Immer wieder eingeholtERV Schweinfurt
Immer wieder eingeholtDie Voraussetzungen für einen Dreier schienen gut – neben dem verletzten Goalie Daniel Huber fehlten den Blue Devils der ebenfalls angeschlagene David Musial und der gesperrte Marcel Waldowsky.. Bei den Dogs war Verteidiger Markus Koch ins Team zurückgekehrt. Und im ersten Drittel merkte man den Willen an, gleich von Anfang an etwas reißen zu wollen: Trainer Jukka Ollila operierte lange Zeit nur mit den ersten beiden Reihen, um möglichst bald ein erstes Tor zu erzwingen. Aber die Rechnung ging nicht auf. Obwohl der ERV fast ständig in der Offensive war, blieben die ganz klaren Chancen rar. Fast immer verzettelte man sich, ließ sich in Zweikämpfen festnageln, ließ ein schnelles, direktes Spiel vermissen, konnte dadurch keinen richtigen Druck aufbauen und zögerte zu oft mit dem Abschluss. Auch und vor allem die Poweplays verpufften wirkungslos.
Als Schahab Aminikia gleich nach der ersten Pause einen Schuss aus dem Hinterhalt versenkte, hoffte man auf eine Initialzündung. Die fand jedoch nicht statt. Die Weidener hielten nun mit ihren begrenzten Mittel dagegen, und das genügte, um fortan das Match ziemlich auf Augenhöhe zu gestalten. Nach dem Ausgleich durch Noe, bei dem zwei Schweinfurter auf der Strafbank saßen, nutzte Dimitrj Litesov endlich ein Überzahlspiel zur erneuten Führung, die jedoch nicht ausgebaut werden konnte. Vieles wirkte verkrampft im Angriff und fahrig in der Abwehr, so dass Ole Swolensky im Kasten, der heute abermals seine Sache gut machte, einige Male eingreifen musste.
Nach dem 2:2 plätscherte die Partie weiter dahin und lebte zunehmend vor allem von der Spannung: Je näher man dem Ende der Spielzeit kam, um so entscheidender konnte der nächste Treffer sein. Und dann kam doch eine schnelle, direkte Aktion, als Alex Funk auf halbrechts davonzog, sich ein Herz fasste und knallhart in den kurzen Winkel abschloss. Aber dieses Tor baute eher die Blue Devils auf, die jetzt alle Energie daran setzten, wieder gleichzuziehen. Die Dogs hatten dem zu wenig entgegenzusetzen, mussten das 3:3 hinnehmen und schafften es nicht mehr, den sich immer mehr steigernden Torhüter Oliver Engmann noch mal zu bezwingen.
Die Overtime brachte in dieser Hinsicht wenig Neues, es kam einfach zu wenig richtige Gefahr vor dem Weidener Kasten auf. Umso bitterer, dass die Blue Devils in der letzten Minute einen Konter fuhren und ihre einzige echte Chance während der Verlängerung zum Siegtreffer nutzten.
Tore: 1:0 (22.) Aminikia (Nemirovsky, Litesov), 1:1 (25.) Noe (Zellner/5-3), 2:1 (27.) Litesov (Stähle, Nemirovsky/5-4), 2:2 (44.) Herbst (Noe, Andrasovsky/5-4), 3:2 (53.) Funk (Filobok, Knaup S.), 3:3 (56.) Faschingbauer (Pronath, Schmid), 3:4 (65.) Andrasovsky (Grassi, Domke). Strafen: Schweinfurt 12 + 10 (Aminikia), Weiden 18. Zuschauer: 618.