Memminger Indians erreichen als zweiter Verein das Oberligafinale5:3-Erfolg gegen Hannover Indians in Spiel fünf

Zwei topmotivierte Mannschaften lieferten sich eine mitreißende Werbung ihres Sportes und das Spiel hätte am Ende auch an die Hannover Indians gegen können. Der Sieger heißt jedoch Memminger Indians und sie werden nun, fünf Jahre nach ihrem Aufstieg in die Oberliga Süd nach den Sternen greifen und versuchen, 30 Jahre nach dem Zweitligaabenteuer des SC Memmingen wieder zweitklassig spielen zu können.
Auf der anderen Seite stehen die Eisbären Regensburg, die 14 Jahre nach ihrem letzten DEL2-Spiel wieder nach Zweitligaeishockey lechzen. Die Finalserie beginnt am Freitag, 22. April, um 20 Uhr in Memmingen.
ECDC Memmingen Indians – EC Hannover Indians 5:3 (2:0, 0:1, 3:2)
Serienstand: 3:2
Ein epische Play-off-Serie hat ihren verdienten, aber auch glücklichen Sieger gefunden. Die Memminger Indians, die eindeutig weniger Spiele in den Knochen hatten als ihre norddeutschen Gegner (56 gegenüber 67), hatten am Ende dieser über die volle Distanz gehenden Serie das bessere Ende für sich. Allerdings, und das war der einzige Wermutstropfen in diesem Halbfinale, benötigten sie die Hilfe der Schiedsrichter, die ausgerechnet beim Stand von 3:3 fünf Minuten vor Schluss eine Strafe gegen Hannover wegen einer Aktion pfiffen, die sicherlich kein wirkliches Foul darstellte. Das sah nach dem Spiel wohl auch Lenny Soccio, Trainer der Hannover Indians sowie dessen Held, Torhüter David Böttcher-Miserotti so, die sich bei den Schiedsrichtern beschwerten. Man muss allerdings auch bemerken, dass die Hannoveraner Glück hatten bei der Strafenzuteilung. Das Foul von Igor Bacek an Memmingens Stardefender Linus Svedlund kurz vorher hätte man auch fünf Minuten bestrafem können.
Kommen wir zurück zur Begegnung. Die Memminger, die 89 Minuten ohne Torerfolg waren, trafen gleich mit dem ersten Angriff durch Alec Ahlroth. Dessen Schuss wurde evtl. noch leicht abgefälscht, war für Böttcher-Miserotti unhaltbar. In der Folge drückte Memmingen, war feldüberlegen und das 2:0 fast schon folgerichtig, obwohl in der Entstehung vermeidbar. Hannovers Hertel ließ sich aus kurzer Entfernung zum eigenen Tor die Scheibe von Pekr abluchsen, dieser scheiterte an Böttcher-Miserotti und Alec Ahlroth hatte danach leichtes Spiel. In der Pause müssen einige drastische Worte in der hannoverschen Kabine gefallen sein, denn auf einmal kamen die Norddeutschen wie verwandelt zurück und verkürzten bereits in der 27. Spielminute. Zuvor war noch Parker Bowles am glänzend reagierenden Marco Eisenhut im Memminger Kasten gescheitert und kurz darauf verkürzte Robin Thalmeier mit einem haltbaren Schuss von der blauen Linie, die dem heimischen Torhüter durch die Schoner rutschte. Danach verschoben sich die Kräfteverhältnisse. Die Hannoveraner erzwangen ein ausgeglichenes Spiel und somit musste das letzte Drittel die Entscheidung bringen. Und dieses begann mit einem Paukenschlag. Parker Bowles mit einem Handgelenkschuss über die Fanghand von Eisenhut zum 2:2 und nur zwei Minuten später führten die Gäste gar mit 3:2. Robin Thalmeier traf aus kurzer Entfernung, wobei Eisenhut durch Pohanka die Sicht genommen wurde. Sollten die Hannoveraner erneut als Sieger den Hühnerberg verlassen? Die Antwort gab es vier Minuten später. Hannovers Jayden Schubert zog eine unnötige Strafe und die Memminger brauchten ganze 12 Sekunden für den Ausgleich. Bei dem Schuss von Matej Pekr hatte Böttcher-Miserotti keine Abwehrchance. Es blieb bei dem Remis bis zur 55. Minute. Nick Aichinger versuchte den Puck zu spielen, von hinten kam Svedlund und hob kunstvoll ab. Das folgende Powerplay ging wieder an die Hausherren, die die Führung mit einem perfekten Tor durch Jaroslav Hafenrichter erzielten. Jetzt mussten die Gäste kommen und sie setzten die Memminger noch einmal schwer unter Druck. Lenny Soccio nach 150 Sekunden vor Ende seinen überragenden Keeper vom Eis, aber es half nichts und acht Sekunden vor Ende beendete Alec Ahlroth die Frage nach dem zweiten Oberligafinalteilnehmer.
Tore: 1:0 (00:20) Leon Kittel (Peter, Hafenrichter), 2:0 (07:38) Alec Ahlroth (Pekr), 2:1 (25:19) Robin Thalmeier (Möller, Kiss), 2:2 (40:37) Kyle Gibbons (Bowles), 2:3 (42:57) Robin Thalmeier (Bacek), 3:3 (47:58) Matej Pekr (Hafenrichter, Svedlund 5-4), 4:3 (55:33) Jaroslav Hafenrichter (Pohl, Peter 5-4), 5:3 (59:52) Alec Ahlroth (Pekr, Svedlund ENG)