Im Endspurt gewonnenERV Schweinfurt

Das erreichten sie aber nur durch eine Kraftanstrengung in den letzten 20 Minuten, als einige gelungene Aktionen für das entschädigen mussten, was in der vorherigen Spielzeit versäumt worden war.
Schon nach dem ersten Drittel konnte man feststellen: Es war noch viel Luft nach oben. Schweinfurt zeigte einige gute Angriffsversuche, aber noch fehlte irgendwie die Initialzündung, sie auch konsequent anzuschließen. Wenn man gedacht hatte, die schwächste Abwehr der Liga mal so eben ein bisschen auszuspielen, sah man sich darin getäuscht. Die Gäste wurden vor allem dann stark gemacht, wenn die Dogs im Aufbau von ganz hinten unkonzentriert zu Werke gingen; dann waren die Erdinger Stürmer brandgefährlich zu Stelle.
Das sollte sich im zweiten Durchgang nicht nur fortsetz6en, sondern noch steigern. Die Gladiators hatten längst gemerkt, dass die Dogs an der eigenen Torauslinie leicht unter Druck zu setzen waren und verschärften ihr Pressing. Der Effekt machte sich bald bemerkbar, denn die Schweinfurter brachten sich zunehmend selbst in Schwierigkeiten und kassierten in Folge davon eine Strafzeit nach der anderen. Dass der TSV daraus kein Kapital schlug, war teils glücklich, teils auch den Leistungen von Goalie Benjamin Dirksen zuzuschreiben, der praktisch dauernd im Brennpunkt stand. Dies wird durch das 0:1 nicht geschmälert, als dem Schweinfurter Keeper nach einem harten Schuss auf den Körper die Scheibe durchrutschte. Das Offensivspiel der Dogs fand fast ausschließlich über Konter statt, darunter einige durchaus vielversprechende.
Auf diese Art konnte es nicht weitergehen, und die Mighty Dogs rappelten sich in der zweiten Pause auf. Als ob sie erst den Rückstand gebraucht hätten, legten sie jetzt wesentlich mehr Schwung in ihre Angriffe, und vor allem wurde nun geschossen, fast aus allen Lagen. Aber die Zeit tickte weiter herunter, bis Edgars Apelis eines der Powerplays - die bis dahin wenig effektiv gespielt worden waren – dazu nutzte, um seine Stärke erneut unter Beweis zu stellen, von der blauen Linie aus hart und plaziert zu schießen. Der Ausgleich bedeutete eine wahre Erlösung für Mannschaft und Fans, und nun flutschte es auch bei gleicher Spielerzahl: Lukas Rindos zog in einem Solo unwiderstehlich auf und davon, bediente dann Dimitry Litesov so mustergültig, dass der Mitgelaufene wenig Mühe hatte, die Scheibe zu versenken. Das war’s, denn Erding besaß in den restlichen gut vier Minuten nicht mehr die Mittel für eine richtige Schlussoffensive.
Tore: 0:1 (30.) Zimmermann (Lachner), 1:1 (55.) Apelis (Stähle, Nemirovsky/5-4), 2:1 (56.) Litesov (Rindos, Stähle). Strafen: Schweinfurt 14 + 10 (Nemirovsky), Erding 10. Zuschauer: 665.