Harter Kampf nach starkem BeginnMighty Dogs Schweinfurt

Harter Kampf nach starkem BeginnHarter Kampf nach starkem Beginn
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Wer vermutet hatte, die Schweinfurter würden vor allem versuchen, das Spiel der Gäste zu zerstören und auf ihre Gelegenheiten zu warten, sah sich getäuscht. Mag sein, auch die Devils waren auf ein ähnliches Szenario eingestellt - jedenfalls ließen sie sich in den ersten zwanzig Minuten regelrecht überfahren. Die Mighty Dogs spielten wie verwandelt auf, strahlten neue Frische und Leidenschaft aus, wobei sich Neuzugang Lukas Rindos nahtlos einfügte. Der Tscheche erledigte – als seine Premiere im neuen Team – den ersten Treffer, der ebenso gut herauskombiniert war wie die Tore drei und vier. Zum 2:0 fälschte Dimitri Litesov einen Schuss von Simon Knaup ins Netz ab. Und die Weidener? Die kamen, pausenlos mit Abwehrarbeit beschäftigt, kaum zum Zuge und nach gut fünf Minuten im Powerplay zum ersten Mal überhaupt vor Benjamin Dirksens Tor. Auch in der Folge wurde es für den Schweinfurter Goalie nur zwei, drei Mal gefährlich, ansonsten spielte die Musik in der gegenüberliegenden Zone. Aus einer dieser Möglichkeiten resultierte auch das zwischenzeitliche 3:1, als man Zellner zu unbehindert um den Kasten herumkurven ließ. Aber dieser Fehler wurde sofort korrigiert: Vom Wiederanpfiff weg stürmte die erste Reihe los, und ganze sechs Sekunden später war Weidens Torwart Huber wieder geschlagen. Dankbare Ovationen für ein begeisterndes Drittel begleiteten die Mannschaft in die Kabine.

Möglicherweise hatten die Dogs den Eindruck, auf dem Vorsprung von drei Toren könne man zumindest ein bisschen ausruhen. Doch innerhalb von 32 Sekunden waren die Devils wieder dran. Die knieten sich nun richtig in die Partie, setzten Schweinfurt im Überzahlspiel schwer unter Druck. Nach Kirchbergers 4:2 waren die Hausherren noch kaum sortiert, als der nächste Angriff den Anschlusstreffer brachte. Jetzt waren der Schwung und die Leichtigkeit des ersten Drittels weg, Unsicherheit griff um sich. Die Dogs hatten zunehmend Mühe, die Scheibe überhaupt aus ihrer Zone zu bekommen und verloren den Puck meist sehr schnell wieder an die zum Ausgleich drängenden Gäste. Allerdings gab es auch vier astreine Konterchancen, die leicht eine Erhöhung der Führung hätten sein können. So lief die Zeit im Abwehrkampf vorüber, und im Schweinfurter Lager herrschte Aufatmen beim Klang der Pausensirene.

Ein schnelles Tor zu Wiederbeginn – das zu ist natürlich der Traum in einer solchen Situation. Kaum eine Minute war im letzten Durchgang gespielt, da gelang Alex Funk genau das, und dieses 5:3 machte der Schweinfurter Mannschaft enormen Mut. Jetzt war die Partie eher offen; auch Weiden besaß nicht mehr die Kraft zur bedingungslosen Offensive, Die Dogs kamen durch Strafzeiten noch mal in Schwierigkeiten: Als Rindos und Simon Knaup mit Disziplinarstrafen draußen saßen, nutzte Devils-Kapitän Zellner die Gelegenheit zum erneuten Anschluss; zu allem Übel handelte sich Beppi Eckmair bei dieser Aktion auch zwei Minuten ein. Mit Kampfgeist und gutem Forechecking überstanden die Dogs diese Phase und nun war es ein Nervenkrieg bis zuletzt. Als die Gäste eine knappe Minute vor dem Ende ihren Goalie herausnahmen, um alles zu riskieren, nahm Simon Knaup diese Einladung schließlich dankend an.

Ein am Ende hart erkämpfter Heimsieg, der die Mighty Dogs fast bis auf Tuchfühlung an den Vorletzten heranbringt. Mindestens genauso wichtig für das Team ist aber das Gefühl, wieder Erfolge herausarbeiten - und sie auch verteidigen zu können. Der Überraschungseffekt des Underdogs mag nun vorbei sein und wir dürfen natürlich nicht erwarten, in jeder Partie Powerhockey wie im Anfangsdrittel zu sehen. Aber wir sind dankbar dafür.

Tore: 1:0 (10.) Rindos (Funk, Litesov), 2:0 (12.) Litesov (Knaup S., Rindos/5-4), 3:0 (13.) Stähle (Filobok, Nemirovsky), 3:1 (17.) Zellner (Waldowsky, Flamik), 4:1 (18.) Filobok (Nemirovsky, Stähle), 4:2 (24.) Kirchberger (Mittermeier, Andrasovsky/5-4), 4:3 (24.) Schreier (Pertl, Domke), 5:3 (42.) Funk (Filobok, Kämmerer), 5:4 (48.) Zellner (Flamik, Andrasovsky/5-4), 6:4 (60.) Knaup S. (Filobok, Dirksen/ENG).  Strafen: Schweinfurt 16  + 10 (Knaup S.) + 10 (Rindos). Weiden 18.


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