Löwen erwarten Starbulls zum DerbyEHC Waldkraiburg daheim gegen Rosenheim
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Wie man eine Mannschaft nach einer bitteren Niederlage wie der letzten gegen Regensburg wieder aufrichte, wurde Thomas Vogl am vergangenen Sonntag auf der Pressekonferenz gefragt. Sein Team hatte trotz Führung und guter Chancen am Ende mit 1:3 gegen die Eisbären verloren- wieder einmal. Doch Vogl, der als gebürtiger Landshuter aus Tradition gegen die Rosenheimer brennt – wenngleich er 2002 selbst dort ein Jahr spielte und in 31 Bayernligaspielen 14 Tore und 28 Vorlagen verbuchte – kennt sein Team bereits gut und meinte nur: „Gegen Rosenheim muss ich Keinen extra aufbauen. Sogar die Toten erstehen da wieder auf“ erklärte Vogl mit einem Augenzwinkern, nachdem selbst der zuletzt verletzte Thomas Rott Bereitschaft erklärte und unbedingt wieder aufs Eis wollte.
Brennen werden am Freitag aber nicht nur die Löwen, die noch immer auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit warten- trotz guter Leistungen zuletzt. Sondern auch die Spieler von Trainer Manuel Kofler, die nach dem Abstieg aus der DEL2 im Frühjahr 2017 in dieser Saison genauso wie auch im Vorjahr als Favorit auf Meisterschaft und Aufstieg gelten. Allerdings stotterte der Rosenheimer Motor in den letzten beiden Spielen, gegen Riessersee verlor man das Heimspiel 1:3, in Selb unterlag man mit 1:2. In der Schusslinie das wie immer schwächste Glied im Mannschaftssport- der Trainer Manuel Kofler. Er, der es als Spieler bis in die DEL schaffte und dort 349 Partien absolvierte, machte 2017 den Sprung aus der Landesliga vom EHC Bad Aibling zum ehemaligen Zweitliga-Schwergewicht in die Oberliga nach dem Abstieg und wird es seinen Kritikern gewiss zeigen wollen. Die Löwen sollten also auf der Hut sein, nicht nur vor Top-Scorer Dusan Frosch mit seinen zehn Assists. Sondern auch vor Dominik Daxlberger (7 Spiele, 9 Assists) oder dem besten Torjäger Vitezslav Bilek (7 Spiele, 7 Tore, 1 Assist). Der Kader, der im letzten Jahr im Playoff-Viertelfinale gegen die Hannover Scorpions ausschied, wurde nur minimal verändert: Torhüter Martin Kohnle kam aus Bad Aibling, der erwähnte Deutsch-Tscheche Dusan Frosch vom Zweitligisten Bad Nauheim, der starke Angreifer Tom Pauker aus Weiden und Verteidiger Niki Meier aus Landshut, an dem auch die Löwen interessiert waren. Verlassen haben die Starbulls mit Valentin Hein (Waldkraiburg), Thomas Reichel (Weißwasser), Yannick Wenzel (Bietigheim), Lennard Brunnert (Nachwuchs Iserlohn), Petri Lammassaari, Michael Rohner und Peter Lindlbauer sieben Spiele, während dieser Woche wurde auch der Wechsel von Verteidiger Christoph Gottwald nach Miesbach bekanntgegeben.
Deutlich größer war dagegen der Umbruch beim Sonntagsgegner Sonthofen im Sommer. 17 neue Spieler kamen, 16 mussten gehen- außerdem wechselte mit Martin Sekera der Trainer, nachdem Heiko Vogler die Bulls verließ. Mit fünf Punkten aus sieben Spielen liegt Sonthofen aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz, am Freitag treten sie in Höchstadt an. Den bisher einzigen Sieg in regulärer Spielzeit feierte Sonthofen am letzten Sonntag gegen Lindau mit 5:2, zuvor siegte man am vierten Spieltag gegen Weiden mit 5:4 in der Verlängerung. Ansonsten kassierte man Niederlagen in Riessersee (2:3), Selb (3:5), Rosenheim (1:2) und Memmingen (0:4), sowie gegen Landshut (3:8). Mit 28 Gegentoren stellt Sonthofen hinter Memmingen und Waldkraiburg gemeinsam mit Weiden die drittanfälligste Defensive, im Angriff ist man mit 19 Toren aber auch nicht gerade durchschlagskräftig. Nur der EHC, Weiden und Höchstadt trafen bisher weniger.