Moskitos Essen gewinnen Hochfranken-CupSelber Wölfe sichern sich mit Sieg über Kitzbühel Platz 3

Es entwickelte sich ein temporeicher erster Spielabschnitt, beide Teams gingen sehr körperbetont zu Werke und heiße Zweikampfszenen an den Banden waren die Folge. Von Abtasten keine Spur, insbesondere die Gäste aus Most brachten reichlich unnötige Härte in die Partie. Strafzeiten waren die Folge, eine doppelte Überzahl ließen die Essener noch ungenutzt, ehe wenig später den Moskitos durch Lemmer der verdiente Führungstreffer gelang. Die Tschechen antworteten mit wütenden Angriffen, erspielten sich gute Torchancen, scheiterten jedoch stets am gut aufgelegten Goalie Wendler. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Kreuzmann hatte die riesen Chance auf 2:0 zu erhöhen, anderseits hatte Essen Glück, dass Mala bei seinem Alleingang scheiterte und der abgefälschte Schuss von Pergl nicht sein Ziel fand.
Most spielte weiter frech auf, aber Bardos konnte einen Fehlpass von Pfänder nicht verwerten, Wendler „merzte“ den Fehler seines Verteidigers aus und parierte glänzend. McLeods 2:0-Führungstreffer – knallhart unter die Latte – war das Starsignal für ein munteres Scheibenschießen und innerhalb von fünf Minuten erhöhte Essen auf 5:0. Auch ein Torhüterwechsel bei Most änderte nichts – Essen spielte sich in einen wahren Rausch und schraubte das Ergebnis auf 7:0 in die Höhe. In der Schlussphase des Mittelabschnittes sorgten Treffer von Smolka und Nedrda für leichte Ergebniskosmetik.
Das Spiel war entschieden, auch wenn sich Most noch nicht komplett aufgab, war die Luft irgendwie raus. Essen ließ es ruhiger angehen, hatte dennoch alles weiter im Griff und Lust aufs Toreschießen. Der Oberligist hatte kein Erbarmen mit den tschechischen Gästen und ließ noch drei weitere Treffer zum 11:3 Endstand folgen. Dreh und Angelpunkt im Essener Spiel war Stürmer McLeod, der zwei Tore selbst markierte und vier weitere Treffer vorbereitete. Der Jubel nach der Schlusssirene bei den Gästen aus Essen – sowohl auf dem Eis, als auch auf den Rängen – kannte keine Grenzen.
Im Spiel um Platz 3 setzten sich die Selber Wölfe gegen die Adler aus Kitzbühel mit 5:4 (2:1, 2:1, 1:2) durch. Keinen guten Auftakt gab es für Selb – 90 Sekunden waren gespielt, als die Situation schon durch Deske geklärt schien, aber im Nachschuss jubelten plötzlich die Gäste und zogen mit 1:0 in Front. Beide Teams taten sich schwer mit einem geordneten Spielfluss, gelungene Kombinationen meist Fehlanzeige, Torchancen ergaben sich aus Einzelaktionen. Schön herausgespielt jedoch der Ausgleich durch Schiener, ein Treffer, der dem Wolfsrudel Auftrieb gab. Die Wölfe nun aktiver und forscher in den Aktionen, insbesondere in der Offensive. Gare, Lüsch oder Gollenbeck – Gästegoalie Rimmer stand sicher und war hellwach. Dieser dann allerdings chancenlos, als kurz vor Drittelende Kolb den Puck unter die Latte zum 2:1 hämmerte. Kurz vorher rettete Deske gegen Homjakovs seine Farben vor dem möglichen Rückstand bewahrt.
Auch im Mittelabschnitt lief bei beiden Teams spielerisch nicht viel zusammen. Schiener im Alleingang, Lüsch wenig später ebenfalls aus aussichtsreicher Position, aber beide nicht zwingend genug im Abschluss. Während kurz später Gare noch per Bauerntrickversuch erfolglos scheiterte, klappte es in Überzahl mit dem wichtigen 3:1. Kapitän Ondruschka von der blauen Linie und Gollenbeck fälschte die Scheine unhaltbar ab. Der Torjubel war noch nicht richtig verhallt, da verkürzten die Gäste durch Lenes zum 3:2. Die richtige Antwort hatte McDonald, der sehenswert zum 4:2 einschoss und den alten Zwei-Tore-Abstand wiederherstellte.
Deske hatte gleich nach Wiederbeginn Schwerstarbeit zu verrichten und parierte gegen den laufstarken Lenes überragend. Seine Vorderleute machten nun gehörig Druck und drängten spürbar auf den fünften Treffer, der eine Art Vorentscheidung gewesen wäre. Der Treffer fiel aber nicht, im Gegenteil. Aus dem Nichts verkürzte Kitzbühel durch Mader auf 3:4. Und es kam noch schlimmer. Als urplötzlich Kitzbühel zum 4:4 ausglich, sahen einige Wölfe-Fans die Felle und Platz 3 im Hochfranken-Cup schon davonschwimmen, aber McDonald war es, der für die Entscheidung sorgte.