EV Lindau Islanders wollen Landshut Paroli bietenErstmals EVL gegen EVL in dieser Saison
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Gemessen an der aktuellen Verfassung beider Mannschaften dürfte es ein Highlight im Eichwald werden. Schließlich haben die Islanders ihre letzten vier Heimspiele allesamt gewonnen. Aber auch der ehemalige Deutsche Meister hat eine kleine Serie im Gepäck, gewannen die Niederbayern doch drei Spiele in Folge. Dies ist umso bemerkenswerter, da die Landshuter doch einige Personalprobleme mit sich herumschleppen. Immer wieder müssen sie die Ausfälle von Offensivkräften hinnehmen, zuletzt den des Kapitäns und Topscorers Billy Trew, der mit einem Innenbandriss länger ausfallen wird. Zudem scheint der Einsatz von David Wrigley fraglich, der am letzten Wochenende sogar einen Kieferbruch und eine Gehirnerschütterung erlitten haben soll. Damit würden zwei der ligaweit besten Spieler fehlen. Hochwertigen Ersatz gibt es schon. Vom DEL2-Klub Lausitzer Füchse haben sich die Niederbayern den schwedischen Stürmer Viktor Lennartsson ausgeliehen.
Die Neuverpflichtung, der große Kader und die traditionell gute Landshuter Nachwuchsarbeit machen es aber möglich, die Ausfälle zu kompensieren. Trainer Axel Kammerer kann auf zahlreiche Spieler aus dem DNL zurückgreifen, die sich unbedingt im Seniorenbereich bewähren wollen und sich dementsprechend auch in die Aufgaben hineinknien. Ein Musterbeispiel ist dabei der 18jährige Alexander Ehl, der zuletzt beim 5:4 Sieg nach Verlängerung gegen Tabellenführer Deggendorf den Siegtreffer erzielte. Es war bereits das neunte Saisontor des Talents. Das Duell zwischen dem Landshuter und dem gleichaltrigen Lindauer Top- Talent Tim Brunnhuber dürfte eines von vielen spannenden am Freitag werden. Grundsätzlich wollen die Islanders gegen die individuelle Klasse des Tabellenvierten wieder ihre mannschaftliche Geschlossenheit setzen, die beim 5:3- Sieg gegen Weiden Trumpf war.
„Landshut muss von Anfang spüren, dass es schwer ist, bei uns zu punkten“, sagt Trainer Dustin Whitecotton, der offen lässt, ob er mit Brunnhubers Rückkehr auch zu den vorherigen Sturmreihen zurückkehren wird. „Manchmal tut Veränderung gut und gibt neuen Schwung.“ Damit könne man auch Spielern wieder Selbstvertrauen zurückgeben, die einen kleinen Durchhänger haben. Gerade in der aktuellen Phase – die Islanders bestreiten im Dezember zehn Spiele in 30 Tagen – „brauchen wir jeden einzelnen Spieler in guter Verfassung.“ Ist dies der Fall, sehen sich die Islanders nicht chancenlos gegen den Favoriten, zumal sie ein großes Ziel haben: Erstmals gegen den großen EVL zu punkten. Das gelang nämlich in der vergangenen Saison in den vier Vergleichen nicht.
Unterdessen ist der Kader der Islanders etwas kleiner geworden. Torhüter Henning Schroth, in der Hierarchie zuletzt hinter David Zabolotny zurückgefallen, bat um Vertragsauflösung. Dem entsprachen die Islanders, die sich mit Nils Velm als Back-Up gut aufgestellt sehen. Schroth wird wohl in die DEL2 wechseln.