Fire holt wichtige Punkte nach OvertimeDeggendorfer SC
Fire holt wichtige Punkte nach OvertimeNach einem über weite Strecken ausgeglichenem Spiel, war es Stephan Stiebinger vorbehalten, fünf Sekunden vor Ablauf der Verlängerung den Extrapunkt zu sichern. Nachdem die direkten Kontrahenten im Kampf um die Play-off-Plätze allesamt selbst punkteten, waren die Punkte ungemein wichtig. Nun kommt dem Auswärtsspiel am morgigen Sonntag bei den Blue Devils Weiden eine entscheidende Bedeutung zu, bei einem Sieg würde Fire einen großen Schritt in Richtung Play-offs machen.
Fire-Coach Uvira konnte erstmals wieder auf Benni Frank zurückgreifen, dem er nach langer Verletzungspause eine gute Leistung attestieren konnte. Verzichten musste er allerdings auf Top-Scorer Andrew Schembri (Sperre), sowie auf die verletzten Nico Wolfgramm, Nils Hanfstingl, Markus Ruderer und Dominik Retzer. Die Schweinfurter boten erstmals die Neuverpflichtung Marvin Bauscher auf.
Beide Mannschaften begannen nervös und Chancen waren anfangs auf beiden Seiten Mangelware. Fire-Trainer Uvira bescheinigte den Gästen individuelle, technische Stärke, beide Teams hätten aber in der Defensive gut aufgepasst. Man neutralisierte sich gegenseitig. Ein erstes Ausrufezeichen seitens Fire gab es nach einem Nachsetzen McLaughlins, die Nachschusschance vergab der sehr präsente Thomas Vogl. Schweinfurt, mit einer Siegesserie von sieben Spielen angereist, blieb einem Nachweis darüber schuldig und fand seine beste Chance durch Beppi Eckmair vor, der aber nach schönem Pass alleine vor Agricola die Scheibe nicht mehr kontrollieren konnte.
Gleich zu Beginn des zweiten Drittels überstand Fire eine doppelte Unterzahl, was Gäste-Trainer Proskuriakov auf der Pressekonferenz auch monierte: „Wir haben heute kein gutes Powerplay gezeigt und waren selbst zu lange in Unterzahl, vor allem in der Verlängerung.“ Dies störte Fire nicht, sondern man erzielte selbst den Führungstreffer. In der 26. Minute war es Martin Schweiger, der eine unglückliche Hackenvorlage des stocklosen Alex Funk aufnahm und einfach mal von der blauen Linie abzog. Benjamin Dirksen sah dabei nicht gut aus. Schweinfurt wurde nun mutiger und scheiterte durch Filobok an Goalie Agricola, der auch in einer 1zu1-Situation Sieger blieb. Aber auch McLaughlin hatte in Unterzahl schlitzohrig eine Chance zum Ausbau der Führung. Selbst in einer Überzahlsituation - Josef Eckmair saß draußen – wollte der Puck nicht ins Tor. Stiebinger nach Geigers Schlagschuss und Retzer nach tollem Wiederer-Einsatz konnten klare Möglichkeiten nicht nutzen. Das bestrafte Mikail Nemirovsky, der den Puck gut behauptete und den guten Sandro Agricola am kurzen Eck zum Ausgleich überwinden konnte.
Auch das Schlussdrittel begann für Deggendorf Fire wieder in Unterzahl, was aber Daniel Möhle nicht daran hinderte, fast einen Shorthander zu erzielen. In den folgenden fünf Minuten kreierte Fire mehr Chancen, als in den beiden Dritteln zuvor. Retzer aus kürzester Distanz, Lattenschuss McLaughlin, Pfostentreffer Stiebinger, Großchancen wieder durch McLaughlin und Polonius – nur ein Auszug aus der besten Phase des Fire-Spiels, lediglich die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Schweinfurt kam erst nach sechs Minuten zum ersten Angriff und stellte dabei den Spielverlauf dieses Drittels auf den Kopf. Mit einem einstudierten Spielzug bediente Nemirovsky den frei stehenden Alex Funk, der die Führung der Gäste erzielte. Fire setzte jedoch nach und es blieb Kapitän Thomas Vogl vorbehalten, in Überzahl mit einem Hammer von der blauen Linie auszugleichen. Den Ausgleich nahm Eduard Uvira zum Anlass und beorderte Patrick Geiger in den Sturm und Christian Retzer in die Abwehr, außerdem wollte er die „wichtigen Punkte“ mit zwei Reihen sichern. Fast den Sieg nach 60 Minuten hatte der bemühte McLaughlin auf dem Schläger, doch nachdem er drei Mann aussteigen ließ, fehlte letztlich die Kraft zum Abschluss.
In der Verlängerung wurde Mikail Nemirovsky zur tragischen Figur. Schon zu Beginn dezimiert, leistete sich der Stürmer noch einmal eine Strafe, die Fire nutzen konnte. Mit letzter Kraft setzte sich Vogl in Überzahl durch und seinen Pass vor das Tor schob Stephan Stiebinger über die Linie, der Sieg war perfekt!
Für Fire-Chefanweiser Uvira waren die beiden Punkte „Gold wert“. Er trauerte den vielen vergebenen Chancen im letzten Drittel nach, hier „hätte man eigentlich drei oder vier Tore mehr machen müssen.“ Auf das entscheidende Auswärtsspiel in Weiden angesprochen, meinte der Übungsleiter, „dass man wieder versuchen werde, die beste Leistung abzurufen. Jedes Spiel sei ein Sechs-Punkte-Spiel und der Kampf um Platz 8 werde nicht einfach.“ Verzichten muss man in der Oberpfalz auf Nico Wolfgramm, dessen Einsatz nach seiner Verletzung zu früh käme. Nils Hanfstingl plagt ein Knochenödem in der Hüfte, Dominik Retzer laboriert an einer Verletzung in der Leistengegend. Alle Rekonvaleszenten hoffen, nach der Länderspielpause beim Heimspiel gegen Regensburg wieder dabei zu sein.