Keine Zeit vergeudenERV Schweinfurt

Selbstvertrauen zurückgewinnen und schlechte Angewohnheiten abstellen, die sich bei der Mannschaft eingeschlichen haben, nennt Steffen Reiser als Hauptziele, bevor der tatsächliche Kampf um den Klassenerhalt startet. Dass man nicht erst ab März den berühmten Schalter punktgenau umlegen kann, sollte klar sein. Und die letzten Spiele gerade gegen potenzielle Gegner im Abstiegskampf haben klar gezeigt, wie wenig gefestigt das Team der Mighty Dogs momentan ist. In dieser Hinsicht könnte auch die offene Trainerfrage wichtig sein: „Ein frischer Impuls von außen wäre sehr wichtig, da sich das Problem der Mannschaft stark in den Köpfen abspielt. Negativerlebnisse schlagen im Moment bei einigen Spielern zu schnell in Angst um“, sagt der Manager, der zurzeit noch interimsweise an der Bande steht. Am liebsten wäre ihm für das Amt des Coaches natürlich eine Lösung über diese Saison hinaus, in dieser Hinsicht laufen Gespräche mit mehreren Kandidaten. Zumindest ein neuer Verteidiger steht sozusagen bereits Gewehr bei Fuß, gewartet wird nur auf die Freigabe von seinem alten Verein.
Der EHC Klostersee ist so ein möglicher Mitkandidat für die Play-downs. Gerade in der engen Zone um den achten Platz herrscht Gerangel, bei dem es um jeden einzelnen Punkt geht. Am letzten Wochenende hat Grafing an Boden verloren. Der eine Zähler beim Penaltyschießen in Deggendorf war zu wenig, denn das folgende Heimspiel gegen die Tölzer Löwen entpuppte sich mit 1:7 als böse Schlappe. In dieser Spielzeit konnten die Dogs gegen Klostersee noch nichts erben – mit 2:4 bzw. 6:1 behielt der EHC zweimal die Oberhand. Das zweite Spiel war für die Klosterseer Verhältnisse ungewöhnlich torreich, denn mit einem Treffer mehr als die Schweinfurter stellt man den zweitschwächsten Sturm der Liga.
Freiburg ist ein heißes Pflaster, wäre man versucht zu sagen, wenn das nicht in Verbindung mit Eishockey ein schiefes Bild ergäbe. Dennoch ist es keineswegs unmöglich, beim Tabellenzweiten was zu holen – erst am letzten Sonntag haben es die Bayreuth Tigers vorgemacht. Überhaupt war es kein gutes Wochenende für die Wölfe, denn schon am Freitag hatte man in Bad Tölz verloren und musste die Spitzenposition wieder an Selb abgeben. Die beiden Vereine fechten ein einsames Duell aus, wer am Ende der Vorrunde oben steht. Nicht zufällig stellen sie auch die beste Verteidigung der Liga, Freiburg steht da den Oberfranken nur wenig nach. Schon im letzten Jahr konnten die Mighty Dogs den Breisgauern keinen einzigen Punkt abknöpfen; in den bisherigen Begegnungen dieser Saison gab es ebenfalls zwei Niederlagen, wenn diese auch mit 3:5 bzw. 4:5 in Grenzen gehalten wurden. Am punktlosen Wochenende fehlten Trainer Leos Sulak sechs Stammspieler. Ob sich die personelle Situation bis zum Sonntag entspannt oder nicht, auf jeden Fall wird gegen den ERV der frisch aus Deggendorf abgeworbene Stürmer Jannik Herm sein Heimdebüt geben.