung gegeben werden. Wegen Erkältung fehlten auch zwei der Stammverteidiger beim Training, doch hofft man das bis zum Wochenende hin zu bekommen. Tigers-Coach Sergej Waßmiller ist mit seiner Truppe fokussiert, die immer noch nicht komplett behobenen Baustellen zu verbessern. „Da gibt es immer etwas zu tun, wie zum Beispiel unser noch zu statisches Powerplay“, führt der Deutschrusse dazu aus. „Aber man erkennt, dass sich in vielen Dingen einiges in die richtige Richtung bewegt und das macht uns viel Mut für die kommenden Aufgaben“. „Wir haben Respekt aber sicher keine Angst, dazu sind wir stark genug für jeden Gegner, da ist auch Selb keine Ausnahme und wir werden alles versuchen“, blickt er positiv voraus. „Nicht ganz vergessen sollten wir dabei, dass es auch am Sonntag in Tölz genauso drei Punkte zu holen gibt“, dokumentiert er nochmal seine bekannte Philosophie von Spiel zu Spiel zu denken. „Auch wenn klar ist, dass es nach so einem emotionalen Derby wie gegen die Wölfe nicht so leicht ist dann für den ECT bereit zu sein, aber das ist einfach unser Job“, gibt er seinen Jungs vor. „Alle im Team sind heiß und wollen die gute Serie so lange wie möglich fortsetzen und wenn möglich überall punkten“  und „kampflos bekommt von uns niemand etwas“, ist die Marschrichtung der Tigers. „Der Kontakt zu unseren höherklassigen Partnern wegen Förderlizenzlern läuft wie immer kurzfristig und vielleicht kommt diesmal auch ein Feldspieler mit, um bei uns Spielpraxis zu sammeln“, ließ die sportliche Leitung des EHC ebenfalls fürs Wochenende noch durchblicken.


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