Nur Anerkennung mitgenommenMighty Dogs Schweinfurt

Sie kann nach einer Negativserie weiter an sich glauben. Sie kann dem Meister in dessen ein gleichwertiger Gegner sein. Sie kann sich den Respekt der Gastgeber und des Publikums verdienen. Sie kann trotz engen Kaders und Ausfällen nicht nur mithalten, sondern auch Rückstände aufholen. Nur eines kann sie im Moment nicht: Punkten. So unterlag der ERV bei den Tölzer Löwen mit 2.3 (0:1, 0:1, 2:1).
Da Mikhail Nemirovsky und Pascal Schäfer krankheitsbedingt ausfielen, waren die Schweinfurter mit nur 14 Feldspielern nach Oberbayern gefahren. Zwei aus dieser Rumpfmannschaft standen von Beginn im Blickpunkt: Lukas Rindos und Benjamin Dirksen. Der Schweinfurter Keeper wurde nach der Partie völlig zu Recht wieder mal als bester Spieler seines Teams ausgezeichnet. Rindos erwies sich als der quirligste Angreifer der Dogs und bildete einen ständigen Unruheherd. Nach dem Tölzer Führungstreffer, bei dem Fischer alleine vor Dirksen sich die Ecke hatte aussuchen können, hatte die Nummer 64 der Dogs den Ausgleich auf dem Schläger, aber Jimmy Hertel erwies sich als würdiger Vertreter von Torfrau Viona Harrer.
Natürlich war das 1:0 ein Dämpfer für die bis dahin munter mitspielenden Dogs gewesen, und angesichts des schmalen Aufgebots auch kein Wunder, dass die Löwen im zweiten Drittel die Überhand gewannen. Zumal sie mehrere Powerplays geboten bekamen, in denen Dirksen zum Turm in der Schlacht wurde. Zwei, dreimal trafen sie nur Aluminium, bevor Routinier Dubé dann doch das 2:0 markierte. Zu allem Überfluss verloren die Dogs einen weiteren Mann, denn Beppi Eckmair, der sich ungerecht behandelt fühlte, gab nach schon ausgesprochener 10-Minutenstrafe auch auf der Strafbank keine Ruhe und kassierte prompt seinen zweiten Zehner in der Begegnung, was automatisch Spieldauer bedeutet.
Im letzten Durchgang hätte wohl kaum einer der an die 100 mitgefahrenen Schweinfurter Fans noch eine Aufholjagd ihrer Mannschaft erwartet, schon weil die Dogs nun defensiver standen. Aber die Gastgeber sahen sich zu früh schon als Sieger - binnen gut drei Minuten hatte der ERV die Partie durch Tore von Vitali Stähle und Marvin Moch wieder auf Null gestellt. Jetzt wollten die Dogs mehr, fühlten neue Kräfte freiwerden und gaben noch mal richtig Gas. Kurz vor dem Ende schlug Tölz wieder zu. Und diesmal nützte kein Anrennen mehr, auch nicht das Powerplay in der letzten Minute, als man Dirksen vom Eis nahm und mit zwei Mann in Überzahl die Verlängerung erzwingen wollte.
Nach der Partie hatten sich die Mighty Dogs, die von den eigenden Fans gefeiert und von den Gegnern gelobt wurden, nichts vorzuwerfen. Angesichts der siebten Niederlage in Folge will allerdings auch die allseitige Anerkennung nicht so ganz schmecken. Dennoch halten sie die Hoffnung hoch, die kämpferische Einstellung bis zum Ende der Runde bewahren und sie mit in die Abstiegsrunde nehmen zu können.
Tore: 1:0 (15.) Fischer (Merl, Prommersberger), 2:0 (38.) Dubé (Schwarz, Sedlmayr/5-4), 2:1 (47.) Stähle (Litesov, Rindos/5-4), 2:2 (50.) Moch (Filobok, Apelis), 3:2 (57.) Strobl (Fischhaber, Pfleger). Strafen: Bad Tölz 6, Schweinfurt 16 + 10 + 20 (Eckmair). Zuschauer: 1245.