EV Lindau Islanders erwarten das schwerste SaisonspielSchlusslicht statt Spitzenreiter

„Das ist das schwerste Spiel der Saison“, sagt EVL- Präsident Marc Hindelang über die Begegnung mit dem Aufsteiger. „Jeder erwartet einen Sieg von uns, aber das wird ein richtig hartes Stück Arbeit werden.“ Denn nicht nur die Erwartungen sind hoch, sondern auch die Hürde, da die die Islanders in der Vergangenheit mit dem TEV immer ihre Probleme hatten. Gerade in den zahlreichen Play-off-Spielen der letzten Jahre gegeneinander gab es immer hart umkämpfte und enge Partien – zuletzt im Frühjahr in den BEV-Play-offs.
Dort hatten die Miesbacher völlig überraschend Höchstadt aus dem Rennen geworfen und sich mit dem Aufstieg in die Oberliga belohnt. Nach langen Jahren war es die Rückkehr des Traditionsvereins in die dritte Liga. Dort tut sich der TEV zwar schwer und hat erst vier Punkte auf dem Konto – aber schon häufiger musste das Team von Ex- Nationalspieler Markus Wieland Lehrgeld bezahlen und verlor nur knapp. Sehr oft schrieben die Gegner dann von „Arbeitssiegen“ – und nichts anderes als harte Arbeit wird die Partie am Freitagabend. Denn, was die Oberbayern drauf haben, zeigte unter anderem der Sieg gegen den EV Landshut.
Ein Problem des TEV ist der relativ kleine Kader, der dem Verein zur Verfügung steht. Man plant vermehrt mit Eigengewächsen und hält das knappe Budget ein. Man hätte sicher gerne auch mehr Leihgaben vom DEL2-Nachbarn aus Bad Tölz gehabt, aber die Löwen sind recht geizig mit ihren Förderlizenzspielern. So liegt die Hauptlast der Verantwortung beim US- Sturmduo James Hall (21 Punkte, 8 Tore) und Christopher Stemke (13 Punkte, 5 Tore). Dazu sind die Topspieler aus der Bayernliga wie Athanassios Fissekis (16 Punkte, 8 Tore), Abwehrchef Peter Kathan oder Torhüter Anian Geratsdorfer auch in der Oberliga Süd Leistungsträger. Kapitän Sebastian Deml wird sogar in seine 15. Saison gehen und am Ende der Saison Rekordspieler des Traditionsvereins sein.
Dessen Herangehensweise hat sich auch nicht geändert. Der TEV kommt über den Teamgeist und ist eine schwer zu schlagende Einheit. Zuletzt unterlagen die Rot-Weißen in Sonthofen mit 2:5. Dabei verschliefen sie die Anfangsphase, überzeugten aber gegen Ende, wo sie gleich zwei Unterzahltore durch Hall erzielen konnten.
Die Islanders werden am Freitag natürlich versuchen, den Schwung aus dem Rosenheim- Spiel mitzunehmen und die richtigen Erkenntnisse zu behalten. „Wir müssen genau so einfach und konzentriert spielen und nicht glauben, dass man gegen Miesbach einen Schnörkel mehr einbauen kann“, sagt Trainer Dustin Whitecotton. Der Sieg gegen Rosenheim sei nur etwas wert, wenn man ihn mit einem weiteren Erfolg gegen Miesbach veredeln kann. Dabei entspannt sich auch die Personallage. Kai Laux dürfte in die Mannschaft zurückkehren, in der dann nur noch Zdenek Cech ausfällt. Weiteres Selbstvertrauen hat auch Tim Brunnhuber gesammelt, der beim Testspiel der U20 Nationalmannschaft beim DEL2- Klub Bad Tölz ein Tor zum 4:3 Sieg nach Verlängerung beisteuerte.
Ohnehin soll der Spaßfaktor gegen Miesbach nicht zu kurz kommen - schließlich findet am Freitag der traditionelle Blaulichttag statt, zu dem die Islanders wieder alle Helfer der Lindauer Rettungseinheiten bei freiem Eintritt in die Eissportarena einladen.