Hart erarbeitete PunkteERV Schweinfurt

Ein Anfangsdrittel mit durchgehendem Schweinfurter Offensivhockey wie zuletzt gegen Weiden gab es nicht. Dafür standen die Gäste von Beginn an zu gut, sorgten zunächst für eine ausgeglichene Partie. Dann häuften sich langsam aber sicher die Nachlässigkeiten in der Schweinfurter Abwehr, und immer wieder kam ein gegnerischer Stürmer vor Dirksen frei zum Schuss – das fällige Gegentor hatte sich richtiggehend abgezeichnet. Das spielte den Gladiators geradewegs in die Karten, denn sie machten es nun sehr clever und engten gut die Räume der Dogs ein. Deshalb war ihre Führung zur Pause nicht unverdient, wenn auch die Dogs ihre Chancen bekamen: teils gut herauskombiniert, allerdings fehlte dann immer ein letzter Schritt oder ein paar Zentimeter. Darin lag vielleicht auch das Übel; meist hatte man das Gefühl, ein Treffer sollte unter allen Umständen schön herausgespielt werden, statt mal etwas erzwingen zu wollen.
So ging es weiter. Erding war weiter rein aufs Zerstören aus und versuchte, gegnerische Fehler auszunutzen. Das gelang auch beim 0:2, als ein Rückpass von hinter dem Kasten blitzschnell verwertet wurde - zu schnell für die Verteidigung. Die Dogs mühten sich weiter, zeigten sich aber durch das starke Forechecking der Gladiators sehr behindert. wenn man es in der Not mit langen Pässen nach vorne versuchte, kamen die wenigsten davon an. Dann doch eine schöne Kombination, die der quirlige Lukas Rindos zum Anschluss einnetzte. Und fast hätte das folgende Drängen auf den Ausgleich noch Erfolg gehabt, aber da stand der Torpfosten im Weg.
Im letzten Durchgang waren optisch überlegene Dogs zu sehen, denen es zunächst aber an den ganz dicken Chancen fehlte. Vitali Stähle markierte schließlich das 2:2, gerade als ein Powerplay seiner Mannschaft zu Ende war. Doch viel mehr ließen die Gäste nicht mehr zu, hielten das Spiel hauptsächlich in der neutralen Zone fest. Nach ergebnisloser fünfminütiger Verlängerung also Penaltyschießen, mit dem die Schweinfurter in den Jahren der Bayernliga fast immer gute Erfahrungen gemacht hatten. Wieder wurde es spannend: Nachdem die ersten beiden Schützen keinen Erfolg hatten, traf Ales Jirik für die Gladiators, Alex Funk glich wieder aus. Nach jeweils drei Versuchen, bei denen Rindos und Nemirovsky gescheitert waren, ging es paarweise weiter. Stähle legte mit seinem zweiten Treffer vor und holte den zusätzlichen Punkt, weil Erdings Kanadier Martens vergab.
Nach diesem Wochenende muss man den Mighty Dogs ein Kompliment machen. Nicht nur für die hart erarbeiteten drei Zähler, sondern auch dafür, dass man vor ein paar Wochen noch verloren gegebene Partien jetzt aus dem Feuer reißt - auch und vor allem, wenn es nicht so ganz rund läuft. Wenn in diesem Stile kontinuierlich gepunktet wird, könnte demnächst schon mal der letzte Platz weitergereicht werden.
Tore: 0:1 (11.) Lachner (Steiger, Zimmermann), 0:2 (27.) Schmelcher (Jirik), 1:2 (35.) Rindos (Litesov, Stähle), 2:2 (48.) Stähle (Nemirovsky, Eckmair), 3:2 (65.) Stähle (entscheidender Penalty). Strafen: Schweinfurt 4, Erding 10. Zuschauer: 693.