Fire fühlt sich nach Niederlage „hundeelend“Deggendorfer SC

Gäste-Trainer Proskuriakov war dementsprechend sehr erfreut, „denn wir wollten hier etwas Zählbares mitnehmen“. Sein Pendant auf Deggendorfer Seite – Edi Uvira – trauerte den verlorenen Punkten nach. „Wir haben zwei Drittel lang sehr geduldig gespielt und uns viele Chancen erarbeitet, zwei Punkte für uns wären gerecht gewesen“, so Uvira. Nun rückt Schweinfurt wieder näher und liegt gleichauf mit Erding (jeweils 4 Punkte) in Lauerstellung.
Bei Deggendorf stand Back-Up Max Meschik im Tor, dem Uvira sehr gute Arbeit bescheinigte. Auf der Bank nahm der junge Cody Brenner Platz. 473 Zuschauer sahen im ersten Drittel zwei Teams, die auf Fehlervermeidung bedacht waren. Martin Schweiger hatte die erste Chance für Deggendorf, die beste Chance in der Anfangsphase erarbeitete sich aber Schweinfurt. Goalie Meschik zeigte hier erstmals sein Potential, als er den Puck toll mit der Fanghand pflückte. Auf der Gegenseite war Gäste-Torwart Dirksen schon geschlagen, aber nach einer Sochatsky-Chance ging der Abpraller an die Latte. In der einzigen Überzahlsituation für die Gäste hielt Meschik mit Glück und viel Geschick seinen Kasten sauber. Da McLaughlin und Neuert aus spitzem Winkel vergaben, ging es torlos in die Pause.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels war beiden Mannschaften anzumerken, dass kein Team den ersten Fehler machen wollte. Doch Schweinfurt passierte dies in der 26. Minute in der Person von Goalie Dirksen doch, der die Scheibe in Baseball-Manier mit dem Schläger wegdrosch. Der Puck landete aber genau vor den Füßen von Benni Frank und dessen verdeckter Schuss war für Dirksen nicht zu halten. Keine weitere Zeigerumdrehung der Uhr stand es auch schon 2:0. Andrew Schembri setzte sich mustergültig durch und verwandelte ins rechte, obere Eck. Schweinfurt nahm eine Auszeit, um sich neu zu sortieren und erhöhte danach den Druck. In der 34. Minute fiel dann auch der Anschlusstreffer, Markus Koch traf trocken ins lange Eck. Als dann Nico Wolfgramm auf die Strafbank musste, fiel auch prompt ein Treffer – allerdings für Deggendorf! Was war passiert? Nach einem Zusammenprall monierten die Schweinfurter einen verletzten Spieler, Schiri Aumüller ließ jedoch zurecht weiterspielen und so konnte Christian Retzer antreten und den Puck im Gästetor versenken. Schon das vierte Unterzahltor in den Play-downs für Deggendorf. Doch noch in der gleichen Überzahlsituation schafft Schweinfurt keine 30 Sekunden später erneut den Anschluss, Vitali Stähle wurde am langen Pfosten sträflich allein gelassen.
Der erste Aufreger im Schlussdrittel war eine Strafe für Thomas Vogl wegen Haltens. In Unterzahl wollte Patrick Geiger mit dem Puck ins gegnerische Drittel vorstoßen, anstatt die Scheibe tief zu spielen. So nahm das Unglück seinen Lauf, der aufgerückte Geiger fehlte hinten, Igor Filobok wurde mustergültig freigespielt und überwand Goalie Meschik ohne Probleme. Nun erhöhte Fire wieder die Schlagzahl und zwang Schweinfurt durch Pressing zu Puckverlusten. Mehrere Chancen wurden dabei liegen gelassen, mit der besten scheiterte der emsige Schembri an der Latte, der Nachschuss prallte an Dirksen ab. Fast wäre Nic Sochatsky noch der Siegtreffer gelungen, doch sein Abschluss nach Alleingang ging drüber.
In der Overtime war zunächst Meschik auf der Hut, gegen den Siegtreffer der "Mighty Dogs" war er jedoch machtlos. Brendan McLaughlin konnte einen schlecht gespielten Pass an der blauen Linie nicht kontrollieren, Simon Knaup luchste ihm die Scheibe ab und allein vor Meschik behielt er die Nerven und machte das 3:4.
Viktor Proskuriakov zeigte sich zufrieden, dass sein Team nach der Auszeit wieder ins Spiel gekommen sei. „Ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt und wir mussten nach dem Rückstand zocken“, gab er Einblick in sein Innerstes. Edi Uvira ärgerte sich sichtlich über die Entstehung des Schweinfurter Ausgleichs zum 3:3, „man könne der Mannschaft aber nichts vorwerfen, die Einstellung passt.“ Ob der verletzte Sandro Agricola bis zum Dienstag fit wird, kann noch nicht gesagt werden. „Die medizinische Abteilung arbeitet auf Hochdruck, man muss einfach abwarten“, resümierte der Fire-Coach. Auch einen ins Spiel gebrachten Kräftverschleiß wollte er nichts abgewinnen. „Ab und zu ist es eher von Nachteil“, so Uvira, „wenn durch eine Pause der Rhythmus verloren wird.“ Die nächste Chance zur Wiedergutmachung gibt es daher schon am Dienstag, wenn die Erding Gladiators in Deggendorf antreten.