Nikolaus beschenkte im Tigerkäfig diesmal nur die GästeEHC Bayreuth
Nikolaus beschenkte im Tigerkäfig diesmal nur die GästeBei Temperaturen am Gefrierpunkt, Schneetreiben im offenen Bayreuther Kunsteisstadion und befürchteter Minuskulisse dauerte die Abtastphase diesmal wieder etwas länger. Erste Möglichkeiten hatten die Hausherren, doch wie z.B. bei Geigenmüllers Alleingang (5.) zeigte Fire-Torwart Agricola dabei einige starke Paraden und so bedurfte es ein Powerplay, dass Kolozvary mit seinem Rückhand-Nachschuss zum 1:0 nutzte, nachdem Bartosch zuvor mit seiner guten Einzelaktion erneut am Gästekeeper gescheitert war. Die Tigers machten weiter Druck, doch ganz so dominant wie in vielen Heimspielen zuvor war man aber auch da schon nicht. Das eigene Offensivspiel war auch immer wieder unterbrochen durch brandgefährliche Konter, bei denen Bädermann einige 1 gegen 0 Szenen prächtig entschärfte und seinem Team die knappe Pausenführung hielt, weil die EHC-Stürmer ihre Chancen auch nicht genug nutzten.
Im Mittelabschnitt kamen die Niederbayern dann mit noch mehr Zug aufs Eis zurück. Nach Geigenmüllers Streifschuss an den Pfosten (25.) hielten sie die Partie komplett offen und sorgten mindestens für ausgeglichene Spielanteile. Schembris Treffer, wo er nach einer Einzelaktion von links vors Tor ziehend seinen eigenen Nachschuss verwertete, war dann auch irgendwie schon absehbar und nicht einmal unverdient für die Gäste. Die Wagnerstädter hatten ungewohnte Schwierigkeiten, wirkten teilweise müde und nicht richtig spritzig. Es scheint als wirken sich die vielen Langzeitverletzten und wegen Krankheit nicht fitten Leistungsträger nun doch immer mehr auf die Mannschaftsleistung aus. Der Wille war immer da, doch die Beine konnten dem Kopf offenbar nicht richtig folgen. Ein gutes Überzahlspiel nutzte der clever den Schuss verzögernde Potac zwar noch einmal zur Führung, doch postwendend gelang Deggendorf der erneute Ausgleich. Einen schlechten Wechsel der Hausherren nutzte man zu einem 3:2-Konter den Ortolf schließlich verwandelte.
Für die letzten 20 Minuten stellte Tigers-Coach Waßmiller dann etwas um und beorderte Altmann zu Pietsch und Thielsch. Die Hoffnung daraus mehr Akzente zu setzen blieb aber ohne zählbaren Ertrag, weil bei ihnen, wie auch bei der Paradeformation, der erfolgreiche Abschluss der immer wieder vorhandenen einzelnen guten Torchancen fehlte. Auch im Powerplay hakte es nun an der Durchschlagskraft und bei einem Break traf der sehr auffällige Schembri dagegen zum 2-3 für sein Team. In der Folgezeit stemmten sich die Oberfranken dann zwar noch einmal dagegen, aber der sichtbar leere Akku und etwas Pech bei den Versuchen verhinderten einen immer noch möglichen Ausgleich. Mit dem letzten Mittel, ohne Torwart, gelang es auch nicht mehr und da der Schiedsrichter ein glasklares Icing übersah, gelang Benda in der nächsten Szene mit einem Schuss ins leere, weit entfernte Gehäuse Sekunden vor Ende der Schlusspunkt. Die Partie hätte auch anders laufen können und fand trotzdem mit Fire einen knappen aber nicht unverdienten Sieger, was beide Trainer in der Pressekonferenz auch so einschätzten.
Tore: 1:0 (7.) Kolozvary (Bartosch, Potac/5-4), 1:1 (27.) Schembri (A.Maier, S.Maier/4-4), 2:1 (34.) Potac (Kolozvary, Bartosch/5-4), 2:2 (35.) Ortolf (Benda, S.Maier), 2:3 (49.) Schembri (Vavra/4-5), 2:4 (60.) Benda (Ortolf, C.Retzer/5-6). Strafen: Bayreuth 10, Deggendorf 18. Zuschauer: 929.