EV Lindau trifft auf Altmeister Bad TölzNächster Top-Gegner für die Islanders

Der Traditionsverein aus dem Isarwinkel ist mit einem deutlichen 7:1-Sieg über Sonthofen und einer knappen 3:5 Niederlage in Selb in die Saison gestartet. In beiden Spielen zeigte der deutsche Meister von 1962 und 66 schon seine Klasse. Den eine halbe Stunde lang ebenbürtigen Sonthofenern boten die „Buam“ eine Lektion in Sachen Chancenverwertung. Beim form- und heimstarken VER Selb fiel die Entscheidung erst kurz vor Schluss gegen das Team von Ex- Nationalspieler Axel Kammerer.
Traditionell gilt der EC Bad Tölz als eine der Nachwuchsschmieden im deutschen Eishockey. Dementsprechend ist auch immer der Aderlass nach oben. So lässt Maximilian Kammerer (20) der Sohn des Trainers, bei der Düsseldorfer EG aufhorchen, ebenso wie das 18jährige Top-Talent Tobias Eder zu Red Bull München wanderte und der gleichjunge Christoph Kiefersauer nach Ingolstadt. Sie müssen wieder aus dem eigenen Reservoir ersetzt werden, was erfahrungsgemäß immer ein wenig dauert. Dazu hat der ECT mit Christoph Fischhaber, der elf Jahre für die Löwen spielte, eine Leitfigur an den EV Landshut verloren.
Wer so viele gute Spieler ausbildet, bekommt aber auch früher oder später wieder welche zurück in die Kurstadt am malerischen Isarwinkel. Der prominenteste ist sicher der 153-fache Nationalspieler Klaus Kathan. Jahrelang ein Top- Star in der der DEL (936 Spiele, 691 Punkte), tritt der inzwischen 39jährige seit letzter Saison wieder für seinen Heimatklub an. Allerdings scheint er gegen die Islanders wegen einer Gehirnerschütterung auszufallen. Erfahrung aus DEL und DEL2 haben auch die Rückkehrer Michael Endraß und Beppo Frank.
Der Mix bei den Tölzern stimmt also. Der Abschlussschwäche der letzten Saison begegnete man unter anderem mit der Verpflichtung von Sonthofens Topscorer Jordan Baker (32 Tore in 41 Spielen) Dies und die gewohnt starke Abwehr um Top- Torhüter Markus Janka sollte dafür sorgen, dass die „Buam“ auch heuer wieder um die Spitze mitspielen.
Für die Lindauer gilt es also, an die Leistungen des ersten Wochenendes anzuknüpfen und zwar am besten dauerhaft mit fünf gegen fünf. In beiden Spielen haben Strafen den EVL ein besseres Resultat gekostet. „Diese müssen wir reduzieren“, fordert Trainer Dustin Whitecotton, der mit dem Engagement seines Teams gegen Weiden und Regensburg zufrieden war. Gleichzeitig standen die Special- Teams, also das Verhalten in Über- und Unterzahl, sehr intensiv auf dem Trainingsprogramm in dieser Woche, in der auch Neuzugang Jeff Smith weiter Zeit hatte, sich mit seinen Nebenleuten einzuspielen. „Wir haben es vor dem Start gesagt und wir werden es weiterhin sagen: Wir brauchen alle Geduld“, sagt EVL- Vorsitzender Bernd Wucher. Die Vorbereitung ziehe sich noch in die ersten Punktspielwochen-enden hinein. „Nicht die Tabelle ist wichtig, sondern die Entwicklung des Teams.“ Ankommen und lernen, Wechsel für Wechsel, Spiel für Spiel – das steht für die Islanders, die am Sonntag (17.30 Uhr) Deggendorf empfangen, im Mittelpunkt. Möglichst, ohne zu viel Lehrgeld bezahlen zu müssen.
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