Können die Hawks den Auftaktscoup wiederholen?

Nur ein Spiel müssen die Passau Black Hawks an diesem Wochenende absolvieren, und das am Freitag, 20 Uhr, ausgerechnet beim EV Regensburg. In der dortigen Donauarena begann aber gleich am ersten Spieltag die fast unheimliche Auswärtsserie der Passauer. Gegen die damals noch hochfavorisierten Stars um Sven Gerike ging man als krasser Außenseiter ins erste Saisonspiel. Doch trotz der großen Namen, die der EVR in dieser Saison aufbietet, entführten Thomas Vogl und Co mit einem 3:2-Sieg die Punkte aus der Domstadt.
Genau diese vermeintlichen Stars sind in der Oberliga Süd eigentlich die größte Enttäuschung bislang. Was wird da nicht alles aufgeboten. Weltmeister, Olympiasieger und gemeinsam mehr als 500 DEL-Einsätze. Doch Prochazka, Ancicka, Daffner, Sicinski, Menauer und auch Gerike selbst sind bei aller Erfahrung eben auch schon in die Jahre gekommen. So steht der EVR nach einem kurzen Zwischenhoch aber zuletzt einem Null-Punkte-Wochenende nun wieder auf dem vorletzten Tabellenrang. Wie dünn das Nervenkostüm der Domstädter hier mittlerweile ist, zeigte sich am vergangenen Wochenende auch in der Suspendierung von Verteidiger Benjamin Frank, der vor zwei Wochen wegen eines völlig unnötigen Stockfouls eine Matchstrafe kassiert hatte. Selbst die sonst so treuen und vor allem zahlreichen Fans werden mittlerweile unruhig.
Hier liegt die große Gefahr für die Passauer Raubvögel. Der Gegner ist moralisch angeschlagen und steht mit dem Rücken zur Wand. Keineswegs darf Jukka Ollila und sein Team den Gegner unterschätzen. Technisch schwingen die Regensburger immer noch eine äußerst feine Klinge und werden den Hawks sicherlich nicht ins offene Messer laufen. EVR-Trainer Günther Eisenhut weiß auch, dass sein Angriff der derzeit schwächste der Liga ist und wird nicht blind auf das Passauer Tor anrennen lassen. Zu bekannt und gefürchtet ist das Konterspiel der Black Hawks. Ein großes Plus für das Ollila-Team ist die Disziplin. Nur knapp über 15 Strafminuten kassiert die Mannschaft im Schnitt. Regensburg kommt da pro Spiel auf vier Zeitstrafen mehr. Die Black Hawks müssen ihre Chancen dann aber auch besser verwerten als zuletzt gegen die Tölzer Löwen. Bei Regensburg steht allerdings auch kein Andreas Jenike im Tor, sondern, da auch Ex-Habicht Max Englbrecht bei den Straubing Tigers benötigt wird, Jonas Leserer. Der kommt bislang in seinen acht Spielen auf einen Gegentorschnitt von über vier und konnte nur zwei Siege feiern. An dem sonst für Passauer Eishockeyfans spielfreien Wochenende werden auch wieder viele Hawks-Anhänger donauaufwärts pilgern um die Mannschaft entsprechend zu unterstützen und möglichst wieder drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Damit würde dann auch die Forderung von Trainer Ollila erfüllt, an jedem Wochenende zu punkten.