Nichts geht mehrERV Schweinfurt
Nichts geht mehrEine Niederlage wieder gegen ein nicht unschlagbar scheinendes Team. Angesichts der Geschenke bei den Peitinger Treffern muss man wohl feststellen, die Dogs schlugen sich selbst.
Dimitrj Litesov hatte sich krank gemeldet, für ihn rückte Oliver Dam in die erste Reihe. Wieder begann es nicht schlecht, man spürte am Anfang förmlich den Drang, heute das Spiel an sich zu reißen. Der Elan verebbte mit der Zeit etwas, als große und klare Möglichkeiten nicht herausgearbeitet werden konnten. Heraus sprangen ein paar sogenannte halbe Chancen und Schüsse aus der Distanz. Und die Patzer im Defensivverhalten hielten sich in Grenzen. Die Gäste spielten eher abwartend, hielten die Dogs ganz gut von der Zone um ihren Kasten fern. Ihre unspektakuläre Offensive zeigte aber Effektivität, denn Michael Fröhlich brachte den ECP kurz vor der Drittelpause mit seinem ersten von insgesamt drei Toren in Führung.
Und so fing das alte Lied wieder an – mehr und mehr wurde versucht, im Alleingang durchzukommen, die Ordnung ging verloren, die Fehlerquote nahm zu. Vitali Stähles Ausgleich hätte einen Wendepunkt bedeuten können, denn kurz darauf wurde Florian Stauder mit Spieldauerstrafe vom Eis geschickt. Die fünfminütige Überzahl – zwei davon sogar gegen nur drei Peitinger – wurde aber nicht genutzt. Im Gegenteil: Kaum wieder vollzählig, profitierten die Gäste von einem Blackout der Schweinfurter, die Fröhlich vollkommen allein vor ihrem Kasten stehen ließen, und holten sich die Führung zurück.
Als die Dogs im letzten Durchgang Peiting im eigenen Powerplay zu einem weiteren überflüssigen Treffer eingeladen hatten, war es damit schon vorbei. Das Selbstvertrauen war wieder komplett dahin. Nichts lief mehr, nichts ging mehr in diesem Teufelskreis, den die Dogs schon aus der Vorsaison kennen: Aus Misserfolg kommt Verunsicherung, daraus wieder der neuer Misserfolg. Und so weiter. Dass Alex Funk ab der zweiten Pause verletzt in der Kabine geblieben war, spielte da keine große Rolle mehr. Und das vierte Peitinger Tor auch nicht, denn für die Gäste stellten die Schweinfurter längst keine Gefahr mehr dar.
Unter der Woche hatte es einen offenen Brief der Mannschaft gegeben, in dem um Verständnis und um weitere Unterstützung der Fans gebeten wurde. Diese bekam sie auch; dass der Enthusiasmus von den Rängen im Laufe der Begegnung schwer gedämpft wurde, lag in der Natur der Sache.
Tore: 0:1 (19.) Fröhlich (Baindl, Guth), 1:1 (33.) Stähle (Nemirovsky), 1:2 (39.) Fröhlich (Baindl, Krabbat), 1:3 (44.) Fröhlich (Krabbat/4-5), 1:4 (60.) Saal (Fröhlich, Borberg/5-4). Strafen: Schweinfurt 12, Peiting 10 + 10 (Baindl) + 5 + Spieldauer (Stauder). Zuschauer: 421.