EV Lindau Islanders wollen den ersten HeimsiegBodensee-Team trifft auf Deggendorf

Die Niederbayern sind bisher ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und gehören zum Spitzentrio der Oberliga Süd. Der DSC ist punktgleich (jeweils 15 Zähler) mit Tabellenführer Peiting und Rosenheim, verlor nur eines der bisherigen sechs Spiele (0:4 in Selb), gewann aber in Sonthofen und Weiden. Im ersten Spiel zwischen den beiden Teams zeigten die Islanders eine starke Leistung, unterlagen allerdings im Endspurt unglücklich mit 3:5. Den Unterschied machten in dieser Partie unter anderem die Importspieler aus. Das herausragende Deggendorfer Sturmduo Kyle Gibbons (5 Tore, 8 Vorlagen) und Curtis Leinweber (4 Tore, 6 Vorlagen), war damals ebenso unter den Torschützen zu finden, wie Alexander Janzen, der zwei seiner drei Saisontore in diesem Spiel erzielte.
Dass die Lindauer das Topteam aber lange Zeit mit ihrem Tempo und ihrer Aggressivität zu ärgern vermochten, haben beide Seiten sicherlich nicht vergessen. Dazu hat sich seitdem bei den Islanders auch noch einiges verändert. So war Rückkehrer Jeff Smith an fünf der neun Lindauer Tore am vergangenen Wochenende beteiligt, erzielte zwei davon selbst. Auch Verteidiger Dylan Quaile kommt immer besser in Schwung, gibt nicht nur der Lindauer Hintermannschaft Stabilität, sondern setzt auch Akzente nach vorne. In Memmingen zeigte der EVL- „Quarterback“ sein bisher bestes Spiel im Lindauer Trikot und zählt mit inzwischen zwei Toren und vier Vorlagen zu den sechs punktbesten Verteidigern der Liga.
Es scheint also, dass die Lindauer Verantwortlichen an den richtigen Stellschrauben gedreht haben, denn auch Neu- Torhüter David Zabolotny macht im Training bisher einen guten Eindruck. „Er hält solide und verteidigt sein Tor aggressiv“, lobt Trainer Dustin Whitecotton, der mit dem sympathischen 23-Jährigen auch einen neuen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten bekommen hat, der auf alle Beteiligten leistungsfördernd wirkt.
Gegen das Team mit dem drittbesten Angriff der Oberliga Süd werden aber nicht nur die Qualitäten im, sondern auch die vor dem eigenen Tor gefragt sein. Hier sind die 23 in Memmingen geblockten Schüsse der Maßstab. Die Hingabe an die Defensivarbeit, die es allen Beteiligten leichter macht, die bisher ordentliche Offensive (24 Tore sind der fünftbeste Wert der Liga) herzunehmen, um Spiele zu gewinnen. Jeweils sieben Gegentore in allen drei Heimspielen waren eine bisher (zu) schwere Hypothek für die Islanders. Nur Aufsteiger Miesbach musste mehr Tore schlucken. So gesehen war das erste zu Null dieser Saison am Sonntag ein Hoffnungsschimmer und im besten Fall ein Neu- Anfang für die Lindauer.
Zumal sie dieses Ergebnis ohne den bisher guten Phillip Gejerhos einfuhren. Auf den Verteidiger werden die Islanders nach seiner Matchstrafe noch dreimal gesperrt verzichten müssen. Auf einen anderen Defensivspieler verzichten die Lindauer freiwillig. „Wir haben Manuel Malzer und die Förderlizenz an die Ravensburg Towerstars zurückgegeben“, sagt EVL- Sportchef Bernd Wucher. „Er hat bei uns nicht die erhofften Eiszeiten bekommen.“ Sportlich konnte sich der 19-Jährige demnach nicht aufdrängen und wird sich demnächst bei einem anderen Oberligisten versuchen.