Islanders wollen gegen Landshut nicht nachlassenEV Lindau gewann zuletzt viermal in Folge

Zwar steht der Traditionsverein aus Niederbayern als Siebter aktuell nur vier Punkte vor den Islanders und hat gerade mit 1:7 in Weiden die höchste Saisonniederlage kassiert. Aber gerade das sollte die Islanders warnen. Das Potenzial des zweifachen Deutschen Meisters, der kürzlich den kanadischen Kontingentstürmer Sean McGovern gefeuert und durch den 36jährigen Tschechen Roman Tvyrdon ersetzt hat, gehört zum oberen Drittel der Liga. Und gerade auswärts haben die Gäste dieses Potenzial häufiger abgerufen als zuhause, wo die Pfiffe und die Erwartungshaltung der Fans wie ein Klavier auf den Schultern des Teams von Ex- Nationaltorhüter Bernhard Englbrecht zu Lasten scheinen. Nach dem Debakel in Weiden wurde sogar von versuchten Übergriffen von Fans auf die Spieler berichtet, außerdem wurde auch der geplante Sonderzug mit 400 Fans zum zweiten Duell der beiden Vereine am Bodensee (28.12.) abgesagt. Euphorie sieht anders aus.
Gleichzeitig haben vergleichbare Fälle in der Vergangenheit gezeigt, dass gerade solche Situationen Mannschaften oft zusammenschweißen und zu einer Leistungsexplosion führen können. Auf diese Wagenburg- Mentalität müssen die Islanders gefasst sein. Man weiß, wie gefährlich angeschlagene Boxer sein können.
„Weiter so“, heißt dagegen die Devise bei den EV Lindau Islanders. Ruhe, beharrliche Arbeit und Geduld haben sie in ihre jetzige Position gebracht. Diesen Weg gilt es auf keinen Fall zu verlassen. „Wir dürfen nicht übermütig werden“, warnt Trainer Dustin Whitecotton, der das aktuelle Formhoch des EVL auf die Lernfähigkeit seiner Spieler zurückführt. „Wir mussten in den ersten Wochen der Saison einiges einstecken, haben aber die richtigen Schlüsse daraus gezogen und uns verbessert.“ Dies sei gerade bei den Special Teams spürbar. „In Überzahl gehört sicher immer wieder auch etwas Glück dazu. In Unterzahl ist es bessere Organisation und Hingabe.“
Dazu haben die Siege zu einer gewissen Leichtigkeit geführt, die – neben Umstellungen der Sturmreihen - auch einzelnen Spielern weitergeholfen haben. So kommt Andreas Farny als Außenstürmer wesentlich besser zurecht und punktete in jedem Spiel nach der Deutschland- Cup Pause. Dasselbe gilt für Michal Mlynek der in Deggendorf mit einem Doppelpack eine 13 Spiele währende Torflaute beendete. Auch Jeff Smith und Troy Bigam (jeweils vier Treffer) trugen erheblich dazu bei, dass die Islanders aktuell über vier Tore im Schnitt erzielen. Gepaart mit den starken Defensivleistungen vor dem sicheren Torhüter Korbinian Sertl sind dies Faktoren, um weiter erfolgreich sein zu können.