Fire verlangt Selber Wölfen alles abDeggendorfer SC
Fire verlangt Selber Wölfen alles abEs war nicht zu erkennen, dass hier Fire gegen den Tabellenführer der Oberliga Süd spielte, nur wenn die Parade-Reihe der Selber auf dem Eis stand, war ein Unterschied auszumachen. Fire rannte im letzten Drittel beherzt an, doch entweder der letzte Pass war zu ungenau oder Marko Suvelo im Kasten der Wölfe blieb Sieger oder hatte das Glück auf seiner Seite.
Über 1000 Zuschauer wollten den zweiten Auftritt von Fire unter dem neuen Hallendach sehen und sie wurden für ihr Kommen nicht enttäuscht. Von Beginn an entwickelte sich eine Partie auf hohem Niveau, in der es kaum Zeit zum Verschnaufen gab. Viel umjubelt die Führung von Fire durch Manuel Wiederer, der im Stile eines "alten Hasen" einen Angriff über Simon Maier und Patrick Geiger abschloss. Trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten blieb es bei der knappen Führung.
Im Mitteldrittel drehte dann Selb die Begegnung innerhalb zwei Minuten. Erst konnte Jared Mudryk ausgleichen, nachdem der Puck dem ansonsten sicheren Rückhalt im Fire-Tor - Louis-Vincent Albrecht - der Puck an die Brust sprang und von dort genau vor die Füße des Selber Angreifers. Kaum war der Torjubel der Gäste verklungen, schlug die Top-Reihe der Oberliga zu. In Überzahl musste Piwowarczyk am langen Pfosten nur noch einschieben. Fire war kurz geschockt, aber nach einem kurzen Durchatmen erspielte man sich selbst wieder Chancen. Erst vergab Andrew Schembri nach toller Benda-Hereingabe aus kurzer Distanz, dann bereitete Schembri mit einem sehenswerten Rückpass vor, doch Herm scheiterte ebenfalls aussichtsreich. Die beste Chance für Selb war ein frei liegender Puck, der aber nicht im Tor landete.
Im letzten Drittel ging es hin und her, beide Mannschaften zeigten beherztes Offensiv-Eishockey. Die erste Chance notierte Selb, als Mudryk frei vor Albrecht auftauchte. Danach war Fire wieder am Drücker. Vavra und Maier auf Deggendorfer Seite mit der Ausgleichschance, im Gegenzug Selb fast vor dem dritten Treffer und dann schon wieder Jannik Herm mit einem unwiderstehlichen Solo: Im weiten Rund war in beiden Fanlagern beste Stimmung angesagt. Deggendorf legte in dieser Phase noch zu und stand jeweils dicht vor dem Ausgleich. Doch Geiger oder Herm konnten Suvelo nicht überwinden. Man rieb sich ob der Vielzahl der Chancen die Augen, der Tabellenführer wankte zwar, er fiel jedoch nicht. Einem Treffer von Selb wurde dann auch berechtigt wegen Torraumabseits die Anerkennung versagt. Fire nahm auch noch den Torhüter vom Eis, aber Selb ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Wölfe-Coach Cory Holden schnaufte dann in der Pressekonferenz auch erstmal durch. „Es war heute ein hartes Stück Arbeit, wir mussten alles geben, darum sind es drei wichtige Punkte für uns. Wir haben schon gewusst, was uns in Deggendorf erwartet. Kompliment an unseren Gegner, Fire hat nicht viel zugelassen.“ Jan Benda sah auch das Glück auf der Seite seiner Mannschaft, für die Zuschauer sei es wegen der hohen Intensität auch ein schönes Spiel gewesen. „Wir hätten heute schon einen Punkt verdient gehabt, schade. Nun fahren wir am Sonntag nach Bad Tölz und wenn jeder Spieler seine Leistung wie heute bringt, warum sollten wir dann dort nicht punkten?“, gab Benda die Marschroute aus. Ein Sonderlob sprach er an die jungen Spieler wie Arthur Platonow, Peter Stern und Manuel Wiederer aus: „In solchen Spielen kannst du nur gewinnen. Darum habe ich die jungen Spieler auch heute gebracht. Gegen Weiden stand zu viel auf dem Spiel.“ Zwar nur drei Punkte stehen am Sonntag gegen den Altmeister aus Bad Tölz auf dem Spiel, aber wenn Deggendorf die Leistung aus dem Selb-Spiel abrufen kann, wird man auch bei den „Buam“ nicht leer ausgehen.