Lindau und Memmingen öffnen das Tor zu den Play-OffsFüssen braucht am Freitag ein Wunder

Lindau zeigte sich in Füssen eiskalt und somit sieht es ganz nach einer Partie zwischen Nordmeister Hannover Scorpions und den Islanders aus, denn im zweiten Spiel des Abends konnten die Tölzer Löwen erst eine Resultatsverbesserung erreichen als die Memminger längst in den Verwaltungsmodus geschaltet hatten. Allerdings sind die Löwen als kampfstark und hartnäckig bekannt und der Sieg für die Indians ist zwar die halbe Miete, aber auch der zweite Teil muss erst eingefahren werden.
Memmingen Indians – Tölzer Löwen 6:3 (2:0, 4:1, 0:2)
Ein klarer Erfolg der Indians vor der mäßigen Kulisse von nur 1.285 Zuschauern. Die Tölzer, die sicherlich mit Ambitionen in die Partie gegangen waren, wurden dabei kalt erwischt. Gleich der erste Angriff der Hausherren nach nur 17 Sekunden war erfolgreich. Doch die Löwen ließen sich zunächst nicht auf das Glatteis führen. Sie fanden schnell zu ihrem Spiel zurück, kassierten aber nur eine Minute vor der Drittelpause durch Kittel das unglückliche 0:2. Im zweiten Drittel wollten die Isarwinkler stärker auftreten, hatten aber gegen die mit unbändiger Moral antretenden Memminger keine Chance. Diese erhöhten in regelmäßigen Abständen gar auf 5:0, wobei das vierte Tor sogar ein Shorthander war, markiert von Marian Pfalzer. Auch nach dem vermeintlichen Ehrentor der Tölzer ließen die Memminger nicht nach, kamen noch vor der zweiten Drittelpause durch Kasten zum 6:1 und fingen danach an die Partie zu verwalten. Zwar gab es im eigenen Angriffsspiel einen Bruch, aber die Tölzer, die im letzten Drittel tonangebend waren, konnten diese Überlegenheit nur zu zwei Toren, geschossen von Gollenbeck und Engel, nutzen. Herausragend bei Memmingen der erste Block mit neun Scorerpunkten. Dazu lieferte Marco Eisenhut im Tor mit 91,2 Prozent Fangquote eine starke Partie ab. Bad Tölz zeigte sich keineswegs um drei Tore schwächer, konnte jedoch seine Stärken erst umsetzen, als die Memminger ihre Kraft sparten. Noch eine interessante statistische Reminiszenz: Memmingen und Bad Tölz gingen sich im Süden über dreißig Jahre aus dem Weg. Am 23.2.1992 gewann noch der SC Memmingen zuletzt mit 9:2 gegen Tölz (davor 1991 8:5 und 11:2), dann war bis zum 6.11.2022 Schluss. An diesem Tag blieben die Indians mit 4:3 siegreich und jetzt 6:3. Das bedeutet, dass die Memminger gegen Tölz noch nie zuhause verloren haben. Vielleicht ein gutes Omen für die Begegnung am Freitag.
Tore: 1:0 (00:17) Matej Pekr (Peter), 2:0 (18:54) Leon Kittel (Johnston), 3:0 (21:48) Andrew Johnston (Topol, Kittel 5-4), 4:0 (26:11) Milan Pfalzer (Dopatka 4-5), 5:0 (29:51) Donat Peter (Pekr, Hafenrichter), 5:1 (32:45) Tyler McPhee-Ward (Huard, Schlager), 6:1 (37:28) Christopher Kasten (Hafenrichter, Marsall), 6:2 (46:12) Erik Gollenbeck (Schlager, Hörmann), 6:3 (49:07) Anton Engel (Späth Mariscal, Kästele)
EV Füssen – Lindau Islanders 2:6 (0:1, 1:3, 1:2)
Irgendwie liegen die Lindauer den Füssenern nicht. Seit ihrem Aufstieg in die Oberliga holten die Islanders in der zehnten Begegnung in Füssen sich ihren fünften Sieg. Dabei waren die Füssener optisch nicht schlecht unterwegs, aber mit der Treffsicherheit haperte es gewaltig angesichts der 38:21 Torschüsse. Daraus kann man ableiten, dass Füssens Torhüter Benedikt Hötzinger der einsamste Aktive im Stadion gewesen sein muss. Sein Team war überlegen, aber ließ ihn bei Kontern im Regen stehen und am Ende standen nur 71 Prozent Fangquote für ihn zu buche. Ganz anders auf der anderen Seite, wo der Torschütze des Monats Februar, Lindaus Torhüter Dieter Geidl, zur Heldenfigur avancierte und am Ende bei 94,7 Prozent Fangquote stehen blieb. Angefangen hatte das Füssener Drama in der 12. Minute, als Pacheco, eigentlich bisher mehr als Assistgeber, dass 1:0 für die Gäste erzielte. Mit dem Ausgleichstor durch den besten Füssener Marco Deubler, der in seinem 134. Pflichtspiel für den EVF seine Tore 28 und 29 erzielte. Das schockte die Islanders nicht die Bohne. Nach dem 2:1 von Dosch standen sie zehn Minuten perfekt in der Verteidigung, dann holten sie den Überzahlhammer raus und schossen in regelmäßigen Abständen, alle vier Minuten, drei Überzahltore. Danach war für die Hausherren, die sich bewundernswert weiter massiv wehrten, die Messe gelesen. Nach dem zweiten Tor von Deubler beendete schließlich Danzer das muntere Lindauer Toretreiben.
Tore: 0:1 (11:53) Skylar Pacheco (Schneider), 1:1 (23:36) Marco Deubler (Simon 4-5), 1:2 (24:52) Alexander Dosch (Stiefenhofer, Sevchenko), 1:3 (34:49) Arturs Sevchenko (Pacheco, Mayer 5-4), 1:4 (39:38) Martin Mairitsch (Raaf-Effertz, Hofmann 5-3), 1:5 (42:28) Martin Mairitsch (Raaf-Effertz, Hofmann 5-4), 2:5 (47:06) Marco Deubler, 2:6 (53:36) Ludwig Danzer (Sevchenko, Biberger)