Minitruppe der Selber Wölfe holt Last-Minute-PunktOvertime-Niederlage in Lindau

(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe) (PIXMAWI
Mario Wiedel)(Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe) (PIXMAWI Mario Wiedel)
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Bei der 2:3 (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung der Selber Wölfe sicherte Kapitän Ondruschka 86 Sekunden vor Ende den verdienten Punkterfolg. Mit einer besseren Chancenverwertung – insbesondere in eigener Überzahl – wäre für das nie aufgebende Wolfsrudel vielleicht sogar mehr drin gewesen. „Ich bin stolz auf meine Jungs, der Einsatz war top“, so der Coach.

Im Wölfe-Bus war sehr viel Platz – mit einem extrem dezimierten Kader und nur 15 Feldspielern ging es auf die weite Reise an den Bodensee. Als ob die Personalsorgen von Wölfe-Coach Thom nicht schon groß genug gewesen wären (Kabitzky verletzt, Gare und Turner krank), meldete sich auch noch Torjäger Pisarik kurzfristig krank. Dafür war Gelke, der am Freitag verletzt ausschied, mit von der Partie und nahm den Platz neben Schiener und McDonald in der ersten Formation ein. Kolb und Hirschberger bildeten mit Center Schmidt Offensivformation zwei, Nachwuchscrack Worotnikow komplettierte zusammen mit Klughardt und Förderlizenz-Crack Zimmermann einen Sturmblock. Der Minikader war von Beginn an hellwach, es gab keine befürchteten Busbeine. Selbstverständlich machte sich im Wölfe-Spiel bemerkbar, dass wichtige Akteure fehlten und sich die neu formierten Blöcke erst finden mussten. Die ersten Chancen hatten Schiener und Zimmermann, aber Lindaus Goalie verhinderte Schlimmeres. Beide Mannschaften tasteten sich lange ab, hochkarätige Torchancen und Offensivpower Fehlanzeige. Defensiv agierten die Selber gut, standen eng am Gegner und ließen nicht viel zu, selbst in zwei Überzahlspielen kam der Gastgeber zu keinen nennenswerten Einschussmöglichkeiten. Offensiv ging zu wenig Gefahr aus, die Chancen von Schiener, McDonald und auch Zimmermann stellten EVL-Goalie Boehm vor keine großen Probleme. Größter Kritikpunkt an die Selber Adresse: zu viele Strafzeiten – alleine bis zum ersten Pausentee zogen die Gäste vier Zwei-Minuten-Strafen. Eine dieser Überzahlsituationen nutzte Lindau auch zum Führungstreffer – Ochmann von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei zum 1:0. Glück für Selb, dass es beim Ein-Tor-Rückstand blieb, Bräuner traf in der 19. Minute aus Wölfe-Sicht nur den Außenpfosten.

Die Lindau Islanders kamen besser aus der Kabine, erhöhten die Schlagzahl und sorgten dafür, dass sich Wölfe-Goalie Deske über mangelnde Arbeit nicht beschweren durfte. Letzterer behielt aber einen kühlen Kopf und vereitelte mit zahlreichen guten Paraden einen höheren Rückstand. Offensiv-Bemühungen der Gäste waren vorhanden, aber es fehlte die Präzision im Abschluss. Als Lindau in einer starken Phase dem möglichen 2:0 näher als die Wölfe dem Ausgleich waren, fiel das Tor für die Wölfe. EVL-Goalie Boehm konnte bei einem schnellen Konter die Scheibe nicht festhalten und Youngster Worotnikow besorgte im Nachstochern das vielumjubelte 1:1. Dieser Treffer tat dem Wölfe-Spiel gut, die Chance in Überzahl in Führung zu gehen, ließen die Gäste liegen. Lindau spielte es gut, bei Selb fehlten wie auch zuletzt im Powerplay die Ideen und der Zug zum Tor. Mit Schüssen aus der Distanz war Boehm nicht zu überwinden. Den Zuschauern wurde keine auf sehr hohem Niveau stehende Begegnung geboten, beide Mannschaften egalisierten sich, spielerische Glanzpunkte wurden wenig bis gar nicht gesetzt und der Spielfluss stockte gewaltig. Strafzeiten mit verbundenen Diskussionen zwischen Spielern und Schiedsrichter, trugen ihr Übriges dazu bei. Was Lindau besser machte als die Wölfe, war Überzahl. Parallelen zum 1:0. Erneut aus der Distanz, erneut in Überzahl, erneut Deske ohne Chance – die Einheimischen führten wieder mit 2:1.

Lindau versuchte offensiv nachzulegen und war bemüht, mit dem möglichen dritten Treffer eine Vorentscheidung zu erzielen. Die Selber stellten sich aber vehement dagegen, blieben aber ihrer Linie aus den vorangegangenen zwei Dritteln treu. Das Überzahlspiel. Zu harmlos und zu ungefährlich ließ man erneut eine zugesprochene Situation ungenutzt. Den Hausherren spielte die Führung in die Karten, sie sicherten die Defensive ab und ließen die Wölfe anrennen, denen allmählich auch die Zeit davonlief. Oftmals standen sich die Gäste selbst im Weg und beste Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt. McDonald scheiterte aus kürzester Distanz, später Bär mit einer Doppelchance. Lindau im Glück und weiterhin mit der hauchdünnen 2:1-Führung auf der Anzeigentafel, verteidigte mit Mann und Maus. Hochdramatische Schlussphase mit Happyend für Selb: Die Wölfe in Überzahl, Deske vom Eis und Kapitän Ondruschka mit einem beherzten Schuss ins kurze Eck bedeutet den Last-Minute-Ausgleich und den damit verbundenen Punktgewinn.

Die fünfminütige Overtime ging nicht über die volle Distanz. Die Hausherren hatte das glücklichere Ende für sich – nach 65 Sekunde traf Florian Lüsch zum 3:2-Endstand.


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