Geschafft! Mighty Dogs gewinnen erste Play-down-RundeERV Schweinfurt

Das lupenreine Kampfspiel am Freitagabend bot vor allem größte Spannung – nicht zuletzt deshalb, weil sämtliche Tore erst sehr spät in den jeweiligen Dritteln fielen.
Dass es für die Gäste um die letzte Chance ging, merkte man gleich, denn Regensburg setzte von Anfang an weit mehr Elan in die Sache als in den beiden Partien zuvor. Die Schweinfurter hielten mit einfachem Eishockey dagegen: Entweder schnappte sich einer die Scheibe und zog los, oder es wurde gleich tief gespielt und nachgefahren. Dadurch konnten sie sich aber auch öfter in der gegnerischen Zone festsetzen. Als zwei Gästespieler zugleich auf der Strafbank saßen, ergab sich die beste Möglichkeit zur Führung, aber dieses Powerplay der Dogs wurde ohne große Ideen und teils überhastet abgespult. Ein schneller Gegenzug kurz vor der Pause brachte das 0:1.
Der EVR wollte im zweiten Durchgang die Entscheidung erzwingen – ein Pfostenknaller in Überzahl spornte die Gäste nur noch mehr an. Jetzt machten sie ordentlich Druck und kamen auch immer wieder mal durch die Abwehrreihen, doch in letzter Verteidigungsstellung konnten sie den sicheren Martin Fous nicht überwinden. Bei den Dogs zeigten die Anstrengungen auch der Spiele zuvor Wirkung, der Biss hatte etwas nachgelassen und man versuchte es mit Kontern. Einige heiße Torszenen auf beiden Seiten würzten die Schlussphase des Drittels, aber obwohl die Regensburger dem nächsten Treffer näher schienen, klappte es nun bei den Mighty Dogs in ihrem einzigen Powerplay des Abschnitts.
Nach einem kurzen Schlagabtausch zu Beginn der letzten 20 Minuten übernahmen die Gäste wieder das Kommando und schnürten den ERV ein, dem eine geraume Zeit lang kaum noch Entlastungsangriffe gelangen. Ein Atemholen gab es erst wieder gegen Ende, als Pielmeier in die Kühlbox musste, und bei diesem Überzahlspiel hatten die Dogs die Führung sozusagen auf dem Schläger. Allerdings musste auch Fous bei einem Break in höchster Not gegen einen Regensburger Stürmer retten. Als nur noch etwas über eine Minute zu absolvieren war, ereignete sich die Szene, die Regensburg das Genick brechen sollte: Chris Capraro erlaubte sich ein Frustfoul, indem er Vitali Stähle in die offene Tür zur Gästebank checkte und erhielt dafür die Spieldauer-Disziplinarstrafe, dazu musste seine Mannschaft nun fünf Minuten in Unterzahl agieren. Solange brauchte es aber nicht, denn Alex Funk hämmerte den Puck von der blauen Linie aus in die Maschen. Dass später offiziell Dimitrij Litesov als Torschütze angegeben wurde, also offensichtlich noch leicht dran war, schmälert den fulminanten Schuss nicht. Regensburg, obwohl weiterhin mit einem Mann weniger, musste alles oder nichts riskieren, ließ Goalie Cinibulk draußen und wurde prompt bestraft – wieder Litesov jagte nach Scheibengewinn den Puck aus der neutralen Zone heraus ins Netz.
Unabhängig vom Verlauf der Vorrunde hatten sich die abgekämpften Dogs die Jubelszenen und den Applaus hinterher redlich verdient. Zudem ihnen nach dem desaströsen 1:8 im ersten Spiel der Serie solch ein Comeback die wenigsten zugetraut hatten. So war wenigstens der Saisonabschluss ein positiver: Im richtigen Moment haben sie alles herausgeholt, was herauszuholen war und wurden dafür belohnt. Ob sie ab dem zweiten Match stark unterschätzt worden sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Tore: 0:1 (19.) Feuerecker (Patocka), 1:1 (39.) Litesov (Stähle, Vojta/5-4), 2:1 (60.) Litesov (Funk, Nemirovsky/5-4), 3:1 (60.) Litesov (Nemirovsky/ENG). Strafen: Schweinfurt 4, Regensburg 10 + 5 + Spieldauer (Capraro). Zuschauer: 1162.
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