Jetzt wollen die Wölfe ins FinaleSelber Wölfe

Jetzt wollen die Wölfe ins FinaleJetzt wollen die Wölfe ins Finale
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Herbert Geisberger hat in seiner Karriere schon viel erlebt – und doch ist auch für ihn das Aufeinandertreffen seines VER Selb mit dem EC Bad Nauheim etwas ganz Besonderes. „Man hat in seinem Eishockey-Leben nicht oft die Chance, in eine Finale einzuziehen. Es ist doch logisch, dass wir nun alles daran setzen, diesen Schritt zu machen“, spricht der Torjäger das aus, was in den vergangenen Tagen natürlich auch das große Thema in der Kabine der Wölfe war. Die Spieler brennen förmlich und fiebern dem Halbfinale entgegen. Am Donnerstag (20 Uhr) steht in der Autowelt König Arena das erste Spiel der wieder im Best-of-Five-Modus ausgetragenen Serie gegen die Hessen an.

VER-Trainer Cory Holden gerät noch immer ins Schwärmen, wenn er an das Spiel am vergangenen Sonntag gegen Duisburg denkt. „Das war eine Wahnsinns-Atmosphäre.“ Der Vorverkauf lässt darauf schließen, dass auch am Donnerstag wieder rund 4000 Zuschauer ihre Wölfe zum Sieg brüllen wollen. „Diese Kulisse pusht enorm“, freut sich Holden, dessen Mannschaft ohnehin richtig heiß sei. „Die Spieler sind glücklich, so weit gekommen zu sein. Jetzt wollen alle ins Finale.“ Dem Coach ist aber bewusst, dass da mit Bad Nauheim ein richtiger Brocken im Weg steht, der stärker einzuschätzen sei als Duisburg. „Das ist eine Vollprofimannschaft mit viel Erfahrung aus der zweiten Liga.“ Auch der erste Platz in der Gruppe B der Endrunde der Oberligen West, Nord und Ost würde vieles aussagen über die Stärke der Roten Teufel. Die ließen dort die favorisierten Frankfurt Löwen hinter sich.

Die ersten Tipps über den Halbfinal-Kontrahenten erhielten die Selber bereits am Sonntag vom Duisburger Trainer Franz Fritzmeier. „Die spielen sehr hart, sehr clever und fahren jeden Check zu Ende.“ Die Frage sei auch, wie viel Energie der VER nach der harten Viertelfinalserie gegen die Füchse noch haben würde. Dies beantwortete Fritzmeier gleich selbst: „Mit dem Sieg im Rücken werden die Beine schnell wieder leichter.“

Cory Holden erwartet jedenfalls eine „ähnliche Schlacht“ wie gegen Duisburg. Wohlwissend, dass die Favoritenrolle beim EC Bad Nauheim liegt. „Die wollen schließlich seit Jahren in die zweite Bundesliga aufsteigen.“ Die Chancen für einen weiteren Husarenstreich würden so schlecht dennoch nicht stehen, glaubt der Selber Trainer. Er verweist auf die engen Spiele im Viertelfinale zwischen Bad Nauheim und dem EHC Klostersee. Hier hatten sich die Hessen zwei Mal erst nach Verlängerung oder Penaltyschießen durchsetzen können. Was zeigt, dass im Eishockey alles möglich ist – und im Besonderen in den Play-offs. „Wir sind jedenfalls bereit, diesen Kampf anzunehmen. Und wir verspüren keinen Druck, sondern nur Freude.“

Groß ist die Vorfreude auch bei den VER-Verantwortlichen. „Lassen wir uns mal überraschen“, blickt Thomas Manzei dem Aufeinandertreffen mit den Hessen erwartungsvoll entgegen. Der zweite Vorsitzende glaubt, dass es ganz andere Spiele als noch gegen Duisburg werden. „Bad Nauheim ist läuferisch vielleicht nicht so stark. Aber die spielen knallhart und haben eine hervorragende erste Reihe.“ Neben Topscorer Chris Stanley werden die Selber ein besonders Augenmerk auf die torgefährlichen Daniel Oppolzer und Eddy Rinke-Leitans legen müssen. Im Tor steht der gerade erst zum besten Keeper der Oberliga West gewählte Thomas Ower.

Ein Wiedersehen mit früheren Kameraden gibt es auf Selber Seite für Kyle Piwowarczyk, der von 2009 bis 2011 für die „Roten Teufel“ stürmte, und Sebastian Lehmann (2007/08). Beide haben nur gute Erinnerungen. „Auch in Bad Nauheim sind die Fans für ihre gute Stimmung bekannt“, zieht Piwowarczyk einen Vergleich mit den Selber Anhängern.

In Bad Nauheim zeigen die Verantwortlichen großen Respekt vor den Wölfen. Trainer Frank Carnevale schätzt die Serie als richtig schwer ein. „Der VER hat enormes Selbstvertrauen getankt. Und auswärts die Play-offs zu beginnen, ist immer ein Nachteil – vor allem, wenn das Publikum so lautstark wie in Selb ist.“ Carnevale hofft, dass sich am Donnerstag auch viele Anhänger aus der Kurstadt auf den Weg in Richtung Oberfranken machen. „Wir brauchen auswärts eine gute Unterstützung.“ Über die Spielweise der Wölfe wusste Carnevale gegenüber der Wetterauer Zeitung nicht viel zu berichten. „Selb ist für uns etwas unbekannt. Das macht es nicht leichter. Aber es ist doch klar, dass man im Halbfinale immer seine beste Leistung abrufen muss – ganz egal wo und gegen wen“, sagt Carnevale. „Wir hatten zehn Tage Pause und bereiten uns jetzt physisch und mental auf das schwere Spiel vor. Das erste Spiel ist immer besonders wichtig. Wir wollen am Donnerstag gewinnen.“

Das zweite Spiel der Serie findet am Ostersamstag um 19.30 Uhr im 4500 Zuschauer fassenden Colonel-Knight-Stadion in Bad Nauheim statt, ehe am Ostermontag (18 Uhr) der VER Selb wieder Heimrecht hat. Weitere Termine, wenn nötig, sind Freitag, 5. April (in Bad Nauheim), und Sonntag, 7. April (in Selb).

Am Ostersamstag wird es in der Kurstadt Bad Nauheim etwas lauter als sonst üblich zugehen. Alleine fünf Fanbusse (Eisteufel, Fanatics Selb, Frankenwälder Powerwölfe, Höchstädt und Weißenstadt) rollen die rund 400 Kilometer nach Hessen. Die Fanclubs erhalten ihre Eintrittskarten direkt in Bad Nauheim. Dazu dürften sich wieder viele Privatfahrer auf den Weg machen. Tickets sind vorab erhältlich am heutigen Donnerstag in der ersten Drittelpause an der Nebenkasse des Selber Eisstadions. Insgesamt werden 600 VER-Fans in Bad Nauheim erwartet.


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