Nächste harte Prüfung für die Islanders heißt MiesbachEV Lindau hat guten Start hingelegt
(Foto: dpa)Nach dem souveränen Auftakt mit den Siegen gegen den HC Landsberg (7:5) und beim ESV Buchloe (5:1) werden die Aufgaben für die Islanders allerdings deutlich schwieriger. Denn der TEV steht schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand. Trotz einer guten Leistung verlor Miesbach in Waldkraiburg unglücklich mit 4:5 nach Verlängerung und unterlag dann zuhause Erding ebenso knapp mit 2:3. Wollen die Oberbayern im Rennen um die Play-offs bleiben, müssen sie in Lindau eigentlich etwas holen.
„Vom Potenzial her ist Miesbach ein Oberliga-Standort und würde die Liga auch bereichern“, beschreibt EVL-Präsident Marc Hindelang den Gegner. „Der Verein ist gut geführt, hat eine junge, hungrige Mannschaft und dazu einen soliden Unterbau im Nachwuchs, dem ein Aufstieg weitreichende Perspektiven bieten würde.“ Seit dem Abstieg 2009 in die Bayernliga hat Miesbach immer wieder Spieler an Nachbarn wie Bad Tölz verloren, die die Perspektive höherklassigen Sport bieten können, gleiches gilt sicher auch für Zuschauer.
In dieser Saison war Miesbach stets unter den besten Drei Teams der Bayernliga zu finden, hatte sogar die Perspektive, Meister zu werden. Allerdings verspielte sie der TEV am vorletzten Spieltag gegen die Memminger Indians im eigenen Stadion und rutschte sogar noch auf Platz drei ab. Trainer Simon Steiner hatte einen „Spannungsabfall“ zum Ende der Vorrunde festgestellt, der nicht nur den Meisterpokal kostete, sondern es den Miesbachern auch schwermachte, den Schalter wieder umzulegen. Zwar waren die Auftritte in Waldkraiburg und gegen Erding gut, aber es fehlte dann doch auch das nicht erarbeitete Glück.
Zu allem Überfluss verletzte sich Rückkehrer Markus Kankaanranta. Der Einsatz des Finnen, als zweiter Kontingentspieler zur Verzahnungsrunde zurückgeholt, ist in Lindau fraglich. Aber auch so bietet der TEV ein sehr ausgeglichenes Team auf. Mit Tom-Patrick Kimmel und Jan Trojan tauchten zwar nur zwei Miesbacher unter den Top-25-Scorern der Liga auf, aber das spricht eher für als gegen das Team, da zudem Ende des Jahres mit Athanasios Fissekis der Topscorer der letzten Saison aus Bad Tölz zurückkehrte. Routiniers wie Benjamin Frank oder Peter Kathan runden den starken Miesbacher Kader ab, der es den Islanders sicherlich nicht leichter machen wird, als in den letzten Jahren, in denen man in hart umkämpften Play-off-Serien aufeinandertraf.
Nicht weniger als Play-off-Eishockey dürfte die Lindauer Zuschauer also erwarten. „Jeder will uns schlagen, ob zuhause oder auswärts, das haben wir schon gemerkt“, sagt Trainer Dustin Whitecotton, der just vor diesem Wochenende um angeschlagene Akteure bangen muss. „Es sieht nicht gut aus“, sagt Geschäftsführer Sebastian Schwarzbart, man werde wohl nicht komplett antreten können. Bedeutet für die Lindauer: Weiter zusammenrücken, denn Transfers werden die Islanders keine mehr tätigen. „Unser Kader ist gut genug, um Ausfälle zu ersetzen. Wir haben immer gesagt, wir brauchen jeden Mann“, sagt Sportchef Bernd Wucher.